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Reise Costa Brava: Na, Bravo!

Sauber geschnittene Teeboxen
Die Costa Brava streicht immer bessere Kritiken ein. Dank erstklassiger Kurse in einer vielfältigen Landschaft gehört Spaniens „Wilde Küste“ inzwischen zu den besten Golfzielen des Kontinent

Es kann ja nicht schaden, wenn man mal über den eigenen Schlägerrand hinausguckt. Zum Beispiel in die vielen Internet-Foren, in denen über Spanien im Allgemeinen und die Costa Brava im Besonderen referiert wird. Im Iberianature Forum“ zum Beispiel findet man von der begeisterten Radfahrerin Lucy folgenden Eintrag: Wenn du den Tramuntana im Rücken hast, fühlst du dich wie Superman. Wenn die Straße dann aber einen Bogen macht, weht es dich direkt ins nächste Feld. Schreibt Lucy, begeisterte Pedaleurin aus Britanien. Als Golfer formuliere ich das etwas anders: Wenn es dir hier ins Gesicht bläst, wird aus dem Eisen ganz schnell ein Driver! Tramuntana, so heißt auf Katalanisch der Nordwind, der hier gelegentlich über die Pyrenäen pfeift und stark genug ist, Bälle von den Grüns zu blasen. Ein Beleg für die Kraft des Gebläses, aber auch für die Qualität der Grüns, die wir auf unserer Recherche-Tour in der gesamten Region erleben durften. Den Wind übrigens auch. Bevor Sie nach Ihrer Sturmhaube suchen, sei Ihnen versichert, dass Golf an der Costa Brava fast das ganze Jahr über ein angenehm warmes und sonniges Vergnügen ist. Schließlich sind wir in Spanien, auch wenn die Einheimischen viel lieber von der autonomen Gemeinschaft Katalonien sprechen und die hat mit Spanien so viel (oder wenig) zu tun wie Madrid mit Barcelona.
Die beste Anlage der Costa Brava trägt dieses Verständnis sogar in ihren Namen: Golf de Catalunya oder PGA Catalunya Resort. Die drei Buchstaben PGA, die für die Professional Golfers Association stehen, garantieren allerfeinstes Golf auf zwei hinreißenden 18-Löcher-Plätzen. Der Stadium Course war für den Ryder Cup 1997 gebaut worden, der dann in Valderrama ausgetragen wurde. Heute, gut 13 Jahre später, hat er sich längst zu einem der besten Plätze in Europa zurechtgewachsen. Der wichtigste Grund neben dem anspruchsvollen Layout ist die permanent-professionelle Pflege des Stadium Courses. Beim vorerst letzten, noch sehr frischen Upgrade wurde das Bentgras auf den Fairways durch, wie die Katalanen es formulieren, ein dichtes Bermuda-Bett ersetzt, das mit Rye-Gras übersät wurde. Klingt im Vorohr vielleicht nur für Experten extrem gut, lässt sich aber plastisch umschreiben: Dieselbe Mischung nutzen sie seit Jahren in Augusta fürs US-Masters. Noch Fragen?

Na klar. Zum Beispiel diese: Kann der zweite Platz im Resort da mithalten? Absolut, auch wenn der Tour Course an seinen großen Bruder nicht ganz herankommt, so reicht es immer noch locker für das europäische Finale der Qualifying School. Das lief Anfang Dezember zum dritten Mal in Folge auf beiden Plätzen und untermauerte erneut den exzellenten Ruf des Resorts.
Das streckt sich mit First-Class-Hotel und den auch in Spanien unverzichtbaren Privatvillen über rund 300 Hektar. So viel Fläche lässt Raum für weitere gute Ideen. Zum Beispiel die: Wohnen Sie im Resort, spielen Sie ein paar knackige Runden und lassen Sie sich vom Resort einen Abend im Nou Camp organisieren mit Anfahrt (sie dauert bis zu einer Stunde) und allem Pipapo. Dort zelebriert der FC Barcelona, die im Moment wohl beste Vereinsfußball-Mannschaft der Welt, seine Heimspiele. Wenn Sie sich die Tickets bereits übers Internet geschossen haben, können Sie auch von Golf Girona aus anreisen; das dauert ne halbe Stunde länger. Der Club ist nicht weit von der Autobahn und bietet eine sehr ordentliche 18-Löcher-Runde. Eine Stunde extra muss man von Empordà Golf einkalkulieren. Das Resort liegt bei Pals und ist somit viel dichter dran an den 160 Kilometern Strandlinie und den Küstenorten, die die Costa Brava bekannt gemacht haben: Aiguablava, Calella, Palamós oder LEscala.