Reise

Reise Südafrika: Zug um Zug

Reise Südafrika: ein weiterer beeindruckender Platz

In jedem Fall aber ist die Lodge eine wunderbare Basis für alle, die in und um Durban Golf spielen wollen. Zwei Plätze gibt es ja direkt vor der Tür. Mount Edgecombe I wurde schon 1936 eröffnet, damals noch als Hullets Country Club. 1992, als das Resort in seiner heutigen Form gegründet wurde, bekam auch der Golfplatz eine neue Optik und Qualität. Geblieben sind einige tiefe Bunker, dramatische Ondulationen auf den Grüns und eine entspannte Linien- und Fairway-Führung, die intensives Streuen nicht allzu krumm nimmt.

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Blick auf die Golfanlage des Mount Edgecombe II.

Auch Mount Edgecombe II, die um 60 Jahre jüngere Variante, beginnt offen – und bleibt so. In den Bunkern schimmert ein feiner, aber schwerer Sand dunkelrot; eben so, wie die Erde hier aussieht. Auf den zweiten Neun, nach dem gigantischen Halfway-Haus, wird der Platz wilder, mit dichterem Bewuchs und deutlichen Hinweisen, in welchen Bereichen man – wegen giftiger Schlangen – besser nicht nach seinen Querschlägern sucht. Die Runde endet mit einer Bahn, deren Fairway so breit ist, dass der Driver fast schon von allein aus der Tasche kommt. Das typische Resort-Konzept wurde auch in Zimbali nördlich von Durban umgesetzt. Ohne Anmeldung geht hier nichts; bevor ich auf das Gelände fahren darf, wird sogar mein Führerschein gescannt! Vor dem Clubhaus steht ein Elektro-Cart mit meinem Namen; der Service – und die Kontrolle – funktionieren. Das Spiel windet sich durch ein sehr großzügiges, leicht hügeliges Gelände; ab und an taucht am Horizont der Indische Ozean auf. Das Halfway House ist fast so kuschelig wie ein privater Wintergarten. Aber: Auch hier lauern Affen auf alles, was nicht in den Bags verstaut wurde – inklusive Golfbälle, die sie irgendwann mit Freude durch die Gegend werfen.

Eher Wale als Affen werden Sie sehen, wenn Sie zwischen Juli und November im Durban Country Club spielen. Nicht unbedingt von den Fairways, die zu eingewachsen sind, aber sehr wohl von der Terrasse des stilvollen Clubhauses. Schon seit 1922 wird hier hervorragendes Golf gespielt, wovon nicht zuletzt rund 20 Aufführungen der South African Open zeugen. Allerdings: Der Zahn der Zeit, der hier als salzige Dauerfeuchtigkeit vom Indischen Ozean herüberweht, hatte die gesamte Anlage viel zu lange im Würgegriff. Dank des inzwischen verwendeten Mini-Verde-Grases aber haben sich die Bedingungen klar verbessert, sind auch die Grüns deutlich schneller und treuer geworden. Insgesamt zeigt das Genesungs-Konzept von Star-Designer Sean Quinn inzwischen volle Wirkung. Am besten, Sie gucken sich das vor Ort alles mal selbst an. Das Land, den Zug und natürlich auch die Golfplätze. Das wird dann aber wohl doch eine echte Lustreise!