Reise

Reise-Special: Eine Runde (Golf) in Meck-Pomm

Der zweite Platz auf Usedom

Bahn 7 (Par 5) gehört zu den Signature Holes in Baltic Hills.
Bahn 7 (Par 5) gehört zu den Signature Holes in Baltic Hills.

20 Kilometer entfernt vom Balmer See ist im Usedomer Ortsteil Korswandt 2009 endlich die zweite Golfanlage der Insel entstanden. Gründungsväter von Baltic Hills Golf Usedom sind der erfahrene Usedomer-Hotelier Lutz Begerow und der Kanadier Bruce Johnson (früher WINSTONgolf). Gebaut haben sie mit dem kreativen Golfplatzplaner Andreas Lukasch. Der hat mit der von der Eiszeit geprägten Hügellandschaft auf sandigem Untergrund ein nahezu perfektes Gelände vorgefunden. Ein Highlight ist das Halbinsel-Doppelgrün 9/18.  Kein Highlight war in den ersten Jahren von Baltic Hills das gelbe, abgewohnte Gästehaus „Pirol“ hinter dem Doppelgrün. Dank der Anstrengungen von Lutz Begerow ist es verschwunden und Anfang 2014 durch ein schmuckes Best Western Plus Hotel ersetzt worden. Eingebettet in eine großzügige Gartenanlage lädt der beheizte Außenpool zum abendlichen Schwimmen unter Usedoms Sternenhimmel ein. 71 modern eingerichtete Zimmer, Suiten und Familienapartments verfügen über Balkon oder Terrasse und sind mit allem Komfort (freies WLAN) ausgestattet. Einmalig im deutschen Golf ist der Rundenauftakt in Baltic Hills. „Spielend“ gelangt man an den ersten Abschlag. Zwischen Puttinggrün und Tee 1 liegt ein Par 3 von 115 Metern Länge. Ein nettes Feature und gutes Warm-up-Hole, dass den Mulligan überflüssig werden lässt. „Das Gelände war einfach zu schön, um nur 18 Löcher zu bauen. Also haben wir nach dem Vorbild des irischen European Clubs, der sogar 20 Löcher hat, noch ein 19. Loch hinzugefügt“, so Architekt Lukasch.

Das 7. Grün (Par 5, 455 Meter von gelb) des Schlossplatz im Golf & Country Club Fleesensee.
Das 7. Grün (Par 5, 455 Meter von gelb) des Schlossplatz im Golf & Country Club Fleesensee.

Wir verlassen die Insel und machen uns auf das längste Teilstück unserer Tour de Meck-Pomm. Von Baltic Hills bis zum Golf & Country Club Fleesensee sind es 153 Kilometer.
Ganz nah, weit weg – unter diesem Slogan kennt man Nordeuropas größtes Urlaubsresort an der Mecklenburger Seenplatte bereits seit 15 Jahren. Mit dem Betreiberwechsel im vergangenen Jahr – die LIM (Lindner Investment Management GmbH) hat die Mehrheitsanteile übernommen – gehen umfassende Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen einher – und damit auch ein neuer Name sowie neugestaltetes Design der dortigen Institutionen. Aus dem Land Fleesensee ist mittlerweile das Hotel- und Sportresort Fleesensee geworden, dessen Logo von zwei Kranichen geprägt ist, die in der Mythologie als „Symbole des Glücks“ gelten und für den Einzug neuer Ideen am Fleesensee stehen. Die Neuerungen ergänzen die veränderte, modernere Ausrichtung des Resorts und die Erweiterung der Zielgruppe. „Wir möchten vor allem auch die jüngere Generation ansprechen. Im Mittelpunkt eines Urlaubs im Resort Fleesensee stehen Gesundheit, Erholung, Sport, Bewegung, Natur und kulinarischer Genuss. Wir achten sehr darauf, dass sich die bewährten Strukturen harmonisch mit den von uns geplanten Neuerungen verbinden“, so Wolfgang Hilleke, neuer Geschäftsführer der Land Fleesensee Service GmbH.
Zum 1. Oktober 2015 übernimmt Björn Volz die Leitung des Schlosshotel Fleesensee, in dem über den Winter alle Zimmer renoviert werden, und bildet künftig in Personalunion zusammen mit Hilleke die Geschäftsleitung des Hotel- und Sportresorts. Der 38-Jährige wechselt aus Eltville im Rheingau an den Fleesensee. Dort leitete er zuletzt drei Jahre lang als General Manager das Hotel „Schloss Reinhartshausen“.
Bekannt ist Fleesensee vor allem wegen seiner fünf Golfplätze und des Golfclubs, der nicht nur namentlich erneuert wird. Unter der Regie der umsichtigen Clubmanagerin Nicole David wird das Clubhaus in eine moderne Sportsbar umgebaut und einige Löcher auf dem TUI Course sowie axel lange Platz werden verlegt bzw. erhalten neue Abschläge und Grüns. Ein schlüssiges Umbau-Konzept erarbeitet gerade die Firma Pötter Golf in Zusammenarbeit mit dem Rostocker Architekten Lukasch. Auf dem Schlossplatz, der sich unter den Top-Plätzen in Deutschland etabliert hat (Nr. 23 im GM-Ranking), werden aktuell einige Bunkerkanten renoviert. Ein besonderes Highlight für die Zukunft soll ab 2016 ein reales 19. Loch (Par 3, ca. 150 m) im Schlosspark darstellen. Hier möchten die Betreiber künftig in Kooperation mit einem Automobilhersteller regelmäßig spektakuläre Hole-in-One-Wettbewerbe austragen. Insgesamt wird sich das Resort stärker auf den Bereich Sport ausrichten und den See mit seinen unzähligen Wassersportmöglichkeiten in den Fokus rücken. Zum Thema Sport gehört natürlich auch der Fußball. So sollen auf einer freien Fläche zwischen Golfarena und Tennisplätzen ein bis zwei Fußballplätze entstehen, die ab 2016 lokalen Vereinen wie auch Clubs aus dem bezahlten Fußball für Trainingslager angeboten werden sollen.
Die neuen Betreiber haben sich einiges vorgenommen. Neigt sich die laufende Saison dem Ende zu, wird in die Hände gespuckt und angepackt, damit die Urlaubsdestination Fleesensee noch spannender und attraktiver wird.

