Tipps & Tricks

Besser spielen mit Justin Rose: Lang & Kurz!

Der frischgebackene Olympiasieger Justin Rose zeigt Ihnen, wie Sie aus jeder Distanz gut putten.

Lassen Sie mich damit beginnen, Ihnen zwei Fragen zu stellen: Wie oft standen Sie schon am Ball und hatten das Gefühl, dass etwas nicht stimmt? Und wie oft haben Sie in diesen Situationen dann trotz des schlechten Gefühls geputtet? Gutes Putten beginnt damit, sich beim Ansprechen über dem Ball wohlzufühlen. Natürlich ist ein guter Stroke das A und O für einen erfolgreichen Putt. Aber genauso wichtig ist es, das Grün richtig zu lesen und beim Set-Up präzise und selbstbewusst zu sein. Wenn Sie über dem Ball stehen und Zweifel haben, setzen Sie lieber noch einmal ab und starten die Routine neu. Mein Putten hat sich durch solche kleinen Veränderungen deutlich verbessert. Machen Sie es mir nach!

LANGE PUTTS

Ich loche deutlich mehr lange Putts, seit ich gelernt habe, auf die Fähig-keiten meines Gehirns besser zuzugreifen. Wenn Sie es mit einem längeren Putt zu tun haben – besonders wenn dieser bricht – stellen Sie sich den gesamten Pfad des Balls zum Loch vor. Ich sehe diese Linie vom Loch zurück zum Ball, aber Sie können es auch umgekehrt machen. Denken Sie daran: Die Geschwindigkeit ist der wichtigste Faktor. Beim Visualisieren der Linie sollten Sie ein Gefühl dafür haben, wie lang Ihr Stroke sein muss. Machen Sie einige Übungs-Schläge mit dem passenden Tempo im Sinn. Selbst wenn Sie den Putt nicht einlochen – und dafür stehen die Chancen bei längeren Putts sehr gut – hilft Ihnen das Visualisieren der Puttlinie, den Ball nah an das Loch zu spielen, sodass nur noch ein Tap-In bleibt.
Der technische Schlüssel ist für mich bei langen Putts, dass die Brust der Motor der Bewegung ist. Die Arme fahren nur mit. So erzeugt man ein gleichmäßiges Tempo und aus-
reichend Kraft, um bis zum Loch zu kommen.

VERBREITETER FEHLER:

Viele schlechte Putts rühren daher, dass versucht wird, den Ball mit den Händen und Armen zum Loch zu führen. Denken Sie daran: Der Brustkorb ist der Motor der Bewegung. Die Hände und Arme bewegen sich zwar, spielen aber eine passive Rolle. Gelegentlich verliere ich die Verbindung meines linken Arms zum Oberkörper im Durchschwung, weil ich den Rumpf zu langsam bewege. Wenn das passiert, schwingt der Putter auf einem Pfad rechts des Ziels und der Ball verfehlt das Loch. Achten Sie daher darauf, die Verbindung zwischen Oberkörper und Führungsarm (Foto links) während des Strokes zu halten.

Justin Rose at Reynolds Plantation Golf Resort in Greensboro, GA on Tuesday September 29, 2015.
Volle Konzentration: Justin Rose ist stark auf dem Grün.

Kurze PUTTS

Innerhalb von zwei Metern sollte Ihr Fokus darauf liegen, den Ball im Zentrum der Schlagfläche zu treffen. Doch bevor Sie mit dem Stroke beginnen: Sind Sie sicher, dass Sie richtig zielen? Wenn Ihr Kopf beim Ansprechen nicht in der richtigen Position ist, werden Sie eine falsche Linie sehen, die um zwei oder drei Zentimeter vom richtigen Pfad abweicht; eine optische Täuschung. Der einfachste Weg, die Kopf- und Augenposition zu überprüfen: Nehmen Sie Ihr Set-up ein und halten einen zweiten Golfball gegen Ihre linke Augenhöhle. Nun lassen Sie den Ball fallen. Wenn er den inneren Teil des am Boden liegenden Balls trifft, sind Ihre Augen auf der Puttlinie. Falls er den Ball verfehlt, korrigieren Sie Ihre Kopfposition und versuchen es erneut.

Ein weiterer Trick, um mehr kurze Putts zu lochen: Bevor Sie den Putt ausführen, fokussieren Sie Ihren Blick auf einen winzigen Teil des Balls für ein paar Sekunden. Indem Sie Ihre Augenaktivität ruhigstellen, halten Sie sich davon ab, im Stroke zu früh hochzublicken und den Putt versehentlich aus der Linie zu steuern.

Inside Justin Rose:
Der Brite ist siebenmaliger Sieger auf der PGA Tour, darunter der Titel bei der US Open 2013 und gewann bei Olympia 2016 in einem spannenden Finale die Goldmedaille und verwies den Schweden Henrik Stenson auf den Silber-Rang.

Das könnte Sie auch interessieren: Golfvideos mit Paul Dyer: Der Ball ist drin!