News

British Open BLOG: Wenn das Fairway zerbricht

Von Kolja Hause

„Das ist Golf wie ich es liebe“, sagt Tony Jacklin, der englische Open-Champ von 1969. „Wenn die Fairways so trocken und hart sind, dass sie wie ein zugefrorener See zerbrechen, wenn der Ball auf ihnen einschlägt.“ An Loch 9 beispielsweise, einem Par 5 mit über 507 Metern Länge, reichten den Spielern wie Martin Kaymer bei Rückenwind zwei Eisenschläge bis ins Grün. Der zweite musste allerdings so berechnet werden, dass der Ball in etwa 50 Meter vor dem Grün aufkommt, um anschließend bis zur Fahne weiterzurollen. Spielbahnen wie Skipisten. Trifft der Ball die richtige Stelle, gibt es kein Halten mehr. „Mir sind viele Bälle nach dem Abschlag durch das Fairway bis ins Rough gelaufen“, sagt Martin Kaymer nach Runde zwei. Fairway treffen reicht also nicht, auch noch an der richtigen Stelle, nah Prost Mahlzeit. Willst du nicht spielen, so eine Kegelbahn wenn schon die besten ins Schwitzen kommen.
Die ersten beiden Tage der Open Championship in Muirfield nahe Edinburgh waren heiß. Hochsommer im sonst so verregneten Schottland. Sonnencreme statt Sausages. Regelmäßige Menschenschlangen vor den wenigen Verkaufsständen auf dem weitläufigen Open-Gelände mit Lichtschutzfaktor im Programm. Ein Wetter bei dem sich vor allem die Südeuropäer wohl fühlen. Wie Miguel Angel Jimenez. Der 49-jährige Ballkünstler aus Spanien führt mit drei Schlägen unter Par. Doch in Reichweite von nur vier Schlägen befinden sich weitere 18 Spieler. Und vor allem einer hängt „The Mechanic“ Jimenez im Nacken: Tiger Woods. Nur eine Schlag zurück und zwei Runden entfernt vom lang ersehnten Majorsieg Nummer 15. Er wäre mal wieder dran, sind wir ehrlich. Eincremen und abwarten ich bleibe dran!