Clubstory

Golfclub Olching: Es lebe der Sport!

„Es lebe der Sport,“,  sang es in den frühen 80er-Jahren schon Rainhard Fendrich (60). Und so leben sie es im Golfclub Olching im Nordwesten von München. Als wäre der Fendrich-Hit ihre Maxime und Vereins-Hymne.

Der Golfclub Olching ist knapp drei Jahre älter als der bekannte Song des österreichischen Interpreten Rainhard Fendrich aus dem Jahre 1982. Bei genauerem Hinhören könnte man fast meinen, der Fendrich habe die zweite Strophe seines Sport-Songs ganz expliziet für die sportlichen Olchinger von der Feursstraße geschrieben. „Es lebe der Sport. Er ist gesund und macht uns hart. Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung, er ist beliebt bei aaaaalt und juuuuung…“ Ja, diese Zeilen passen zum Golfclub Olching und seinen gut 700 Mitgliedern wie die berühmte Faust aufs Auge.

Wann immer man die 18-Löcher-Anlage an der Feursstraße nordwestlich von München in den letzten Jahren betreten hat, herrschte Hochbetrieb auf dem Puttinggrün und der engen Driving Range  vor dem Clubhaus. Am Arbeitsplatz des renommierten wie beliebten Headpros Marco Schmuck und seinen Kollegen Tim Spurgeon und Laura Helfer kann man in Stoßzeiten schon mal in der Warteschleife stehen, um endlich ein freies Plätzchen zu ergattern. Niemand wird so weit gehen wollen, aber im GC Olching würde in der Hauptsaison sogar die Einführung von Abschlagzeiten auf der Range Sinn machen. Selbst im zurückliegenden Winter waren bei Plustemperaturen die 15.000 Rangebälle innerhalb von vier Tagen „verschossen“.

 

Golfclub Olching
Wer hier auf Bahn 11 den Ball nicht sauber trifft, wird es schwer haben.

Nach dem Umbau heißbegehrt

Über mangelnde Auslastung können sich die Club-Verantwortlichen auch nicht auf ihrem zwischen Juli 2012 und Juni 2013 umgebauten Meisterschaftsplatz und Kurzspiel-Bereich beschweren. Ganz im Gegenteil: Weil das Redesign durch Golfplatzarchitekt und GCO-Mitglied Thomas Himmel (u. a. Son Gual/Mallorca, Heidelberg-Lobenfeld) gelungen und qualitativ so hochwertig ist, haben zahlreiche in Süddeutschland beheimatete Playing Pros Olching zu ihrem persönlichen Trainingszentrum auserkoren. Und das, obwohl sie nach einem ersten Gratis-Besuch Rangefee und ein halbes Greenfee für die Runde bezahlen müssen. Die Nachfrage regelt den Preis, Mechanismen der freien Marktwirtschaft, denen sich auch trainingswütige Nachwuchs-Pros unterwerfen müssen.

Schon vor dem Himmel-Umbau war der Platz in der Auenlandschaft der Amper gut. Jetzt ist er besser, sportlich noch anspruchsvoller und gleichzeitig auch fairer. Wer behauptet, der Platz sei vor allem für die über 100 Single-Handicapper (davon 17 im Plusbereich!) des Clubs umgebaut worden, der irrt.

18 neue Grüns im Golfclub Olching

Die auf nur knapp 50 Hektar angelegten 18 Löcher setzen sich aus einer Außenschleife (Front Nine) und Innenschleife (Back Nine) zusammen. Der Schwachpunkt der Front Nine war über 30 Jahre eine nahezu durchgehende Ausgrenze auf der linken Seite. Die gibt es auch noch heute, nur sind die weißen Pfähle optisch – und damit auch für die Psyche des Golfers – vom Tee nicht mehr so präsent. 90 Prozent der Abschläge hat Himmel in Aufbau und Ausrichtung leicht verändert. Womit die Winkel (weg von der Aus-grenze) ins Fairway optisch ansprechen-der und vor allem sportlich fairer geworden sind.

Alle 18 Grüns sind neu. In der Saison 2014 waren sie in einem überragenden Zustand – treu und schnell. Die eigentliche Stärke der neuen Grüns sind aber die geschickten Ondulationen. Sie geben dem Greenkeeping und der Wettspielleitung deutlich mehr Optionen für verschiedene Fahnenpositionen. Von leicht bis ganz schwer ist auf jedem Grün alles machbar. Nicht wenige behaupten, der GC Olching verfüge heuer über die „besten Grüns Bayerns“. Lobende Worte verdient auch das Bunker-Design und den darin befindlichen Sand – erstklassig.

 

Golfclub Olching
Blick auf Bahn 17: Par 5, 515 Meter.

Hohe Wirtschaftlichkeit dank besonderer Aktionen

Verantwortlich für den Zustand der Anlage ist Corinne Amiet. Eine spitzenmäßig ausgebildete Headgreenkeeperin, die schon seit neun Jahren in Olching tätig ist. Wichtigste Grün-Maßnahme: In der Saison wird einmal pro Woche die Poa per Hand ausgestochen. Amiet ist auch verantwortlich dafür, dass der GCO mit dem DGV-Zertifikat Golf & Natur in Silber ausgezeichnet wurde. Nun ist der 1,5 Millionen-Euro-Umbau, der eine zwölfmonatige Platzschließung zur Konsequenz hatte, nicht ganz „geräuschlos“ geblieben. Aber die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft sind gestellt. Im Gegensatz zu manch anderem Club im Freistaate Bayern sowie der gesamten Republik steht der GC Olching zu Beginn der Saison 2015 wirtschaftlich und finanziell auf einem soliden Fundament.

Die Lücke derer, die Umbau, Schließung und Beitragserhöhung nicht mittragen wollten, ist in 2014 mehr als geschlossen worden. Dafür wurde für das vergangene Jubiläumsjahr („35 Jahre Olching“) die Aufnahmegebühr von 8.000 Euro auf 3.500 gesenkt. Auch wurde die Aktionen „Mitglieder werben Mitglieder“ ins Leben gerufen. 100 neue Mitglieder konnte der GC Olching zum Ende des Jahres 2014 begrüßen. Darunter befanden nicht nur Anfänger  und Neueinsteiger, sondern auch Club-Wechsler. Für sie war vor allem die Sportlichkeit und Qualität des Platzes ausschlaggebend.

Freuen dürfen sich auf ihr Gastspiel in Olching auch schon die DGL-Süderstligisten der Herren und die Zweitliga-Damen des Südens. Die Herren des GCO wollen am letzten DGL-Spieltag am 2. August auf heimischer Anlage als Aufsteiger den Klassenerhalt feiern und die Damen streben nach einem „Betriebsunfall“ 2014 den direkten Wiederaufstieg an. Wer die Olchinger und ihren ehrgeizigen Headcoach Marco Schmuck kennt, der weiß, dass sie alles dransetzen werden, um ihre sportlichen Ziele zu erreichen. Unsere Musik-Empfehlung für die Saisonabschlussfeier 2015 liegt auf der Hand: „Es lebe der Sport“ von Musiklegende Rainhard Fendrich.