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Harrington im siebten Golf-Himmel

Padraig Harrington bekam nach seinem größten Triumph als Profigolfer vor lauter Freude kaum noch den Mund zu: „Sowas habe ich noch nicht erlebt. Das ist einfach unglaublich. Ich habe mich die ganze Woche konzentriert und an den Sieg geglaubt“, sagte der sichtlich bewegte dreimalige Ryder-Cup-Gewinner nach dem Erfolg bei den mit 6,24 Millionen Euro dotierten British Open in Carnoustie.

Am letzten Tag durchlebte Harrington eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bevor sein erster Sieg bei einem der vier Major-Turniere feststand. Mit sechs Schlägen Rückstand auf den seit Runde eins führenden Spanier Sergio Garcia war der 35-Jährige auf die Schlussrunde auf dem extrem schwierigen Dünenkurs an der schottischen Küste gegangen.

Doppelter Schlag ins Wasser

Harrington blieb allerdings gelassen, holte den Rückstand auf und ging in Führung liegend auf das 18. Loch. Den Sieg vor Augen zeigte er aber plötzlich Nerven, schlug den Ball zweimal ins Wasser und kassierte Strafschläge. „Wenn ich verloren hätte, wäre es nur schwer zu verkraften gewesen. An solche Augenblicke denkt man noch sein ganzes Leben“, meinte der Ire, der sich von seinem Sohn Patrick trösten ließ, als er auf Garcia wartete.

Doch auch der 27-jährige Spanier konnte seine Chance nicht nutzen und setzte den Ball beim entscheidenden Putt an die Lochkante. „Das ist ganz bitter. Ich bin unglaublich enttäuscht“, sagte Garcia, nachdem er seinen ersten Major-Titel leichtfertig vergeben hatte.

„Wir werden drei Tage nur feiern“

Nach dem mit vier Extra-Löchern gespielten Stechen hatte Harrington einen Schlag Vorsprung und freute sich über die Siegprämie von 1,1 Millionen Euro. „Wenn ich nach Hause komme, lasse ich es richtig krachen. Wir werden drei Tage nur feiern“, so ein überglücklicher Harrington.

Weniger zufrieden war Titelverteidiger Tiger Woods, der als Zwölfter den ersten europäischen Erfolg bei einem Major seit acht Jahren nicht verhindern konnte. „Ich hatte mir für die Schlussrunde viel vorgenommen und war optimistisch. Leider hat es dann nicht geklappt“, sagte der US-Amerikaner. Woods verpasste damit die Chance, als erster Spieler seit dem Australier Peter Thompson (1954-56) den Hattrick bei den „Open“ zu schaffen.