Test und Kaufberatung

Fairwayhölzer-Test 2025: Länger präziser und vielseitiger

Mehr Länge, mehr Vielseitigkeit, mehr Vertrauen – Fairwayhölzer sind längst mehr als nur die »kleinen Brüder« des Drivers. Mit moderner Technik, innovativen Materialien und smarter Konstruktion bieten sie heute das volle Paket. GM hat sieben Modelle getestet.

Fairwayhölzer im Test 2025
Fairwayhölzer im Test 2025

KI-Schlagflächen, High-Tech-Materialien und immer mehr mögliche Einstellungsmöglichkeiten – auch Fairwayhölzer werden leistungsfähiger und vielseitiger. Dabei können die manchmal unterschätzten Schläger in den unterschiedlichsten Spielsituationen helfen: vom Abschlag auf engen Bahnen, vom Fairway für lange Annäherungen oder sogar aus dem Rough, wenn das Eisen nicht mehr genug Länge bringt.

Vor allem auf den Touren, aber auch bei Amateuren gab es zuletzt einen spürbaren Trend: Statt Hybrids kommen Fairwayhölzer häufiger zum Einsatz. Ryder-Cup-Star Ludvig Åberg bezeichnete zuletzt sein Holz 7 sogar als seinen Lieblingsschläger: »Ich kann viele verschiedene Schläge damit ausführen – flach, hoch, Draw, Fade. Er ist sehr vielseitig und funktioniert auch aus dem Rough. Deshalb mag ich diesen Schläger so sehr.«

Auch Freizeitgolfer können von den Vorteilen moderner Fairwayhölzer profitieren. Sie produzieren mehr Weite als Hybrids und haben eine bessere Fehlerverzeihung. Darüber hinaus sind sie durch spezielle Sohlen und Schlagflächen immer besser optimiert für den Einsatz vom Boden ohne Tee. »Anhand der Daten von Arccos haben wir festgestellt, dass Golfer Fairwayhölzer häufig abseits des Abschlags verwenden. Deshalb haben wir uns darauf konzentriert, ihnen in dieser Situation mit einer etwas höheren Schlagfläche mehr Selbstvertrauen zu geben«, erklärte Ping-Präsident John K. Solheim.

Im Fokus: Der Schlag ohne Tee

Stichwort Arccos: Die Macher hinter dem Tracking-System haben in den vergangenen Jahren Millionen von Schlägen analysiert und eine spannende Erkenntnis geteilt: Vom Tee sind Fairwayhölzer – unabhängig von der Spielstärke – nur minimal genauer als der Driver (0,9 Prozent mehr getroffene Fairways), dafür aber ein ganzes Stück kürzer (15 Yards). Auch bei den extremen Abweichungen von der Mitte der Spielbahn nehmen sich die Schläger nicht viel.

Die Schlussfolgerung: Da die Länge vom Abschlag eine wichtige Voraussetzung ist, um gute Ergebnisse zu erzielen, sollte ein Fairwayholz eher nicht als dauerhafte Alternative zum Driver zum Einsatz kommen. Bei der Wahl eines neuen Holzes ist es deshalb vor allem wichtig darauf zu achten, dass man es gut vom Boden trifft.

Daher haben wir bei unserem Test mit sieben aktuellen Modellen alle Schläge ohne Tee direkt von der Matte ausgeführt. Mithilfe des Launch-Monitors konnten wir nachvollziehen, wie leistungsstark und fehlerverzeihend jedes Holz tatsächlich ist. Neben den objektiven Zahlen standen für das Test-Team aber auch die subjektiven Eindrücke im Fokus – also wie sich der Schläger in Sachen Optik, Klang und Schlaggefühl präsentiert.

Fitting-Experte: Martin Stecher

Martin Stecher ist Fitting-Experte und bietet in seinem umfangreich ausgestatteten Fitting-Studio in Nienburg/Weser eine herstellerunabhängige Schlägeranpassung auf allerhöchstem Niveau. Es verfügt über modernste Technologien wie verschiedene Launch-Monitor-Systeme, Swing Catalyst mit innovativem 3D Motion Capturing, Gears Golf 3D-System, 3D-Kraftmessplatten und mehr als ein Dutzend Kameras. Diese Ausstattung ermöglicht eine präzise Analyse und individuelle Anpassung der Golfschläger. Auf seiner YouTube-Seite teilt der leidenschaftliche Golfer sein Wissen über Schwungtechnik, Material und viele weitere Themen.

