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US OPEN 2024: Informationen und Hintergründe

Es ist die 124. Ausgabe des zweitältesten Majors im Golf. Zehn Jahre nach Kaymers Sieg im Pinehurst No.2 kehrt die Elite des Golfs zurück an den Ort, an dem er Geschichte schrieb. Alles, was Sie wissen müssen, lesen sie hier.

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Wyndham Clark posiert mit der Trophäe bei der 123. US Open

US Open anno 1895

Die US Open ist nach der British Open das zweitälteste Major-Turnier der Golfwelt. Sie wurde erstmalig am 4. Oktober 1895 in Newport, Rhode Island, ausgetragen, wo sich der Engländer Horace Rawlins nach zwei gespielten Turnierrunden durchsetzen konnte.

Im Gegensatz zum Masters wird die US Open auf verschiedenen Plätzen gespielt (in diesem Jahr auf dem Pinehurst No.2 in North Carolina). Sie findet jedes Jahr im Juni statt, wobei die Finalrunde immer am dritten Sonntag des Monats gespielt wird. Das Major ist ein sogenanntes offenes Turnier. Hierzu finden im Laufe der Saison einige Turniere statt, bei denen sich Profis wie Amateure für das Event qualifizieren können.

Neben den automatisch qualifizierten Spielern bieten die Qualifikationsturniere die einzige Möglichkeit, um in das Teilnehmerfeld zu gelangen. Automatisch qualifiziert sind die Sieger der letzten zehn Jahre, die Gewinner der übrigen Major-Turniere der letzten fünf Jahre, die Top 60 der Weltrangliste sowie der US-Amateur-Champion. Zusätzlich qualifizieren sich der Sieger der Senior US Open und der Gewinner der BMW PGA Championship.

 

Martin Kaymer bei den US Open 2014
Martin Kaymer bei den US Open 2014

Der Pinehurst No. 2 – gnadenlos und unverzeihlich

Grüns, die wie Schildkrötenpanzer geformt sind, 7.550 Yards Länge und dennoch ein Par-70-Kurs, sowie ein Aufgebot an Profis, wie es besser nicht sein könnte: der Pinehurst No. 2, entworfen von Donald Ross und gegründet im Jahr 1907, gehört zu den schwierigsten Golfplätzen auf der PGA Tour. Im Jahr von Martin Kaymers sensationellem Sieg mit acht Schlägen Vorsprung fand die US Open zuletzt im Village of Pinehurst, North Carolina, statt.

In der PGA-Liste der schwierigsten Kurse des Jahres 2014 belegt Pinehurst No. 2 sogar den ersten Rang, und das nicht ohne Grund: Auf keinem anderen Platz wurden in dieser Saison mehr Bogeys und Doppel-Bogeys gespielt. Das durchschnittliche Ergebnis lag bei 3,076 Schlägen über Par. Zum Vergleich: Auf dem zweitplatzierten Augusta National lag der Durchschnitt bei 1,946 Schlägen über Par. Auch darum benannte die USGA ihren Film über Kaymers Sieg „Perfection at Pinehurst“.

Die entscheidenden Bahnen

Bei der US Open 2014 und der Women’s US Open 2014 galt das Par-5 fünfte Loch als die einfachste Bahn des Kurses. Hier spielte Kaymer insgesamt vier Schläge unter Par. Sie trug damit entscheidend zu seiner dominanten Vorstellung bei.

Die großzügige Landezone ermöglicht es den Abschlag voll durchzuziehen. Long-Hitter stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Vorlegen oder angreifen? Diejenigen, die es versuchen, müssen sich vor einem einschüchternden, erhöhten Grün in Acht nehmen. Bunker lauern auf beiden Seiten des Grüns.

Im Gegensatz dazu war das Par-3 Loch sechs, das 228 Yards misst, die schwierigste Bahn des Kurses im Jahr 2014. Hier wurden lediglich zwölf Birdies notiert. 150 Mal ein Bogey.

Fehlschläge ins Rough werden vom Pinehurst No.2 bestraft, zu kurze oder zu lange Schläge ins Grün ebenso. Saubere Drives und zielgenaue Schläge ins Grün sind für einen Sieg unabdingbar.

>>>Zum Flyover über den Pinehurst No.2 geht es hier<<<

Die Favoriten für das dritte Major des Jahres

Scottie Scheffler ist wenig überraschend in allen Buchhaltungen der Top-Favorit auf den Sieg. Mit fünf Titeln bei hochdotierten Turnieren in dieser Saison ist der frisch gebackene Papa derzeit unantastbar. Trotz seiner kurzzeitigen Verhaftung scheint den Wahltexaner nichts aus der Ruhe zu bringen. Der Wechsel auf einen Mallet-Putter lies auch diese Schwäche schwinden und er überragt nun alles, was Rang und Namen hat.