WINSTONlinks – Deutschlands Nummer 1. Das Foto beweist es auch, oder?
WINSTONlinks – Deutschlands Nummer 1. Das Foto beweist es auch, oder?

Ein reines Golf Resort ist in den letzten 14 Jahren 81 Kilometer westlich von Fleesensee in Gneven bei Schwerin entstanden. Auf der Anlage WINSTONgolf – letzte Station unserer großen Meck-Pomm-Runde – existieren heute 36 formidable Meisterschaftslöcher, ein 9-Löcher-Kurzplatz, eine großzügige Driving Range sowie ein modernes und sehr geschmackvolles Clubhaus. Für die GOLFMAGAZIN-Leser, -User und –Experten hat der niederländische Betreiber und Besitzer Wijnand Pon sogar die Golfanlage in Deutschland geschaffen. Sie wählten den spektakulären und erst 2011 eröffneten WINSTONlinks zu Deutschlands Nummer eins und den WINSTONopen, Turnierplatz der WINSTONgolf Senior Open, auf Rang sechs. Über eine stärkere Kombination aus Links- und Parkland-Golf verfügt kaum ein anderes Resort in Europa. Dazu gibt es in WINSTON noch einen Kurzplatz, in den man sich nur verlieben kann. Der WINSTONkranich Platz, von David Krause im Linksstyle angelegt, ist das wohl reizvollste und anspruchsvollste Übungsareal in Deutschland.  Abgerundet wird das On Course-Angebot durch das öffentliche Restaurant Kranichhaus, mit überdachter Panoramaterrasse, Bar und Kaminecke. Entspannter kann Apres Golf kaum sein. Dazu verfügt WINSTON über äußerst attraktive Übernachtungsmöglichkeiten. Ein gutes Par 5 entfernt ist das Gut Vorbeck mit 19 elegant eingerichteten Zimmern. Rund 20 Minuten sind es zum Schloss Kaarz (22 Zimmer), das die Familie Pon im vergangenen Jahr aufwendig renoviert hat. Eine enge Kooperation besteht zudem zum Schloss Basthorst (100 Zimmer), das von der niederländischen Familie Hopman geführt wird.
Das war der krönende Abschluss der großen Meck-Pomm-Runde. Schade, dass sie schon vorbei ist. Aber bei dem vielfälltigen Angebot kann man sich gut und gerne auch ein zweites und drittes Mal auf den Weg machen. Keine Frage, wir kommen wieder.

Ihnen hat diese Reisegeschichte gefallen? Dann reisen Sie doch einmal an die Nordsee…