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Tour Kompakt – Arnold Palmer Invitational

Arnold Palmer Invitational

PGA Tour: Jason Day mit Start-Ziel-Sieg

Orlando – Zwei Wochen vor Beginn der Masters-Woche meldet sich Jason Day mit einem Start-Ziel-Sieg auf der PGA Tour zurück. Auf dem Platz des Bay Hill Club & Lodge in Florida – dessen Eigentümer Golflegende Arnold Palmer ist – lädt „The King“ traditionell zum Arnold Palmer Invitational. Dem Ruf von Palmer folgen üblicherweise viele Spitzenspieler, die sich das mit 6,3 Millionen Dollar dotierte Top-Event nicht entgehen lassen wollen. Für Irritationen sorgte in diesem Jahr das Fernbleiben der fünf in der Weltrangliste bestplatzierten amerikanischen Spieler. Jordan Spieth (Weltranglistenerster), Bubba Watson (Rang 4), Rickie Fowler (Rang 5), Dustin Johnson (Rang 9) und Patrick Reed (Rang 10) entschieden sich allesamt gegen eine Teilnahme am Turnier. Die andere – internationale – Hälfte der Top-Ten trat mit Rory McIlroy (Nordirland), Jason Day und Adam Scott (beide Australien) Henrik Stenson (Schweden) und dem Engländer Justin Rose komplett an, sodass sich das traditionell starke Spielerfeld auch in diesem Jahr durchaus sehen lassen konnte. Deutsche Teilnehmer gab es nicht.

Für Jason Day war 2015 das Jahr des Durchbruchs zur absoluten Weltspitze. Bei der PGA Championship in Whistling Straits deklassierte er das Feld und sicherte sich den ersten Majortitel seiner Karriere. Nach zwei weiteren Siegen bei den PGA-Playoffs wurde er zum ersten Mal die Nummer 1 der Welt. Doch 2016 blieb er mit nur einem Top-Ten-Ergebnis bei vier Starts bis zum Arnold Palmer Invitational unter dem Radar. In Orlando ließ er es dann krachen. Mit Runden von 66 und 65 Schlägen auf dem anspruchsvollen Par 72-Course, ging Day als Führender mit drei Schlägen Vorsprung vor Henrik Stenson ins Wochenende. Auf den letzten neun Löchern des Turniers hatten zeitweise vier Spieler die geteilte Führung inne. Troy Merritt, Kevin Chappell und Henrik Stenson versuchten mit aller Macht, Jason Day den Sieg noch wegzuschnappen. Während Day an den ersten zwei Tagen praktisch alles gelang, hatte er das gesamte Wochenende Probleme damit, seine Eisen zu kontrollieren. Doch wie er mit diesen Schwierigkeiten umging, zeigt eben auch, wie groß der Sprung ist, den er gemacht hat. Wenn es nicht lief, scrambelte Day aus allen Lagen und kratzte die Pars zusammen. Wie an Loch 18 als er aus dem Grünbunker mit dem lauernden Wasser auf der gegenüberliegenden Seite das Par zum Sieg retten musste. Vor den Augen von Gastgeber Arnold Palmer (86) bewies Day Mut und platzierte den Ball einen Meter von der Fahne entfernt. Der Putt zum Par und ersten Saisonsieg von Jason Day fiel. „Das bedeutet so viel für mich“, sagte Day nach dem Sieg. „Es lief nicht rund, aber ich habe gekämpft und habe den Job erledigt.“ Day verdrängt Rory McIlroy durch seinen Erfolg von Platz 2 in der Weltrangliste.

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Vor den Augenvon Gastgeber Arnold Palmer gelang Jason Day auf dem 72. Loch ein grandioser Bunkerschlag. Das gerettete Par reichte zum Sieg. (Photo by Chris Trotman/Getty Images)

Die Top-Spieler bringen sich in Major-Form

Rory McIlroy präsentiert sich in der laufenden Saison weiterhin unkonstant. Mit Runden von 75, 67, 75 und 65 Schlägen gelang dem Nordiren, der am Sonntag gleich zwei Eagles notieren durfte, zwar die stärkste Schlussrunde im Feld (gemeinsam mit Kiradech Aphirbarnrat). Doch zweimal vier über Par, an Tag 1 und 3, hatten ihm bereits alle Siegchancen genommen. „Ich mache momentan einfach zu viele Fehler“ sagte McIlroy. Er wurde geteilter 27.

„Iceman“ Henrik Stenson zeigte sich in blendender Verfassung und landete auf dem geteilten dritten Rang. Der coole Schwede, der 2013 den Fed Ex-Cup und damit den 10-Millionen-Dollar-Jackpot holte, ist bisher ohne Majorsieg. Ein „Makel“, den er in zwei Wochen in Augusta gerne auslöschen würde.

Auch Zach Johnson  – Masters-Sieger von 2007 und British Open-Sieger von 2015 – und Justin Rose (US Open Champion von 2013) spielten stark. Johnson wurde alleiniger Fünfter, Rose geteilter Neunter. Der zurzeit überragend aufspielende Adam Scott vermasselte sich mit einer 73 am zweiten Tag zwar eine erneute Top-Ten-Platzierung, spielte mit neun unter Par fürs Turnier aber alles andere als schlecht; er landete auf dem geteilten 12. Platz.

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„Iceman“ Henrik Stenson spielte stark in Bay Hill. Der coole Schwede wurde geteilter Dritter, zusammen mit Troy Merritt aus den USA. (Photo by Chris Trotman/Getty Images)

Der Platz – Bay Hill Club & Lodge
Mit 6780 Metern Länge gehört der Par 72-Platz des Bay Hill Clubs zu den längeren auf der PGA TOUR. Der Kurs wurde 1961 von Dick Wilson entworfen und im Laufe der Jahre mehrfach von Arnold Palmers Design Company verändert. Vor allem die riesigen Wasserhindernisse, die an den meisten Bahnen ins Spiel kommen, prägen den Charakter des Kurses, der sich außerdem durch steinharte und pfeilschnelle Grüns auszeichnet. Auf den letzten drei Bahnen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu extrem packenden Entscheidungen. Unvergessen ist beispielsweise das eingelochte Eisen 7, das 1990 Robert Gamez den Sieg über Greg Norman brachte.

 

Video: Die Highlights der Finalrunde beim Arnold Palmer Invitational