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Furyk verpennt und wird disqualifiziert!

Von Johannes Oberlin

Die Geschichte wäre irre komisch, wenn sie nicht ebenso tragisch wäre. Jim Furyk, einer der beliebtesten Golfer auf der US PGA Tour, gilt als das Nonplusultra in Sachen Zuverlässigkeit!
Wie bei jedem Turnier, wenn er mal früh raus muss, hatte sich der 40-Jährige am Abend vor dem Pro-Am den Handywecker gestellt. Um 6 Uhr in der Früh hätte sein schickes Smartphone auf dem Nachttisch neben ihm Alarm schlagen müssen. Nichts passierte. Weder ein Vibrieren noch ein Schellen war zu vernehmen, als im Ridgewood Country Club (Paramus, New Jersey) gerade die Sonne aufging. „Ich benutze immer mein Handy als Wecker, aber es hatte heute Morgen keinen Strom mehr“, berichtete Furyk, dem das Ganze ein absolutes Rätsel bleiben wird.
Völlig aufgewühlt wurde der FedExCup-Dritte dann um 7.23 Uhr von alleine wach. Der innere Wecker! Pro-Am-Teetime war am Mittwoch früh um 7:35 Uhr. Könnte zeitlich eng werden, dachte sich Jim, schnappte Hose und Shirt und schoss wie von der Tarantel gestochen aus Bett, Zimmer und Hotel. „Ich hatte keine Socken an, meine Schuhe waren offen, und Zeit den Gürtel anzulegen, war auch nicht mehr“, so Furyk nach dem Dilemma. Gut für Jim: Das Haargel gehört bei seinem spärlichen Haarwuchs schon lange nicht mehr zum morgendlichen Programm. So sparte er zwar Zeit, jedoch nicht genug! Um 7.35 Uhr (seiner eigentlichen Teetime) kam er in den Umkleideräumen an. Wäre er an Tee 1 gestartet, hätte er es vielleicht sogar noch schaffen können. Blöderweise war Kanonenstart angesetzt, und Furyk musste ans elfte Loch. „Ich hatte keine Chance, noch pünktlich an den Abschlag zu kommen.“

Sportlich ein Desaster

Vor langer Zeit war Furyk schon mal ähnliches widerfahren. Damals vertrat ihn bis zum zweiten Loch ein Ersatzspieler, der für den Zuspätkommer eingesprungen war. Furyk blieb damals im Turnier.
Auch sportlich gesehen ist die Disqualifikation ein Desaster. Bereits zweimal konnte der Mann, dessen Schwung mit den verzweifelten Bemühungen eines einarmigen Mannes der in einer Telefonzelle eine Schlange zu töten versucht verglichen wird, in dieser Saison gewinnen. Für das erste Playoff war Furyk als Drittplatzierter in der FedExCup-Rangliste gesetzt und so einer der Favoriten in New Jersey. Nun wird das erste Playoff ohne den sympathischen Publikumsliebling über die Bühne gehen. Doch trotz der Disqualifikation wird Jim Furyk beim zweiten Wettbewerb in Boston wieder dabei sein. So wahrt er weiter die Chance auf den Gesamtsieg und die 10 Millionen US Dollar-Siegerprämie.