Der zweimalige British-Open-Sieger Norman fragt sich, „ob der Golfplatz noch rechtzeitig fertig wird. In Rio herrscht das pure Chaos.“ Es gebe, so Norman weiter, „Streitigkeiten um Eigentumsrechte, verspätet erteilte und wieder aufgehobene behördliche Genehmigungen, Klagen, staatsanwaltliche Ermittlungen wegen Umweltverstößen, Korruptionsvorwürfe, nicht enden wollende Proteste von Naturschützern“.
Am vergangenen Sonntag war der besonders bei Umweltaktivisten umstrittene Kurs von Rios Bürgermeister Eduardo Paes offiziell an das Organisationskomitee der Spiele übergeben worden. Die Umweltschützer monieren vor allem, dass für den Bau des Platzes ein Teil des unter Naturschutz stehenden Gebietes in Barra da Tijuca als Bauland ausgewiesen worden sei. Dies stritt Paes bei der Übergabe jedoch ab. Rio verfügt bereits über zwei weitere Golfplätze, die aber den olympischen Ansprüchen offenbar nicht genügten.
Wegen der anhaltenden Querelen um den neuen Platz wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Rückkehr des Golfsports nach 112 Jahren mit Argusaugen betrachten. „Das IOC wird sehr genau beobachten, ob sich der immense Aufwand lohnt. Und auch, welche Spieler und Spielerinnen teilnehmen werden. Einige Weltklassespieler haben ja schon geäußert, dass sie ein olympisches Golfturnier für nicht besonders wichtig erachten“, sagte Norman, der 331 Wochen lang die Weltrangliste angeführt hatte.