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Rückkehrer Woods startet stark ins US Masters

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Tiger Woods hat die Uhr zurückgedreht – zumindest auf dem Golfplatz. Nach seiner fünfmonatigen Turnierpause zeigte der 34-Jährige unberührt von Ehekrise und Sexskandalen wieder den alten Biss und liegt nach seinem besten Auftakt überhaupt beim US Masters in Augusta gleich wieder in Lauerstellung. „Es ist unglaublich. Es hat sich für mich angefühlt, als habe sich nichts verändert“, sagte der Tiger nach seinen 68 Schlägen und Platz sieben. Nie zuvor in 16 Jahren war Woods am ersten Tag unter 70 Schlägen geblieben.

Überhaupt war der Donnerstag der Tag der großen Namen. Da ist Fred Couples, 50 Jahre alt, Sieger von 1992 und damals als erster Amerikaner die Nummer eins der Welt. Mit einer 66er-Runde eroberte er die Spitze auf dem Leaderboard und meinte: „Das ist es, wofür ich Golf spiele. Das war meine beste Runde auf diesem Platz.“

Dahinter Tom Watson (USA), sogar schon 60 Jahre alt, im Vorjahr Beinahe-British-Open-Sieger. Der achtmalige Major-Gewinner kam wie der zweimalige Champion Phil Mickelson (USA), der Engländer Lee Westwood sowie die Südkoreaner K.J. Choi und Y.E. Yang mit einer 67 ins Klubhaus. In den letzten zwölf Jahren hatte der Masters-Champion von 1977 und 1981 noch elfmal den Cut verpasst.

Langer stark, Kaymer zittert

Dazu gehört auch Bernhard Langer, 52 Jahre alt. Der zweimalige Masterssieger führte zwischenzeitlich mit drei Schlägen unter Par und beendete die Runde mit 71 Schlägen auf Platz 22. Damit hat der Anhausener beste Chancen, erstmals seit 2005 den Cut zu schaffen. Um den muss die deutsche Hoffnung Martin Kaymer (Mettmann) erneut bangen. Nach dem Scheitern bei seinen ersten beiden Auftritten startete der 25-Jährige dieses Mal mit einer 76 und Rang 76.

So sehr sich die Oldies am Donnerstag aber in den Vordergrund spielten, im Blickpunkt stand an diesem Tag vor allem Tiger Woods. Es glich einem Pilgerzug, was sich bei der sportlichen Wiederauferstehung des Weltranglistenersten entlang der Fairways mühsam vorwärts bewegte. Zehntausende von Fans saugten begierig jeden Schlag ihres Idols auf, kommentierten seine Aktionen lautstark mit Ahs und Ohs, riefen immer wieder „Tiger, wir lieben dich“.

Erstmals zwei Eagles in einer Runde

„In all den Jahren haben mich die Fans hier noch nie so laut angefeuert wie heute. Das hat mir sehr geholfen“, sagte Woods und bedankte sich in der Kathedrale des Golf auf jedem Grün artig mit einem „Thank you“ bei seiner Fan-Gemeinde.

Tosender Applaus brandete erstmals an der 8 auf, als Woods an dem Par-5-Loch ein Eagle glückte. Es folgte ein Birdie an der 9, mit drei Schlägen unter Par tauchte der Name des Superstars erstmals auf dem Leaderboards auf. Völlig aus dem Häuschen waren die Fans dann an der 15, als Woods erstmals in Augusta auf einer Runde der zweite Eagle gelang und damit auf 4 unter Par ging.

„Ich bin sehr zufrieden“

Diesen Score brachte Woods dann auch ins Ziel. „Ich war den ganzen Tag ruhig, habe immer versucht, mich abzurackern und keinen Schlag unnötig zu verlieren“, sagte Woods und zog nach seinem ersten Arbeitstag seit seinem Turniersieg am 15. November 2009 in Melbourne sein Fazit: „Ich bin sehr zufrieden.“ Das waren seine „Jünger“ auch.