„Ich denke, das Grün steht mir ganz gut“, sagte ein überglücklicher Angel Cabrera drei Tage nach seinem zweiten Majorsieg über sein neues Jackett. El Pato, zu Deutsch: die Ente, wie der Argentinier wegen seines schlurfenden Ganges genannt wird, ist der erste Masters-Gewinner aus Südamerika. Seine Heimat Argentinien hat Angel nie vergessen. Seine Landsleute sind stolz auf ihren Champion. Immer wieder kehrt er heim. So auch jetzt. Gestern erreichte der 39-Jährige seine Heimatstadt Villa Allende in Cordoba (Argentinien). Tausende von Fans, Freunden und Anhängern empfingen den frisch gebackenen Major-Sieger.
„Mit Aufopferung und harter Arbeit kann man alles erreichen“, machte Angel Cabrera einem Land Mut, das immer noch mit Armut und Unterernährung zu kämpfen hat.
Der Weg nach oben war steinig
Die Menschen in Cordoba können sich mit Angel Cabrera identifizieren, vielleicht ist er deswegen in seiner Heimat so ein Held geworden. Angel Cabrera ist einer von ihnen. Er wuch in ärmsten Verhältnissen auf. Mit elf Jahren musste er die Grundschule abbrechen und arbeitete als Caddie, um seine Familie zu ernähren. Immer montags, an seinem freien Tag, durfte er im Córdoba Country Club seinem Heimatclub am eigenen Schwung feilen. „Damals schaute ich mir alle Majorturniere im Fernsehen an. Ich hätte nie gedacht, selbst einmal einen solchen Moment erleben zu dürfen“, erzählte er heute. Der Weg nach ganz oben war für den Longhitter alles andere als leicht. Vor über 20 Jahren wurde er Pro, scheiterte später gleich dreimal bei der Qualifikation für die European Tour.
„Nun will ich mein drittes Major-Turnier gewinnen.“
1995 schaffte er endlich den Sprung, auch dank der finanziellen und mentalen Unterstützung seines damaligen Mentors und heutigen Freundes Eduardo Romero (53). Romero, der jahrzehntelang durch Europa tourte und jetzt auf der Champions Tour (amerikanische Seniorentour) spielt, hatte Cabreras Talent früh erkannt. Über Jahre sorgte er dafür, dass der etwas trainingsfaule Cabrera mehr Zeit auf der Driving Range verbrachte. Die harte Arbeit zahlte sich aus. 2001, bei der Open de Argentina, holte der damals 32-Jährige seinen ersten Titel. Es folgten Siege bei der Benson & Hedges International Open 2002 sowie vor sechs Jahren bei der prestigeträchtigen BMW Championship in Wentworth. Seinen letzten Triumph vor dem Masters war sein US Open Erfolg im Jahre 2007. Danach hörte man lange nichts mehr vom Argentinier. Bis jetzt! Nach seinem Sensationssieg beim ersten Major-Turnier des Jahres strebt er nun höhere Ziele an. „Nun will ich mein drittes Major-Turnier gewinnen. Ich werde nicht aufhören zu spielen, bis ich mindestens fünf Majors gewonnen habe.“