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Learning by doing! Welcher Lerntyp sind Sie ?

Wie funktioniert eigentlich das Lernen und lernt jeder unterschiedlich? Warum behalten wir einige Dinge und andere vergessen wir schnell wieder? Heute möchte ich Ihnen erklären, warum Sie wissen sollten, welcher Lerntyp Sie sind.

von Hanna Baum

Anscheinend ist es für unser Gehirn nicht entscheidend wie wichtig oder bedeutsam eine Information ist, sondern vielmehr auf welchem Wege wir die Information kriegen.

Über unsere verschiedenen Sinnesorgane – Augen, Ohren, Nase, Mund und Haut nehmen wir Informationen auf und speichern sie im Gedächtnis. Nachfolgend eine Tabelle, die die Behaltenswahrscheinlichkeit je nach Eingangskanal grob aufführt:

Wahrnehmungskanäle Behaltenswahrscheinlichkeit
Lesen  10 %
Hören  20%
Sehen  30%
Hören & Sehen  50%
Selbst sagen & Erklären  70%
Selbst machen und ausprobieren  90%

Grundsätzlich gilt also, je mehr Sinnesorgane an der Informationsaufnahme beteiligt sind, desto besser werden wir die Dinge behalten. Weiterhin ist eine aktive Beteiligung und Aufnahme sinnvoller (erklären oder ausprobieren) als eine passive (hören oder sehen).

Übertragen auf ein Beispiel im Golf: Wenn Sie also nur etwas darüber lesen, wie z.B. eine optimale Proberunde auszusehen hat, lernen Sie nicht so viel dabei, als wenn Sie es live auf dem Platz ausprobieren. Wenn Sie das Thema weiterverarbeiten, eigene Erfahrungen damit verknüpfen oder auch Anderen darüber berichten, entsteht ein Wissenstransfer und die Behaltensleistung steigt deutlich an.

So werden die Regeln besser gelernt. Erst Zeichnen wir im Jugendtraining das Szenario auf, dann geht es auf den Platz um die Regeln weiter zu festigen.

Wie kann ich mir zum Beispiel die Golfregeln am Besten merken? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein stures Lesen im Regelbuch nicht zum gewünschten Erfolg führt, auch wenn es seit diesem Jahr ein paar mehr Bilder im Buch gibt.

Also mache ich es im Jugendtraining so: In Gruppenarbeit zum Beispiel am Flip-Chart werden die wichtigsten Dinge aufgemalt und dann heißt es raus auf den Platz. Dort in der Praxis spielen wir dann die Regeln durch. Damit werden verschiedene Sinne angesprochen. Ich sehe die Situation, höre zu und in der Praxis kann ich dann erklären und die Kinder können dann alles selbst ausprobieren.

Nach dem Training empfehle ich den Kindern, den Eltern, Freunden oder Verwandten zu erklären, was wir heute Neues gelernt haben. Man kann nur Jemandem etwas erklären, wenn man es selbst verstanden hat. Und insbesondere neue Themen merkt man sich schneller, wenn sie mit eigenen Handlungen und Emotionen verbunden werden.

Den Blick aufs Ziel gerichtet – die Vorstellung des Ballflugs beginnt

Zusätzlich ist es individuell unterschiedlich über welchen Kanal man am besten Dinge aufnimmt. Ich persönlich bin visuell veranlagt und mir helfen Bilder und Videos beim Lernen. Aber der Lerntyp kann auch auditiv, also durch das Hören oder kinästhetisch, durch Fühlen stärker ausgeprägt sein.

Die Lerntypen

Für ein schnelleres Lernen und besseres Behalten sollten Sie herausfinden über welchen Kanal Sie am besten Dinge erfassen und wahrnehmen können.

1. Sehen Sie sich gerne Bilder und Videos an, mögen Grafiken und können sich darüber weiterentwickeln, ist ihr bevorzugter Kanal der Visuelle.

2. Hören Sie gerne Podcasts und ist eine Erklärung Ihres Golftrainers hilfreicher als Bilder oder Videos, dann ist Ihr auditiver Kanal stärker ausgeprägt.

3. Werden Sie gerne beim Golfschwung geführt, brauchen keine Erklärungen oder Bilder, sondern wollen die Bewegungen erleben und fühlen, dann ist Ihr Lerntyp eher der, des kinästhetische Kanals.

Das bedeutet aber nicht, dass man nur über diesen eine Wahrnehmung Neues lernen kann, es ist immer ein Zusammenspiel mehrerer Sinne. Und gerade wenn man merkt, dass ein Sinn besonders stark ausgeprägt ist gegenüber den anderen, ist es durchaus sinnvoll die anderen auch zu aktivieren und damit zu trainieren. Denn grundsätzlich gilt: Je mehr Sinne wir einsetzen, desto größer ist der Erfolg.