Der Test: Fairwayhölzer 2025

Callaway Elyte

Callaway Elyte Fairwayholz
Callaway Elyte Fairwayholz

Weitere Modelle: Elyte X, Elyte Triple Diamond, Elyte Ti
Lofts: 15–27 Grad
Preis: 399 Euro

Callaway hat sich bei der Entwicklung der neuen Elyte-Fairwayhölzer vor allem um Treffer am unteren Rand sowie an der Seite der Schlagfläche gekümmert. Die Lösung: Ein 35 Gramm schwerer Wolfram-Block, der vorne und unten im Schlägerkopf sitzt, soll die Ergebnisse dieser klassischen Trefferbilder erheblich verbessern. Die Testschläge zeigen: Auch bei Fehltreffern produziert das Modell erstklassige Smash-Werte und beeindruckende Resultate. Dabei ist eine dezente Draw-Tendenz spürbar. Der Ballflug ist überdurchschnittlich hoch mit soliden Spin-Werten und einem verhältnismäßig steilen Landewinkel. Ein weiteres Plus: Die spezielle Beschaffenheit der Sohle sorgt dafür, dass durch weniger Kontakt mit dem Boden die Schlagfläche besser ins Gras kommt – ohne dass der Schläger springt oder abprallt. Aus der Ansprechposition wirkt der Kopf homogen, elegant und hochwertig verarbeitet. Dabei hat er eine etwas rundere und kompaktere Form. Der Sound im Treffmoment ist im Vergleich mit den anderen Modellen eher spitz und angenehm dezent. Was das Feedback betrifft, wird der Unterschied zwischen guten und weniger optimalen Treffern nicht immer sofort klar.

Cobra DS-Adapt Max

Cobra DS-Adapt Max Fairwayholz
Cobra DS-Adapt Max Fairwayholz

Weitere Modelle: DS-Adapt LS, DS-Adapt X
Lofts: 15,5–24,5 Grad
Preis: 379 Euro

Ein Vorteil der neuen Cobra DS-Adapt Fairwayhölzer: das Hosel mit 33 möglichen Positionen. Zusammen mit dem austauschbaren Gewichtsblock ist kein Modell besser, was das Feintuning beim Fitting betrifft. So kann bei Bedarf auch ein wirkungsvolles Anti-Slice-Setup zusammengeschraubt werden. Bereits aus der Darkspeed-Serie bekannt ist hingegen die mit KI entwickelte PWR-Bridge-Gewichtung mit einem schwebenden Gewicht, das niedriger und weiter vorne positioniert ist, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Auffällig waren neben den durchweg ansehnlichen Carry-Längen und Smash-Werten die überdurchschnittlich hohen Spin-Raten. Durch die flache Schlagfläche gewinnt der Ball auch leicht und schnell die nötige Höhe. Weitere Pluspunkte sammelt das Modell durch die dezente und stimmige Oberfläche mit durchschimmerndem Karbon, einem angenehmen, aber klaren Feedback sowie einem auffällig satten Sound beim Ballkontakt.

Ping G440

Ping G440 Fairwayholz
Ping G440 Fairwayholz

Weitere Modelle: G440 LST, G440 SFT, G440 HL
Lofts: 15–24 Grad
Preis: 425 Euro

Ping hat sich bei der Entwicklung der neuen G440-Fairwayhölzer vor allem zum Ziel gesetzt, es den Spielern so leicht wie möglich zu machen, den Ball in die Luft zu bekommen. Unsere Tests zeigen: Ziel erreicht. Nicht nur fliegt der Ball überdurchschnittlich hoch, sondern dank der schnellen Schlagfläche auch so weit wie kaum ein anderes Modell. Ein Grund dafür sind die Gewichtseinsparungen durch die leichte Krone aus Karbon (Carbonfly Wrap), die nun flächendeckend auch in den Fairwayhölzern integriert wurde, und dem Free-Hosel-Design. Darüber hinaus sorgt die spezielle Beschaffenheit der Schlagfläche bei diversen Trefferbildern für sehr ansehnliche Ergebnisse, was Länge und Richtung betrifft. Auffällig sind dabei konstante und verhältnismäßig niedrige Spin-Werte. Der Kopf wirkt etwas runder an der Unterkante als der des Vorgängers und überzeugt durch ein schlichtes Design ohne viel Tamtam. Der Sound ist voll und sehr angenehm, während das Feedback Fehlschläge sofort als solche identifizieren lässt.

Srixon ZXi

Srixon Zxi Fairwayholz
Srixon Zxi Fairwayholz

Weitere Modelle:
Lofts: 13,5–21 Grad
Preis: 379 Euro

Die Technologie der neuen Srixon-Hölzer fokussiert sich auf drei wesentliche Elemente: eine neu entwickelte Schlagfläche mit variabler Dicke, den bewährten Rebound Frame mit zwei Flex-Zonen und die leichte Karbonkrone (bei Holz 3 und 3+) in Kombination mit einem abgestuften Kronendesign. Das Ziel: maximale Energieübertragung und stattliche Längen. In der Tat erzielt einer der sportlichsten Schlägerköpfe im Test mit die besten Carry-Längen und kann darüber hinaus auch mit mehr als soliden Smash-Werten glänzen. Auch optisch ist das Srixon-Modell mit seiner schlichten Eleganz überzeugend. In Kombination mit dem klaren Feedback im Treffmoment sowie einem satten Geräusch beim Ballkontakt (ein leichtes Klickgeräusch veredelt Sweetspot-Treffer) entsteht ein sehr gutes Gesamtpaket. Solide Spin-Werte und ein im Vergleich steiler Landewinkel sorgen darüber hinaus für eine gute Stoppkraft bei Schlägen ins Grün.