Rory McIlroy sucht weiterhin nach seinem fünften Major-Sieg. Seit der PGA Championship im Jahr 2014 läuft die Major-Durststrecke für den Nordiren nun an und er wurde in dieser Statistik im letzten Jahr von Brooks Koepka überholt. Mit zuletzt zwei Titeln (ohne Scottie Scheffler im Feld) bei der Wells Fargo Championship und der Zurich Classic of New Orleans (Team-Event), zeigt er sich in starker Verfassung.

Xander Schauffele krönte seine herausragende Saison vor einigen Wochen mit seinem ersten Major-Sieg. In dieser Spielzeit landete er nur einmal nicht unter den besten 25 Spielern des Turniers. Seit seinem Sieg in Valhalla ist er hinter Scheffler die Nummer zwei der Weltrangliste.

Für den Professor ist der Weg zum beliebtesten Golfer nicht mehr weit. Bryson DeChambeau gewann die US Open im Jahr 2020 und sorgte in der Schlussrunde der diesjährigen PGA Championship erneut für Spannung. Am Ende trennte ihn nur ein Schlag von Schauffele.

Innerhalb eines Jahres eroberte der Schwede Ludvig Aberg die Top-10 der Weltrangliste. Jeweils ein Sieg auf der PGA- und der DP World-Tour konnte der 24-jährige feiern. Hinzu kommt der Titel beim Ryder-Cup 2023 und ein zweiter Platz beim Masters 2024.

https://www.owgr.com/ranking-graph?minYear=2017&maxYear=2024&player=23950

Die Wettquoten im Überblick (bwin.de)

Scottie Scheffler: 1:4,33
Rory McIlroy: 1:13
Xander Schauffele: 1:13
Bryson DeChambeau: 1:21
Ludvig Aberg: 1:21
Brooks Koepka 1:23
Cameron Smith: 1:41
Wyndham Clark: 1:61
Shane Lowry: 1:67
Sepp Straka: 1:81
Martin Kaymer: 1:201
Stephan Jäger: 1:201
Tiger Woods: 1:201
Phil Mickelson: 1:251

Auf dem Schirm gehabt

Qualifiziert, aber dennoch nicht im Teilnehmerfeld ist in diesem Jahr Bernhard Langer. Durch seinen Sieg bei der Senior US Open im Vorjahr hätte Langer theoretisch die Chance auf einen dritten Major-Titel gehabt. Da jedoch keine Golfkarts als Hilfsmittel erlaubt sind, verzichtet der 66-Jährige auf die Teilnahme. Das Golfspiel sitzt nach seiner Verletzung zwar schon wieder, doch der Gang über einen fast sieben Kilometer langen Golfplatz ist derzeit leider noch nicht drin.

Insgesamt 16 Amateure haben sich für die diesjährige US Open qualifiziert. Der wahrscheinlich bekannteste unter ihnen ist Neil Shipley, der auch schon beim Masters 2024 an den Start ging und als Low-Amateur den geteilten 53. Platz belegte.

Für Martin Kaymer ist es die vorerst letzte Teilnahme bei einer US Open. Kaymer kehrt nach zehn Jahren zurück auf den Platz seines größten und dominantesten Titels. Ab dem kommenden Jahr muss er sich für das Turnier qualifizieren.

Adam Scott scheiterte in diesem Jahr an der Qualifikation für seine 92. Major-Teilnahme in Serie. Durch den tragischen Tod von Grayson Murray kletterte Scott in der Weltrangliste jedoch um einen Platz nach oben und ist in Pinehurst mit am Tee.

Für den dreimaligen Sieger Tiger Woods ist es die erste US Open seit 2020. Zum ersten Mal in seiner Karriere erhielt er eine Exemption der USGA. Wie beim Masters und der PGA Championship dieses Jahres spielte Woods eine Proberunde am Sonntag vor Turnierstart. An seiner Seite war Sohn Charlie Woods, der ebenso an einem Qualifikationsturnier teilgenommen hatte, es durch eine 81 aber nicht ins Teilnehmerfeld schaffte.

Für „Lefty“ Phil Mickelson ist es die 33. Teilnahme an einer US Open, dem einzigen Major, das ihm noch zum Karriere-Grand-Slam fehlt. Unglaubliche sechs Mal belegte er den zweiten Platz. Obwohl Mickelsons Spiel altersbedingt etwas schwächer geworden ist, ist er immer noch für Überraschungen gut. Sein zweiter Platz beim Masters 2023 und der Sieg bei der PGA Championship 2021 beweisen, dass er es immer noch drauf hat.

Die TV-Zeiten für die US Open 2024

Sky Sport Golf HD überträgt live ab Donnerstag den 13.06.24.

Donnerstag: 14:00 Uhr – 02:00 Uhr
Freitag: 14:00 Uhr – 02:00 Uhr
Samstag: 16:00 Uhr – 02:00 Uhr
Sonntag: 16:00 Uhr – 01:00 Uhr