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McIlroy neue Nummer eins der Golf-Weltrangliste

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von Gloria Winkler

Nordirlands Golfstar Rory McIlroy hat mit seinem Sieg bei der Honda Classic in Florida ein weiteres großes Ziel seiner Kariere erreicht. Mit 268 Schlägen gewann der nicht einmal 23-Jährige in Palm Beach Gardens vor Tiger Woods und sicherte sich damit die Spitze der Weltrangliste. Mit der Ablösung von Luke Donald als Nummer eins ist Rory McIlroy der 16. Leader in der seit 1986 eingeführten Weltrangliste. McIlroy ist nach Tiger Woods, der im Juni 1997 als 21-Jähriger erstmals den Thron bestiegen hat, die jüngste Nummer 1 aller Zeiten. Der Youngster musste das mit 5,7 Millionen Dollar dotierte Turnier der US PGA Tour in Florida unbedingt gewinnen, um die 41 Wochen dauernde Regentschaft von Luke Donald zu beenden. Mit einem zweiten Platz wäre er weiter die Nummer zwei geblieben. Doch Rory zeigte keine Nerven und ließ sich selbst von Tiger Woods, der die letzte Runde mit 62 Schlägen beendete nicht aus der Bahn bringen. Was für ein Tag! Ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich die Nummer eins der Weltrangliste sein darf, twitterte McIlroy nach seinem Turniersieg in Florida. Auch Luke Donald gratulierte: Gratulation, genieße es!
Schon im Alter von 15 Jahren war McIlroy Mitglied des siegreichen europäischen Teams beim Junior Ryder Cup 2004. Es folgten etliche Siege bei großen Amateur-Turnieren. Nur wenige Tage nach seinem 16. Geburtstag hatte er seinen ersten großen Auftritt auf der European Tour, den British Masters 2005. Seine erste Platzierung mit Preisgeld gelang ihm 2007 bei den Dubai Desert Classic, welches er als Amateur jedoch nicht annehmen durfte. Im September 2007 wagte er den Schritt zum Berufsgolfer und erspielte sich in der ersten Saison den 95. Rang in der European Tour Order of Merit, ein Jahr später war es schon Platz 36. Den Aufstieg in die Top 20 der Golfrangliste erreichte er 2009 mit einem Turniersieg bei der stark besetzen Dubai Desert Classic. In die Top 10 gelangte er schließlich 2010 nach einem dritten Platz bei der PGA Championship, einem zweiten Platz bei der Dubai World Championship und als Zweiter im Race to Dubai. Seit 2010 spielt McIlroy auch als reguläres Mitglied auf der PGA Tour. Er ist das Musterbeispiel des mutigen Golfteenagers. Er ging volles Risiko und lehnte eine College-Golflaufbahn ab. Er ist bereits gut genug, sagte der frühere Ryder-Cup-Kapitän Sam Torrance und riet McIlroy bereits mit 18 Jahren zu einem Wechsel in den Profibereich.
Gerry McIlroy, der Vater von Rory, arbeitete als Bar-Manager im Holywood GC und nahm seinen Sohn sobald er laufen konnte mit auf den Golfplatz. Der damalige Masters-Champion Mark O´Meara war es, den McIlroy damals um ein Autogramm bat. Zehn Jahre später sagt O´Meara über McIlroy: Rory ist besser,als Tiger es in seinem Alter war. Vor allem, wie er den Ball schlägt und über welche Technik er verfügt. Der Celtic Tiger, wie Rory McIlroy im englischsprachigen Raum genannt wird, ist ein stolzer und bodenständiger Nordire. Gerade durch seine Bescheidenheit und ohne jegliche Arroganz wirkt der Teenager unglaublich sympathisch und dennoch selbstbewusst. Der bekennende Fan von Manchester United, der gerade auf der Range gerne seine Bälle mit iPod und Hip-Hop in den Ohren schlägt ist die Ruhe in Person. Als er bei den British Open 2007 die Silbermedaille als bester Amateur gelassen entgegennahm und er daraufhin auf seine Gelassenheit und Ruhe angesprochen wurde, antwortete er den über 300 Journalisten: Wieso? Ich mache das doch schon seit ich zehn bin! McIlroy ist ganz oben angekommen und er ist heiß auf mehr. Er bringt alles mit, was für höhere golferische Aufgaben notwendig ist. Ich hatte immer das Gefühl, wenn ich mein bestes Spiel spiele, bin ich schwer zu schlagen“, sagte McIlroy nach dem Sieg in Florida gegenüber pgatour.com. Ich war immer ein selbstbewusster Kerl. Aber ich denke, dass ich jetzt viel mehr an mich selbst glaube, wenn ich raus auf den Kurs gehe. Ich zweifle definitiv nicht mehr so viel an mir, wie früher.“