TaylorMade Qi35 Max

TaylorMade Qi35 Max Fairwayholz
TaylorMade Qi35 Max Fairwayholz

Weitere Modelle: Qi35, Qi35 Tour, Qi35 Max Lite
Lofts: 15,5–24,5 Grad
Preis: 399 Euro

Twist Face, Speed Pocket oder die Infinity Carbon Crown – es sind bewährte und immer wieder optimierte Technologien, die die Qi35-Fairwayhölzer leistungsstark machen sollen. Auf der PGA Tour war 2024 kein anderer Hersteller gefragter, was die »kleinen Hölzer« betrifft. Besonderen Wert legten die Kalifornier bei der Konzeption der neuen Linie auf Vielseitigkeit. Nicht nur die vier verschiedenen Köpfe, sondern auch ein um bis zu 4 Grad verstellbares Hosel (bei Holz 3 und 5) maximieren die Möglichkeiten beim Fitting. Beim Max-Modell soll ein stabiles Rückgewicht für jede Menge Fehlerverzeihung und einen hohen Abflugwinkel sorgen, was unsere Testschläge eindrucksvoll belegen. Auch bei Ballgeschwindigkeit und Carry-Länge sind die Qi35-Hölzer ganz vorne dabei. Die nahtlose Karbon-Krone spart nicht nur Gewicht ein, sondern besticht auch optisch mit einem dezenten Muster. Der Kopf wirkt im Setup kompakter, als er ist, und lässt sich durch die weiße Linie auf der Schlagfläche hervorragend ausrichten. Das Geräusch im Treffmoment ist intensiv, aber nicht unangenehm klickig.

Titleist GT2

Titleist GT2 Fairwayholz
Titleist GT2 Fairwayholz

Weitere Modelle: GT1, GT3
Lofts: 13,5–21 Grad
Preis: 379 Euro

Die drei GT-Fairwayhölzer teilen sich eine spannende Innovation: eine thermoform-gefertigte Krone, die Gewicht spart und den Schwerpunkt gezielt um ein paar entscheidende Millimeter nach unten verlagert. Die Schlagfläche ist etwas breiter geworden und sorgt durch ihr stärker gerundetes Profil am unteren Ende dafür, dass Fehlschläge an Ferse und Spitze optimiert werden. In der Tat sind die Ergebnisse im Trackman vor allem bei Fehltreffern an den Rändern der Schlagfläche besonders beeindruckend. Auch darüber hinaus offenbarten die Testversuche keine Schwächen. Speed, Carry, Smash-Faktor, Spin und Stoppkraft – in jeder Kategorie mischt das Titleist-Modell oben mit. »High-Tech in klassischer Optik«, so die erste Einschätzung von GM-Equipment-Experte Martin Stecher. Das Feedback ist klar spürbar, und auch der gedämpfte Sound besticht durch seine Unaufdringlichkeit.

Wilson Dynapowr Carbon

Wilson Dynapowr Carbon Fairwayholz
Wilson Dynapowr Carbon Fairwayholz

Weitere Modelle: Dynapowr Max
Lofts: 13,5–21 Grad
Preis: 330 Euro

Der zentrale Baustein der neuen Fairwayhölzer aus dem Hause Wilson ist die mithilfe von KI konzipierte PKR-Schlagfläche, die Ballkontakte quer über die Schlagfläche optimiert. Beeindruckend: Als einziges Modell konnten wir im Test punktuell einen Smash-Faktor von über 1,50 verzeichnen (1,51). Auch die Ballgeschwindigkeit kann sich absolut sehen lassen. Die leichte Karbonkrone senkt den Schwerpunkt, und das 30-Gramm-Wolframgewicht im vorderen Teil des Kopfes führt zu einer flachen Flugkurve mit geringeren Spin-Werten. In puncto Vielseitigkeit hat man beim Hersteller in Chicago zugelegt und ein sechsfach verstellbares Hosel integriert. Der Sound ist knackig, der Look wirkt elegant, auch wenn sich die glänzende Krone nicht nahtlos in den Schlägerkopf einfügt. Das Feedback ist angenehm, allerdings ist die Zuordnung zwischen guten und weniger optimalen Treffern nicht immer eindeutig.