Wie Bernhard Langer gegen Jason Day
Für mich verläuft der zweite Tag in Wannsee befriedigend, so schulnotenmäßig; mehr nicht. Ich spiele mit zwei Plus-Handicappern, die sich von Beginn an „im Tunnel“ befinden, d.h. kein Small-Talk, keine Albernheiten, hier dreht sich alles um die Performance. So soll es ja auch sein, wenn der Sport im Vordergrund steht. Und doch stelle ich fest, dass mir der jugendliche Ehrgeiz und das stumme Nebeneinander nicht wirklich gefehlt haben. Ich vermisse die heiteren Kinder, die unsere Spielergruppe an Tag 1 begleitet haben. Dennoch ist mein Spiel ganz anständig. Auf der von mir ungeliebten Bahn 1 verbessere ich mich zum Vortag: Bogey statt Doppelbogey; immerhin. Die Front Nine absolviere ich in zwei über Par. Mehrere gute Birdiechancen kann ich nicht nutzen, der Putter bleibt kalt.
Auf Loch 14 (Par 3, 149 Meter) wird es hässlich. Ein böser Hook vom Tee in die Pampa verschafft mir ein Doppel-Bogey, neuer Score: +4. Auf der 16 fällt endlich mal ein Birdieputt, es ist der erste und einzige an diesem Tag. Auf den beiden letzten Löchern in Wannsee kann nochmal einiges schiefgehen. Die 17 ist ein Par 3 mit Wasser und einem Augusta-ähnlich ondulierten Grün. Hier kann man den Ball schon einmal vom Dancefloor runterputten. Passiert mir aber nicht, sicheres Par. Der letzte Tee-Shot der Runde gefällt meinem Auge – ähnlich wie der erste – überhaupt nicht. Das Fairway treffe ich trotzdem irgendwie. Auch wenn mein Drive 30 Meter kürzer ist als die meiner Mitspieler. So muss sich Bernhard Langer beim Masters auf seiner Runde mit dem Weltranglistenersten Jason Day gefühlt haben. Was Langer mir voraus hat: Er kann putten. Ich beende meine Runde lieber mit einem gruseligen Drei-Putt zum Bogey und einem Tagesergebnis von 76 Schlägen (+4). Die beiden Jason Days spielen 70 und 72. Vom geteilten 44. Rang geht es für mich am Donnerstag in die dritte Runde.
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