Golf Club Magazin

5 Fragen an VcG-Geschäftsführer Marco Paeke

Damit Großes bewegt wird, tun sich große Entscheider auch mal zusammen – wie im Fall des Amundi German Masters powered by VcG. Wäre die Vereinigung clubfreier Golfer nicht »Powering-Partner« des LET-Events, gäbe es das Turnier nicht.

Hand in Hand. Beim Amundi German Masters powered by VcG sind Titelsponsor Amundi und Powering-Partner VcG eine tolle Kooperation eingegangen, ohne die das LET-Event nicht hätte stttfinden können. Im Vordergrund: Shooting-Star Helen Briem. (Foto: U.COM/Pehmöller)

Das Amundi German Masters powered by VcG 2025 war ein voller Erfolg. Was genau den »Powering«-Partner VcG hinsichtlich seines Engegement im Profisport antreibt, haben wir Marco Paeke (VcG-Geschäftsführer) vor Ort beim LET-Turnier in Green Eagle gefragt.

VcG-Geschäftsführer Marco Paeke (r.) gemeinsam mit Kristyna Napoleaova und Flightpartnern beim Pro-Am-Event des Amundi German Masters powered by VcG. (Foto: VcG)

Golf Magazin: #1 Herr Paeke, wie kam die Idee, sich im Frauenprofisport zu engagieren?

Marco Paeke: Der DGV hatte festgestellt, dass es einen Mangel im deutschen Frauenprofigolf gibt. Da die Sponsorenlage ist, wie sie ist, wurden wir als VcG gefragt, ob wir uns vorstellen könnten neben Titelsponsor Amundi ein LET-Event auf die Beine zu stellen. Der VcG-Vorstand war geschlossen der Meinung, genau dies tun zu müssen. Und so haben wir uns auf die Reise begeben. Da sich die VcG als Förderin des Golfsports versteht, passt das auch sehr gut zusammen. Der Erfolg, den wir seit 2021 auf der Challenge Tour als Powering-Partner im Wittelsbacher GC verzeichnen, hat uns dazu beflügelt, diese Mechanik auch auf der LET anzukurbeln. Wir engagieren uns im Profisport sowohl von Männern als auch von Frauen, um jungen Nachwuchsprofessionals Spielmöglichkeiten vor heimischem Publikum zu verschaffen und sich auch in Deutschland auf Top-Niveau messen zu können. Dabei ist die Thematik von Tausch-Spots besonders interessant für die Förderung zukünftiger Deutscher Profis.

Green Eagle Golf Courses: Das Turnier ist ein anderes, aber das Riesenrad ist geblieben. Die Abschlussbahn 2025 beim Amundi German Masters powered by VcG. (Foto: Marvín Köhler/Golf Magazin)

#2 Mit welchem Erfolg werden Startplätze unter den Turnierveranstaltern getauscht?

Marco Paeke: Einige Spieler schafften es von der Challenge Tour in Teilen sogar bis zur DP World Tour –nur durch die Tauschspots. Das hat uns dazu beflügelt, auch für Frauen so etwas anzubieten. Somit können wir auch auf der LET »Invites« vergeben. Dieses Jahr waren zwei Amateurinnen dabei, die uns der Bundetrainer als besonders förderungswürdig benannt hat – Paula Schulz-Hanßen und Charlotte Back. Back belegte als zweitbeste Amateurin im Feld den geteilten 19. Rang. Eine herausragende Leistung. Auf der »HotelPlanner Tour« (ehemals »Challenge Tour«) stehen uns im Zuge der Tausch-Mechanik 50 Spots zur Verfügung, die von der PGA of Germany sehr komplex und sehr kompetent durchgeführt wird. Das führt dann dazu, dass man ausgewählte Professionals über eine Saison mit Startberechtigungen auf der HotelPlanner Tour versorgen kann, die sonst an bestimmten Turnieren im Ausland nicht hätten teilnehmen dürfen. Durch geschicktes Tauschen und eine gute Auswahl von Profis können Spieler gezielt gefördert werden. Spielen diese dann auch noch gut, können sie sich eine eigene Kategorie erspielen und mittelfristig eine Zukunft sichern.

#3 Neben seinem Engagement in der Profisportförderung, ist die VcG aber ein Verein mit Mitgliedern, nur ohne Clubhaus, oder?

Marco Paeke: Die VcG als Verein ist mittlerweile seit 32 Jahren tätig. Ist also keine Neugründung. Über die Jahre hat sie sich verändert und ist mittlerweile so groß wie nie zuvor. Wir haben gerade vor wenigen Tagen das 30.000. Mitglied begrüßen können. Die Leute, die zu uns kommen, stammen meist aus zwei Gruppen. Entweder es sind Anfänger, die sich noch einer Orientierungsphase befinden – wo kann ich spielen, wo kann ich gegen Greenfee hin. Diese Spieler verlassen uns teilweise nach ein paar Jahren wieder. Wobei wir uns darüber freuen, dass wir einem Golfclub ein Mitglied zuführen konnten. Die zweite große Gruppe sind Leute, die schon länger golfen und für sich erkannt haben, dass eine lokale Golfclubmitgliedschaft nicht das passende Angebot für sie ist – vielleicht weil sie zu wenig spielen, oder aber zu viel, nur dann auf zu viele unterschiedlichen Plätzen. Das sind so die Typologien, die bei der VcG beheimatet sind. Für 195 Euro Jahresmitglied oder 16,90 Euro monatlich kann man bei diesem Golfspaß dabei sein und hat einen VcG-Mitgliedsausweis mit einem Handicap drauf. Wir haben noch eine Reihe von Servicelistung drumherum. Aber im Kern geht es darum, immer wieder auf die Golfanlage des Herzens zu gehen und gegen Greenfee 9 oder 18 Löcher zu spielen.

Die Deutsche Sophie Witt am Tee und im Hintergrund prominent die VcG, der Powering-Partner des Amundi German Masters. Die VcG engagiert sich im großen Stil beim deutschen Proisport – auf der LET bei den Damen und auf der Challenge Tour der Herren. (Foto: U.COM/Pehmöller)

#4 Worauf haben Sie sich bei der diesjährigen Ausgabe des Amundi German Masters besonders gefreut?

Marco Paeke: Dass das Event stattfindet. Überspitzt gesagt, sind unsere Ziele schon in dem Moment erreicht, wenn der erste Ball am Donnerstagmorgen fliegt. Alle weiteren Aspekte wie Zuschaueraufkommen, Rahmenprogramm, persönliche Begegnungen vor Ort etc. sind positive Begleiteffekte. Wir freuen über die Tatsache, dass das Turnier überhaupt stattfindet, einschließlich der Fernsehübertragungen, dem Live-Stream und der Berichterstattung. All das wäre gar nicht da, wenn die VcG sich nicht engagieren würde.

Volles Haus beim Amundi German Masters powered by VcG bei der Premiere in Green Eagle 2025. (Foto: Marvin Köhler/Golf Magazin)

#5 Sportförderung und auch Frauenförderung sind der VcG also wichtig?

Marco Paeke: Ja, ganz klar. Die VcG ist glücklich, im Bereich junger Profisportlerinnen helfen zu können.