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Langers Traum vom Rekordsieg ist geplatzt

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Alles versucht – nichts erreicht: Der deutsche Golfstar Bernhard Langer musste bei seinem „Heimspiel“ in Pulheim den Traum vom Rekordsieg auf der Europa-Tour begraben. Der 52 Jahre alte Turnier-Mitorganisator fiel am zweiten Tag der Mercedes-Benz-Championship mit einer 75er-Runde und insgesamt 146 Schlägen aussichtslos vom 35. auf den 59. Platz zurück. „Es gibt Tage, an denen geht nichts. Ich habe keinen Schwung, zudem fielen die Putts nicht. Und manchmal hatte ich auch Pech mit der Lage des Balls“, sagte Langer mit nachdenklicher Miene.

Der zweimalige US-Masters-Champion hätte im Gut Lärchenhof zu gerne Golf-Geschichte geschrieben und wollte zum ältesten Tour-Sieger aufsteigen. Mit einem fünften Triumph nach 1987, 1991, 1997 und 2001 hätte der Schwabe den Iren Des Smyth übertroffen, der 2001 im Alter von 48 Jahren und 34 Tagen die Madeira Island Open gewonnen hatte.

Doch anstelle eines Eintrags in die Geschichtsbücher ist Bernhard Langer an den beiden letzten Turniertagen sportlich nur noch eine Randnotiz. Der Rückstand des Anhauseners auf die Spitze betrug elf Schläge. Gemeinsam in Führung lagen bei Halbzeit der mit 2,0 Millionen Euro dotierten Veranstaltung mit jeweils 135 Schlägen der Australier Scott Strange und der Engländer Chris Wood. 2007-Sieger Sören Hansen aus Dänemark büßte mit einem Doppel-Bogey an der 18 die alleinige Führung ein und fiel auf den geteilten dritten Platz zurück (136).

Professionell auch im Misserfolg

Doch Langer wäre nicht Langer, wenn er nach Rückschlägen den Kopf in den Sand stecken würde. „Ich werde jetzt trainieren gehen und an meinem Schwung arbeiten, um am Wochenende den Besuchern wieder meine wirkliche Leistungsstärke zeigen zu können“, sagte der Schwabe und bewies damit einmal mehr seine professionelle Einstellung.

Bester eines deutschen Quartetts war bei Halbzeit der Ratinger Marcel Siem, der nach zwei soliden 70er-Runden den 19. Rang belegte. „Ich bin ganz zufrieden“, sagte der 29-Jährige, der einen Toursieg aus dem Jahr 2004 zu Buche stehen hat. Zwei Schläge mehr als Siem benötigte der Münchner Alex Cejka (70+72) auf Rang 29. „Wenn man an zwei Tagen insgesamt nur sechs Fairways trifft, kann man nicht zehn unter Par liegen“, meinte der gebürtige Tscheche.

Jungprofi Fritsch vor Langer

Auch Jungprofi Florian Fritsch aus Heidelberg lag als 53. mit 145 Schlägen (74+71) noch vor dem deutschen Idol Langer, der wie schon am Vortag zu Beginn der Runde gewaltige Probleme hatte. Am Donnerstag rettete er sich mit einem starken Finale noch mit einer 71 ins Ziel, im anschließenden Training auf der Driving Range wollte er seinen Schwung wiederfinden. Doch als er tags drauf nach acht Löchern wieder vier Schläge über Par für den Tag lag, waren alle Hoffnungen auf eine Aufholjagd dahin. Wie am Vortag ein Doppel-Bogey an der 4 sowie Bogeys an der 6 und 8 brachten den Schwaben Langer früh vom Kurs ab.

Dass Langer dennoch am Wochenende dabei ist, verdankt er dem Turniermodus. Gespielt wird nach dem „Winners Only“-Prinzip, bei dem alle 78 Spieler über vier Runden gehen, der übliche Halbzeit-Cut entfällt. Der Nachfolger des wegen einer Augenerkrankung fehlenden Vorjahressiegers Robert Karlsson (Schweden) kassiert einen Scheck über 320.000 Euro.