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Interview Langer: „Heute war der Putter richtig heiß.“

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65 Schläge, sieben Birdies, kein Bogey. Wie bewerten Sie Ihre Runde?

Bernhard Langer: Eine 65 ist immer ein Erlebnis. Heute war der Putter richtig heiß. Da ging einiges rein. Ich habe einfach drei, vier Putts mehr gelocht als gestern.


Der Höhepunkt Ihrer Runde war bestimmt Bahn 16. Der erste Schlag nach links in den Wald, dann der zweite aufs Grün und schließlich dieser gigantische Putt.

Langer: Wenn einem so etwas gelingt, kommt richtig Freude auf. Ich habe beim Abschlag mit einem Holz drei riskiert, das Grün anzugreifen, und bin links im Wald gelandet. Danach musste ich zwischen zwei Wurzeln unter einem Ast hindurch aufs Grün spielen. Ich hatte dann einen sehr langen Putt, 24 Meter vielleicht, und den habe ich versenkt.


Haben Sie schon einmal so einen langen Putt versenkt?

Langer: Der längste Putt, an den ich mich erinnern kann und der auch sehr wichtig war, war im K Club (in Irland, d. Red.), als ich die European Open gewonnen habe. Da habe ich am allerletzten Loch einen Putt über 32, 35 Meter zum Eagle eingelocht, bin so ins Stechen gekommen und habe das dann gewonnen.


Sie haben viele Emotionen gezeigt nach diesem Putt. So kannte man sie gar nicht.

Langer: Ich habe vor zwei, drei Jahren realisiert, dass ich auf die 50 zugehe, mir nur noch ein paar Jahre im Golfsport bleiben und dass ich dabei Spaß haben möchte. Ich will, dass Freude aufkommt und der Kontakt zu den Zuschauern da ist. Meistens gelingt mir das. Nur wenn ich einen richtig schlechten Tag habe, werde ich noch sauer. Aber ich mache das bewusst und es tut auch meinem Spiel sehr gut.

 

Wie bewerten Sie Ihre Chancen für morgen?

Langer: Wir werden sehen, was passiert. Ich werde versuchen, Spaß zu haben. Es ist toll, meinen Sohn als Caddie dabei zu haben, es ist klasse, meine Familie zu sehen und viele Freunde, die ich seit Jahren kenne. Was kann man sich mehr wünschen?

 

Morgen spielen Sie mit dem Führenden Retief Goosen. Wie gehen Sie das an?

Langer: Ich weiß, die Zuschauer sind hinter mir. Ich werde mein Bestes geben und versuchen, es richtig spannend zu machen. Aber neben Retief und mir sind da auch noch fünf bis zehn andere, die mitmischen. Wenn einer von denen eine richtig tolle Runde hinlegt, ist es gut möglich, dass er auch gewinnt.

 

Sie haben den Zuschauern applaudiert am letzten Grün.

Langer: Die Stimmung bei unserem Flight war fantastisch. Wir hatten die ganze Woche schon viele Zuschauer. Sie gehen klasse mit, das macht richtig Spaß.

 

Mit einem Sieg können Sie einen Altersrekord aufstellen und das letzte deutsche Turnier gewinnen, das Ihnen noch fehlt. Was bedeuten Ihnen solche Rekorde?

Langer: Einige Rekorde habe ich schon, andere werde ich nie erreichen. Das ist nicht mein größtes Ziel. Wir haben aber heute einen Rekord gehabt: Meine zwei Mitspieler (Thomas Levet und Miguel Ángel Jiménez, d. Red.) und ich waren die drei Ältesten, die je zusammen gespielt haben auf der European Tour (lacht). Dieses Jahr zumindest: Sie sind über 40, ich über 50. Und es gibt auf der Tour im Moment nur 14 Spieler, die über 40 sind.