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Großer Erfolg für Michael Hirmer bei British Boys

Foto: R&A
Wiesbaden – Allein der Finaleinzug dieses bekanntesten Turniers für Jungen unter 18 Jahre ist für den Zweitliga-Spieler ein riesiger Erfolg. Trotzdem: Wenn man im Finale steht, möchte man auch den letzten Schritt tun und den Pokal holen. Dies blieb dem Deutschen verwehrt, denn der Schotte Ewen Ferguson hatte mehr zuzusetzen und sicherte sich verdient die Trophäe.
 
Dabei hatte es im starken Wind an der Irischen See für Michael Hirmer sehr gut angefangen. Schon nach fünf Bahnen lag der Oberpfälzer mit 3auf deutlich in Front. Der Knick im Spiel kam, als Ferguson auf dem sechsten Grün einen Putt aus elf Metern quer über das Grün einlochte. Auch die Bahnen sieben und acht gewann der Schotte und glich damit früh wieder aus. Auf Bahn 10 ging der Spieler aus Glasgow erstmals in Front, aber noch einmal konnte Hirmer kontern, glich auf Bahn 12 noch ein letztes Mal aus, ehe der Kontrahent von der Insel davon zog. Mit einer komfortablen 4auf-Führung für den Schotten kamen die beiden Youngster von den ersten 18 Bahnen zurück. Letztlich machte Ewen Ferguson schon auf dem 27. Grün alles klar und gewann mit 10und9 ganz klar.
 
Hirmer zeigte sich sehr gefasst: „Ich bin enttäuscht, aber hätte mir jemand nach meiner 81 in der ersten Runde der Zählspielqualifikation gesagt, dass ich das Finale erreichen, hätte ich ihm nicht geglaubt. Das ist es aber, woran ich mich erinnern muss, wenn ich heute Abend über das Finale nachdenke.“
Neben dem Berg an Erfahrungen, die Michael Hirmer bei dieser großen Meisterschaft gemacht hat, geht er ohnehin auch nicht mit leeren Händen nach Hause. Immerhin gewann er den „Peter Garner Bowl“, den Preis für den besten Spieler unter 17 Jahren im Teilnehmerfeld.
 
Zuvor war es im Achtelfinale zu einem spannenden Deutsch-Deutschen Duell gekommen. Darin hieß der Gegner von Hirmer Dominic Foos vom GC St. Leon-Rot. In diesem engen Match konnte sich Hirmer mit 2und1 durchsetzen und seinen Marsch ins Finale fortsetzen. Auch Hurly Long (GC Mannheim-Viernheim) erreichte das Achtelfinale, unterlag aber darin dem Briten Ben Robinson knapp mit 1unter.
 
Jungen-Bundestrainer Ulli Eckhardt zollt Hirmer großen Respekt, in den sich aber auch ein Ansporn für die Zukunft mischt: „Diese Woche hat zum Schluss gezeigt, was man noch braucht, um dieses Turnier zu gewinnen! Die fehlende Kondition führte zu Fehlern, die Michi nicht gemacht hätte, wenn er noch Körner übrig gehabt hätte. Trotzdem war es eine überragende Woche von ihm.“ Gemeint hatte der Bundestrainer die Bandbreite an Emotionen, die der 16-Jährige durchgemacht hat. „Angefangen von einer Zerrung der Nackenmuskulatur am Tag vor der Anreise, die schwache 81 am ersten Tag, gefolgt von einer grandiosen 69 am zweiten Tag, seinem Ass in der dritten Lochspielrunde, sein Sieg im Duell gegen Dominic Foos, all die kleinen Randgeschichten, die man so eigentlich nur auf der Insel erleben kann, weil dort die Tradition bei jedem Schlag mitschwingt, die engen Matches und zum Abschluss diese herbe Niederlage“, würdigt Eckhardt mit Stolz die Leistung seines Schützlings.