Reise

Bahamas: Im Himmelreich

Der mit den Schweinen schwimmt…

Oder auch mit Schweinen schwimmen. Wie das? Ray Lightbourn, dessen Familie im 18. Jahrhundert von England auf die Exumas auswanderte, bietet seit vielen Jahren organisierte Bootstouren durch die Exuma Cays an. Hauptattraktion der wahlweise halb- oder ganztägigen Wasserausflüge sind die borstigen Bewohner der kleinen Insel Big Major Cay: ausgewilderte Hausschweine leben hier fröhlich ihren karibischen Traum. Als sich unser Speedboat dem Strand nähert, traben die ersten Schweinchen grunzend ins badewannenwarme Wasser und schwimmen dem ankerlegenden Gefährt entgegen. Sie kennen das Prozedere; die Touristen haben Essen dabei, die nasse Erfrischung lohnt sich also für sie. Darüber, wie die Schweine auf die Insel kamen, ranken sich die Mythen. Wurden sie einst von Piraten ausgesetzt, haben sie Schiffbruch erlitten oder war das Aussetzen der Tiere einfach ein genialer Marketing-Clou eines findigen Bahamaers? Jedenfalls scheinen sie sich sauwohl zu fühlen.

Fröhlich grunzende Gastgeber: Die schwimmenden Exuma-Schweine heißen die Besucher ihrer Insel herzlich und hungrig willkommen.
Fröhlich grunzende Gastgeber: Die schwimmenden Exuma-Schweine heißen die Besucher ihrer Insel herzlich und hungrig willkommen.

Zu den Nachbarn der Schweine zählen Hollywood-Stars wie Johnny Deep und andere Superreiche. Ray Lightbourne weiß genau, wem welche Privatinsel gehört. Auch die Drehorte der James Bond-Klassiker „Feuerball“ und „Sag niemals nie“ kennt er bestens. Rund 30 Bootsminuten von der Schweineinsel entfernt setzt uns der Kapitän an einem kleinen Strand ab. „Hier wartet eine kleine Überraschung auf Euch“, sagt er breit grinsend. Im weißen Sand kriechen Dutzende urzeitlich wirkende Echsen; es sind Exuma-Felsenleguane, die darauf hoffen, ein paar Weintrauben abzustauben. Natürlich hat Lightbourne an die Fütterung gedacht. Einige dieser „Drachen“ sind  über einen Meter lang und erstaunlich zutraulich.

Als wir in der Abenddämmerung dem kleinen Hafen entgegendüsen, bin ich mir sicher: Dieser Ausflug wird mir unvergessen bleiben! Wie auch die Insellöcher des Emerald Reef Golf Clubs.

Blick in die smaragdfarbene Emerald Bay: Das Wasser ist von einigen Fairways nur eine Chip-Länge entfernt. Im blasenden Passatwind sind es jedoch eher die Drives, die in der „grünen Badewanne“ enden.
Blick in die smaragdfarbene Emerald Bay: Das Wasser ist von einigen Fairways nur eine Chip-Länge entfernt. Im blasenden Passatwind sind es jedoch eher die Drives, die in der „grünen Badewanne“ enden.