Reise

Mit der Europa 2 unterwegs: Mehr geht nicht auf dem Meer!

Kreuzfahrt

Mehrwert dank Maria!
„Mit Marias Fitnesskonzept“, erklärt Karl J. Pojer, der Vorsitzende der Geschäftsführung Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, „erhalten unsere Gäste kostenlos einen Mehrwert, den sie nach der Reise mit an Land nehmen können.“ Ja, aber wann ist sie denn auf der Europa 2? Maria: „Im Oktober, da steht Dubai auf dem Programm.“ Im nächsten Juni kreuzt sie von Civitavecchia nach Monte Carlo und vor Weihnachten 2016 durch die Südsee. Apropos: Es wird Zeit für den ersten Golfplatz der Reise. Die Europa 2 läuft (nicht nur) deshalb in den Hafen von Honfleur ein; hier mündet die Seine. Die Fahrt im Bus zum New Golf Barrière de Deauville dauert 45 Minuten. Die ersten neun Löcher werden als Parcours Rouge gelistet, die zweiten Neun als Parcours Blanc; Rot und Weiß ergeben „unseren“ 18-Löcher-Kurs, den Tom Simpson 1929 entworfen hat. Parcours Bleu, die dritte 9-Löcher-Schleife, ließ der berühmte Sir Henry Cotton erst 35 Jahre später anlegen. Während der Bus stetig bergauf fährt, spricht Reiseleiter Patrick Stammer über die Historie der Normandie. Der Deutsch-Franzose berichtet von Deauville als Stadt des Pferdesports und der Filmfestivals, erklärt lokale Delikatessen wie Calvados, Cidre, das Original der Crème fraîche und 
des Camembert. Wir erfahren, dass auf dem Golfplatz einst fünf Bauernhöfe standen. In einem verbrachte der Schriftsteller Gustave Flaubert über Jahrzehnte seinen Urlaub und arbeitete an einem Roman, der ihm Weltruhm einbringen sollte – „Madame Bovary“! Einer der Höfe steht heute noch hinter dem 9. Grün des Parcours Rouge. Nach der Runde machen wir hier Rast, verspeisen die vom Schiff vorbereiteten Sandwiches! Vielleicht hat Flaubert hier ja ebenfalls mal gesessen…

Golf oder Claude Monet?
Auch der Golfplatz ist in die Jahre gekommen: Farbe blättert von den Holz- und
verrosteten Metallschildern, Vogelkot klebt an ausgeblichenen Aufstellern. Wenn die 
Greenkeeper besser arbeiten würden, käme 
das an sich anspruchsvolle Layout mit den 
geschickt gesetzten Bunkern besser zum Tragen. Nicht mehr zeitgemäß: Im gemütlichen Clubhaus gibt es nur eine Damen-Toilette. Trotz allem hatten unsere Golf & Cruiser ihren Spaß; die Golfrunde war so entspannt, wie man es sich zu Beginn einer solchen Reise wünscht.
Zurück fahren wir durch das pittoreske Hafenstädtchen Honfleur. Wir treffen auf andere Ausflügler, die das ehemalige Wohnhaus des Malers Claude Monet in Giverny besucht haben. Wer das Golf-Paket gebucht hat, sieht im Allgemeinen außer Grüns nicht viel anderes. Einige Golfer wollen das auch nicht, sondern schnell zum Kuchenessen aufs Schiff.
Andere können nicht genug bekommen. „Ich hab schon soviel von der Welt gesehen, Kirchen, Klöster, alte Steine“, erzählt Theo, der sympathische Luxemburger, „ich will jetzt Spaß haben und immerzu Golf spielen.“ Sein Freund lässt beim zweiten Stopp in Portsmouth das Spielen auf dem Hayling

Kreuzfahrt
Einen echten Links-Kurs bietet der englische Hayling Golf Club. Typisch die Pot-Bunker, die das 11. Loch bewachen. Und immer wieder der herrliche Blick auf den Ärmelkanal.

Golf Course, einem echten Links-Course, sprichwörtlich links liegen. Er unternimmt lieber einen Ausflug zu „alten Steinen“, nach Stonehenge. Hayling! Diesen, bei schönem Wetter, traumhaften Platz mit den typischen Pot-
Bunkern ließ die Familie Sandeman schon
im Jahr 1883 anlegen. Fleetwood Sandeman, Sproß des inzwischen weltbekannten Lieferanten von Port, Wein und Sherry, wurde damals zum „First Captain“ gewählt; seine Frau Maud gründete ein Jahr später den Hayling Ladies Club. Alle 18 Bahnen tragen skurrile Namen: Die 1 ist „die Falle“, bei der 7 geht es um „Tod oder Ruhm“, Bahn 17 gilt als „Seemannsgrab“.