 Welcher Lerntyp sind Sie?
Wie fühlt sich der Treffmoment an?

Wenn Sie also das nächste Mal auf der Driving Range oder dem Kurzspielgrün stehen und an Ihren  Schlägen trainieren überlegen Sie wie Sie Ihre Trainingsaufgaben so gestalten können, dass die verschiedenen Kanäle angesprochen werden.

Nehmen wir mal das Beispiel Chippen: Sie unterstützen den visuellen Kanal, wenn Sie sich die Flug und Rollphase vorstellen können und einen Landepunkt anvisieren. Indem Sie auf unterschiedliche Treffmomentgeräusche achten, nehmen Sie die Dinge über den auditiven Kanal wahr. Der kinästhetische Kanal wird angesprochen, wenn Sie darauf achten, wie sich der Schlag z.B. in den Handgelenken anfühlt.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!

Eure Hanna

weitere Informationen: www.fairwaykids.de

*Hanna Baum: „Golfen, meine Leidenschaft“ – ist der Leitspruch von Hanna Baum. Eine Leidenschaft, die sich seit 20 Jahren auf dem Platz und in ihrem Golftraining widerspiegelt. Schnell war ihr klar, dass sie die Faszination des Golfsports nicht mehr loslassen würde und sie diese an andere weitergeben möchte.

Vor über 10 Jahren hat Hanna die Ausbildung zum Fully Qualified PGA Golfprofessional und ein Fernstudium Golfbetriebsmanagement abgeschlossen. Durch viele Fortbildungen besitzt sie die A-Trainer Lizenz des DGV, die höchste Graduierungsstufe G1 und ist PGA Health-Professional, wodurch sie in der Lage ist, das Training bei Spielern mit körperlichen Einschränkungen gesundheitsorientiert zu gestalten. 2017 erhielt Hanna den Titel „Masterprofessional der PGA of Germany“, die höchste Qualifikation des Berufsverbandes. Weiterhin zählt sie zu den ersten Absolventen des dreijährigen Masterstudiengangs „Research and Instruction in Golf“ an der Deutschen Sporthochschule Köln. Hier eröffneten sich ihr neue Perspektiven, um an der Entwicklung des Golfsports mitzuwirken und sich wissenschaftlich mit dem Golfsport auseinander zu setzen. Als erste und einzige Frau dieses Studiengangs trägt sie den akademischen Grad „Master of Science“.

Mit großer Freude ist Hanna Trainerin, Coach, Motivatorin und manchmal Psychologin. „Es zählt nicht nur der Schwung, er ist nur ein Teil des Ganzen. Gerade das macht es so spannend, denn jeden Tag lerne ich dazu, jeden Tag erwarten mich neue Herausforderungen.“ Als Golf&Cruise Professional an Bord der Kreuzfahrtschiffe MS Europa und MS Europa 2 konnte Hanna sich einen Traum erfüllen und die schönsten Golfplätze der Welt kennenlernen. Meine Qualifikationen – M. Sc (Master of Science Research and Instruction in Golf) – Masterprofessional der PGA of Germany – PGA Fully Qualified Golfprofessional – PGA Health Professional – PGA-Graduierungsstufe 1 – PGA Zertifikat „Golf & Gesundheit“ – PGA Zertifikat „Leistungsgolf“ – Ausbilderbefähigung der PGA of Germany – Golfbetriebsmanagerin (IST/GMVD) – TPI Certified Fitness Instructor – TPI Certified Junior Coach – TPI Certified Golf Instructor – A-Trainer (DGV/DOSB) – B-Trainer (DGV) – C-Trainer (DGV) Meine Vita – geboren 1982 in Berlin seit 11/2018 – Golfprofessional im Märkischen Golfclub Potsdam 03/2013 – 10/2018 Golfprofessional im Kölner Golfclub 10/2014 – 10/2017 Studium „Master of Science Research and Instruction in Golf“ Deutsche Sporthochschule Köln 04/2011-12/2012 – Golfprofessional im Münchner Golf Eschenried (Martina Eberl Golfakademie) seit 2012 – Golf&Cruise Professional MS Europa & MS Europa 2 01/2011-03/2011 – Personal Golfprofessional an Bord der MS Europa 04/2008-12/2010 – Golfprofessional im Münchner Golf Eschenried, Abt. Golfpark Gut Häusern 11/2009-02/2010 – Personal Golfprofessional an Bord der MS Europa 10/2007-04/2008 – Golfprofessional im Club de Golf Alcanada/Mallorca 11/2005-10/2007 – Golfprofessional im GCC Fleesensee 03/2003-11/2005 – Ausbildung zum PGA Professional GCC Fleesensee 03/2001-03/2003 – beschäftigt als C-Trainer im G&LC Berlin-Wannsee