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Daly dreht durch!

Getty Images
John Daly hat seine Nerven einfach nicht im Griff. Nachdem er seinen Abschlag am letzten Loch bei der Australian Open in Sydney zwischen die Bäume geprügelt hatte, platzte ihm beim anschließenden „Dropshot“ der Kragen. Grund: Ein Zuschauer folgte „Big John“ ins Dickicht, um das Befreiungsszenario mit seiner Kamera festzuhalten. Opfer Brad Clegg eigentlich ein friedlicher Zuschauer, sofern man ihm keine Kamera gibt blendete Daly mit seinem Blitz derart, dass dieser kurzerhand die Kamera des Zuschauers an einem Baum zerschellen ließ begleitet von den Worten: „Wenn Sie eine neue wollen, kaufe ich Ihnen eine“.
Daly rechtfertigt sich

„Ich hatte gerade meinen Ball gedropt, als mir dieser Kerl aus etwa 15 Zentimetern mit vollem Blitzlicht ins Gesicht knipste. Meine Augen brennen jetzt noch. Die Kamera in solch einer Situation direkt auf mein Gesicht zu richten, empfand ich als unverschämt“, rechtfertigte er seinen Ausraster und versicherte, dass das in diesem Moment nichts mit seinem sportlichen Ergebnis zu tun gehabt hätte. Daly: „Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt zehn Schläge unter Par gelegen hätte, hätte das keinen Unterschied gemacht.“ Besonders rosig sah Dalys Scorekarte in der Tat nicht aus: Drei Doppelbogeys, zwei Bogeys und vier Birdies standen für den 42-Jährigen bis dato zu Buche. Am Tatloch folgte dann erneut das Bogey, und der zweifache Majorsieger kam mit einer 78er-Runde als 146. in Clubhaus. Frust pur bei Daly, der nun im dritten Turnier in Folge um den Cut bangen muss.
Zumindest kam er ohne Strafe davon, weil die Organisatoren des mit 988.000 Dollar dotierten Turniers in der Benutzung der Kamera durch den Zuschauer einen Verstoß gegen die Turniervorschriften sahen. Brad Clegg sagte, dass er nicht das Gefühl hatte, Daly mit seiner Kamera provoziert zu haben. „Ich war wohl etwas dreist, aber keineswegs unverschämt.“ Auf die Frage, ob es ihm nur darum gegangen wäre, Aufmerksamkeit und eine mögliche finanzielle Entschädigung zu bekommen, wetterte der schaulustige Hobbyfotograf. „Ich war nicht auf ein Entschädigungsgeld aus, das hätte bei ihm ohnehin keinen Sinn.“
Sensibel für Kameras

Erst seit Kurzem reagiert Daly sehr sensibel auf Kameras. Auslöser war ein Fotograf, der Daly zu Beginn des Jahres derart in den Schwung knipste, dass dieser seine Schwungbewegung abrechen musste und sich in Folge dessen eine Bauchmuskelverletzung zuzog. Sein Ausraster in Sydney ist nur eine weitere Kapriole in Dalys Karriere. Aufgrund privater Probleme ist der Kalifornier, der kürzlich wegen Trunkenheit eine Nacht in Polizeigewahrsam verbringen musste, bereits vor sechs Jahren bei der PGA Championship auffällig geworden, als er nach einem Triple Bogey seinen Putter in ein Wasserhindernis schleuderte und dafür 5.600 Dollar Strafe zahlen musste. (Job/Sid)