News Tipps & Tricks

Sonderbare und skurrile Golfregeln

Hier finden Sie sonderbare und skurrile Golfregeln. Doch sie basieren auf tatsächlichen Vorkommnissen.

Das Buch „Entscheidungen zu den Golfregeln“ umfasst 960 Seiten. Es soll bei der Anwendung und Interpretation der detaillierten Regeln helfen, um Regelsituationen, wie sie auf dem Platz vorkommen, zu lösen. Es liegt daher nahe, dass sich darin auch extrem seltene Vorfälle widerspiegeln. Sonderbare und skurrile Golfregeln bieten auf jeden Fall genug  Gesprächsstoff nach der Runde. Wir haben ein paar davon für Sie ausgesucht.

 

sonderbare und skurrile Golfregeln

Entscheidung 1-2/10

Ihr Ball landet nahe an einem Kaktus. Um sich vor den Kaktusstacheln zu schützen, wickeln Sie sich ein Handtuch um Ihre Beine. Dies ist erlaubt, sofern Sie dabei redlich Ihre Standposition beziehen. Es wäre jedoch ein Verstoß gegen Regel 1-2, wenn Sie mit dem Handtuch den Kaktus abdecken würden, weil Sie damit die physischen Bedingungen des zu spielenden Lochs abändern würden. Die Strafe wäre zwei Strafschläge im Zählspiel oder Lochverlust im Lochspiel.

Entscheidung 23/3

Eine angebissene Birne liegt unmittelbar vor Ihrem Ball im Bunker, aber es gibt keinen Birnbaum in der Nähe des Bunkers. Gilt die Birne als bewegliches Hemmnis, das entfernt werden darf? Nein. Die Birne ist ein natürlicher Gegenstand und wenn  sie nicht mehr am Baum hängt, ist sie ein loser hinderlicher Naturstoff. Die Tatsache, dass die Birne angebissen ist und sich auch kein Birnbaum in der Nähe befindet, ändert den Status der Birne nicht.

Entscheidung 14-3/16 

Die Benutzung elektronischer Geräte – z. B. Mobiltelefon, Pocket-PC, Taschenrechner und dergleichen – ist an sich noch kein Verstoß gegen Regel 14-3. Benutzt man aber solche Geräte um an Spielinformationen zu gelangen, wie z. B. die tatsächliche Entfernung zwischen zwei Punkten (d. h. Entfernung unter Berücksichtigung von Gefälle, Windrichtung oder anderer Umweltfaktoren), gilt dies als Regelverstoß.

0515-GD-LIFE01-01-rulesEntscheidung 23/6.5 

Sollten Sie sich während der Runde mal einer Schlange gegenüber sehen – und mutig genug sein, diese genauer zu inspizieren – merken Sie sich folgenden Unterschied: Eine lebende Schlange ist etwas „Nicht zum Spiel Gehöriges“. Eine tote Schlange ist sowohl etwas „Nicht zum Spiel Gehöriges“, als auch ein loser hinderlicher Naturstoff.

Entscheidung 27/6

Ihr Kumpel und Sie spielen vom Abschlag in denselben Platzbereich. Ihr Kumpel findet einen Ball und macht seinen zweiten Schlag. Sie suchen Ihren Ball, finden aber den von Ihrem Kumpel, der allem Anschein nach den Ball von Ihnen gespielt hat. Was passiert als nächstes?

Im Lochspiel hat Ihr Kumpel das Loch verloren (Regel 15-3a).

Im Zählspiel hat er sich zwei Strafschläge für das Spielen eines falschen Balls zugezogen und muss seinen eigenen Ball spielen (Regel 15-3b). Sie müssen einen Ball dort hinlegen, wo Ihr Kumpel Ihren Ball fälschlicherweise gespielt hat und damit das Spiel straflos fortsetzen.

Entscheidung 26-1/7 und 26-1/8

Ihr Ball landet nach einem Schlag in einem Wasserhindernis. Die Strömung befördert den Ball ins Aus und somit liegt der Ball im Aus. Im Gegensatz dazu: Sie schlagen den Ball ins Aus, aber die Strömung des Wassers befördert ihn wieder zurück auf den Platz. Der Ball ist wieder im Spiel.

Entscheidung 13-2/32

Auch wenn eine Mauer aussieht als würde sie gleich einstürzen, dürfen Sie keine losen Steine davon entfernen, um Ihre Spiellinie zu verbessern. Die Mauer als Ganzes gilt als unbewegliches Hemmnis und alle Teile davon gelten als befestigt. Einzelne Steine davon zu entfernen wäre ein Verstoß gegen Regel 13-2.

Entscheidung 1-4/3

Ein Witzbold hat den Flaggenstock in einiger Entfernung vom Loch ins Grün gesteckt. In Unkenntnis dessen spielen Sie somit Ihren Annäherungsschlag in Richtung Flaggenstock und nicht in Richtung Loch. Der Schlag darf nicht wiederholt werden.

0515-GD-LIFE01-02-rulesEntscheidung 24-2b/14 

Sie schauen Ihrem Ball nach dem Abschlag entsetzt hinterher, als der, abgeprallt von der Abschlagskugel, im Clubhaus verschwindet. Die gute Nachricht: Solange sich das Clubhaus nicht im „Aus“ befindet, gilt es als unbewegliches Hemmnis. Jeder Teil davon, der eigens als beweglich konstruiert ist, wie z. B. ein Fenster oder eine Tür, darf in jede andere Stellung gebracht werden. Zumindest eröffnet dies als eine der Möglichkeiten für den nächsten Schlag, dass der Ball wieder hinaus gespielt werden kann.