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Spieglein, Spieglein an der Wand…

Getty Images
Von Dieter Genske,
Sven Hanfft, Kolja Hause und Detlef Hennies

Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die RC Deutschland GmbH (RCD) sucht zusammen mit der Prüfungs- und Beratungs-Gesellschaft KPMG nicht wie das GOLFmagazin alle zwei Jahre Deutschlands besten Golfplatz, sondern die Anlage, mit der man 2010 im internationalen Bewerbungsverfahren bestehen und am Ende des Tages für die übergeordnete europäische Ryder Cup Ltd. die größtmöglichen Einnahmen generieren kann.
   Die wichtigsten Kriterien hierfür sind:
Größe des Golfplatzes sowie der Gesamtanlage (50.000
Zuschauer, 1.500 Journalisten täglich),
adäquate Verkehrsströme (Flugzeug, Bahn, Pkw, Bus, Helikopter),
Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort und im Umfeld,
Rückhalt aus der Politik,
Know-how mit Profigolfturnieren und
mögliche Entwicklungspotenziale der Anlage (Real Estate, Mitgliederzuwachs, Greenfeeumsatz), an denen die zur European Tour gehörende Ryder Cup Ltd. partizipieren möchte.
Eine untergeordnete Rolle spielt die aktuelle Qualität des Golfplatzes. Auch weil mit Wittelsbach und Schloss Beberbeck zwei Bewerber bis dato über Masterpläne verfügen, der Spatenstich für den geplanten Ryder Cup-Platz aber längst noch nicht erfolgt ist. Außerdem herrscht zwischen RCD und den europäischen Ryder Cup-Verantwortlichen um George OGrady und Richard Hills 110-prozentige Einigkeit, dass die eigene Tochterfirma European Golf Design in Zusammenarbeit mit Bernhard Langer den deutschen Platz noch entscheidend modifizieren wird. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
  
In den letzten Wochen hat KPMG alle sechs Bewerber besucht und für RCD einen ausführlichen Bericht inklusive Ranking erstellt. Die Top 3 sollen sich nun vor der RCD noch einmal präsentieren, ehe in der ersten Juni-Hälfte offiziell bekannt gegeben wird, mit welcher Anlage RCD in die europäische Bewerbung (Kontrahenten: Schweden, Frankreich, Portugal, Spanien, Holland) zieht. Im Herbst 2010 während des 38. Ryder Cups in Wales (1. bis 3. Oktober) will Ryder Cup Ltd. schließlich verkünden, wel­che Nation den Ryder Cup 2018 gewinnbringend ausrichten darf.

Zur GOLFmagazin-Print-Geschichte aus dem Heft 06/09