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Änderung der Golfregeln 2023 – Teil 3

Golfregeln
Harke im Bunker? Regelexperte Thomas Lander klärt auf. (Foto: WinstonLinks).

Streit auf der Runde? Regelverstöße? Fragen zur Etikette? Unser Experte weiß immer Rat und beantwortet Ihre Fragen zu Golfregeln.

Die seit 2019 geltenden Golfregeln wurden überarbeitet und korrigiert. Im Rahmen einer dreiteiligen Serie widmet sich Regelexperte Thomas Lander den gravierendsten Regeländerungen.

Regel 25: Änderungen für Spieler mit Behinderungen

In dieser Regel wird 2023 festgehalten, dass aus Unkenntnis der entsprechenden Anpassungen der Regeln für Spieler mit Behinderung übersehen wurde, den betroffenen Spielern die notwendigen Anpassungen zu gestatten. Diese gelten nun automatisch, sofern ein Spieler der Spielleitung seinen Status als Spieler mit entsprechender Behinderung nachweist.

Vorgehensweise bei Entfernen einer Harke im Bunker an dem ein Ball zur Ruhe kommt

In der Vergangenheit konnte man immer wieder beobachten, dass ein Spieler zuerst den Ball markierte und aufnahm, wenn dieser an einer Harke im Bunker lag. Diese Vorgehensweise ist falsch und muss mit einem Strafschlag für »Ball in Ruhe bewegt« geahndet werden. In der Grafik sehen Sie die richtige Vorgehensweise, damit Sie sich in Zukunft einen Strafschlag sparen.

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Vorgehensweise bei Erleichterung zurück auf der Linie

Wenn ein Spieler auf der Linie zurückdroppen wollte, war in der Vergangenheit das Prozedere vorgeschrieben. Beispiel: Ein Spieler möchte an einer gelben Penalty Area auf der Linie zurückdroppen. Dieses musste er in einem Halbkreis (nie näher zum Loch) durchführen. Rollte der Ball nur minimal aus dem Halbkreis nach vorne, musste der Ball erneut gedroppt werden. Da jedoch der Bezugspunkt für das Erleichterungsverfahren der Kreuzungspunkt des Balls mit der Grenze der Penalty Area war, hätte der Ball dennoch nicht näher zum Loch als der Bezugspunkt gelegen.

Dieses hat man nun in den Regeln 2023 korrigiert. Nun wird der Erleichterungsbereich beim Droppen auf der Linie als Kreis definiert, sodass sich die Schlägerlänge auch nach vorne erstreckt. Es ist nicht vorgeschrieben, dass der Spieler in diesem Fall des Droppens ein Tee als Punkt des Erleichterungsbereich in den Boden steckt. Dort, wo der Ball zuerst den Boden berührt, bildet er den Punkt des Erleichterungsbereichs von einer Schlägerlänge in alle Richtungen. Man ist erstaunt, welche Regeln dieser Vorgang berührt. Es mussten Änderungen in den folgenden Regeln vorgenommen werden. Regel 14.3b(3), 16.1c(2), 17.1d(2), 19.2b und 19.3. Auch die Definition von Erleichterungsbereich musste neu geschrieben werden.

Sonstige Änderungen

Regeln, die eine Formulierung enthalten »Schlag zählt nicht« (Beispiel Regel 11.1b), sind nunmehr dahingehend geändert worden, dass das Versäumnis, einen Schlag zu wiederholen, wenn dies gefordert wird, immer noch ein Verstoß gegen die jeweils geltende Regel ist, jedoch nicht mehr zur Disqualifikation führen kann. 

Richtigstellung zur Anwendung eines Stand-alone-Putters in Regel 10.2.

Als im letzten Oktober eine Klarstellung zu der Verwendung mit einem Stand-alone-Putter nach Regel 10.2. übermittelt wurde, kam es in unterschiedliche Klarstellungen in englischer und deutscher Sprache zu Verständnisproblemen, die wir hiermit gerne ausräumen möchten: Im Dezember gab es eine Korrektur, die besagte, dass alle Einschränkungen bis zum Jahr 2025 aufgehoben sind. Der Putter darf unmittelbar hinter den Ball gestellt werden. Der Spieler darf sich die Spiellinie ansehen, seinen Stand und die Stellung seiner Füße zum Stand ausrichten. Ab dem Jahr 2025 darf ein Stand-alone-Putter wie ein Putter nach den Ausrüstungsvorschriften in Regel 4.3 verwendet werden. Wir bitten die Irritationen zu entschuldigen und hoffen, mit dieser Darstellung für Klarheit gesorgt zu haben.

Wenn Sie Fragen zu diesen Themen haben, dann schreiben Sie unserem GM-Regelexperten Thomas Lander an: experten@golfmagazin.de

Welche Golfregeln 2023 noch geändert wurden, lesen Sie hier!