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So finden Sie die richtige Geschwindigkeit beim Putten!

Nach der Clubmeisterschaft ist bekanntlich vor dem nächsten Turnier. Aber wieso haben Ihre Bälle nicht immer die Chance ins Loch zu fallen? Und was können Sie dagegen machen? Das erfahren Sie in meinem aktuellen Artikel über die Geschwindigkeitskontrolle beim Putten und worauf es bei Ihrer Fehleranalyse ankommt. 

– von Marco Müntnich* 

Liebe Fairwaykids, sehr geehrte Eltern, liebe C-Trainer,

die Ausschreibungen der letzten Turnierevents hängen an den Wänden der Clubhäuser – wir biegen so langsam aber sicher auf die Zielgerade der Turniersaison.
Die letzten Wochen wollen effektiv genutzt werden, bevor es dann in den Winter geht – stehen vor allem im Jugendbereich noch die Bundesfinals in Einzel- und Mannschaftswettbewerben an.

Jede Spielerin und jeder Spieler wird bei genauer Analyse die Möglichkeit haben, den ein oder anderen Schlag auf dem Grün zu sparen und so mehr Sicherheit in die anderen Bereiche des Spiels zu übertragen.

John Jacobs sagte einst: “Es werden mehr Putts verfehlt, weil die Distanz nicht stimmte als wegen falscher Richtung.”  In Anlehnung an das Zitat von John Jacobs, geht es in diesem Artikel um die Kontrolle der Geschwindigkeit, um möglichst vielen Putts die Chance zu geben ins Loch zu fallen. Mit zunehmender Grüngeschwindigkeit und Oberflächenneigung steigt natürlich auch das Anforderungsprofil an die Spieler. Aber welche Faktoren können vom Spieler hinsichtlich der Distanzkontrolle tatsächlich beeinflusst werden?

 Mentaler Zustand

Zunächst geht es um die innere Einstellung zur Puttaufgabe an sich. Negative Gedanken, Unruhe und Ängste führen den Spieler häufig nicht ans Ziel.
Besonders Angst und Furcht sind die wohl schlechtesten Begleiter auf den Grüns. Die Befürchtung den Putt zu lange zu spielen, führt häufig zu Putts die das Loch gar nicht erst erreichen.

Ruhige Gedanken bedeuten ein ruhiges Gefühl und lassen den Spieler die Puttaufgabe mit gleichermaßen ruhigen Augen wahrnehmen und ein genaues Bild zur Lösung der Aufgabe entstehen. An welcher Stelle fällt der Ball ins Loch, auf welchen Punkt gilt es den Ball zu starten oder wie genau läuft er auf dem Grün entlang – diese Gedanken und Bilder helfen die Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.

Hat man den Kopf an der richtigen Stelle, geht es bei der Bewältigung der Puttaufgabe nun um die Erzeugung der richtigen Putterkopfgeschwindigkeit und die Übertragung der damit erzeugten Energie auf den Golfball. Schauen wir uns diese Bereiche nun einmal im Detail an:

Geschwindigkeit erzeugen

Der Umfang der Puttbewegung hinsichtlich des Rück- und Durchschwungs ist eine der wichtigsten Energiequellen. Bildlich gesprochen geht es darum die richtige Menge an “Anlauf” zu nehmen, um eine vorgegebene Strecke auf dem Grün zurückzulegen.

Die richtige Geschwindigkeit ist auf den Grüns das A und O. Dazu sollte der Rückschwung und der Durchschwung möglichst identisch sein.
Die richtige Geschwindigkeit ist auf den Grüns das A und O. Dazu sollte der Rückschwung und der Durchschwung möglichst identisch sein.

Der Umfang der Bewegung ist stark vom Timing des Spielers abhängig. Die Art und Weise wie Spieler mit „Gas und Bremse“ umgehen ist äußerst individuell.
Dies führt dazu, dass wir Spieler sehen, die den Ball mit einer kurzen und eher zackigen Bewegung auf die Reise schicken, und andere Spieler den Putterkopf auf einem größeren Weg eher ruhig schwingen.

Unabhängig von der Art und Weise wie ein Spieler die Geschwindigkeit erzeugt, gilt es die Höchstgeschwindigkeit der Bewegung möglichst genau im Moment des Ballkontakts zu erzeugen. Kommt es in diesem Bereich zu Unregelmäßigkeiten, lässt sich die Länge des Putts nicht verlässlich dosieren. Da die maximale Bewegungsgeschwindigkeit sich in der Mitte zwischen Ausgangs- und Endpunkt befindet, bedeutet dies für die einzelne Puttbewegung, dass Aushol- und Durchschwungbewegung möglichst identisch sein sollten.

Ein langer Rückschwung mit kurzem Durchschwung ist genauso wenig empfehlenswert, wie ein deutlich zu kurzer Rückschwung mit endlos langem Durchschwung, denn dann kommt die Energie nicht vollständig beim Ball an.

Energieübertragung im Treffmoment

Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erzeugen ist das eine, die Energie in den Ball zu übertragen das andere. Auch auf den Grüns gilt es den erzeugten „Club Speed“ in den notwendigen „Ball Speed“ umzuwandeln, um den Ball die gewünschte Länge mit auf den Weg zu geben.

Entsteht in diesem Bereich ein „Leck“, d.h. die Schlägerkopfgeschwindigkeit wird nicht in ausreichend Ballgeschwindigkeit umgewandelt, liegt dies an einem dieser drei Bereiche:

1. Triffst Du den Ball nicht sauber im „Sweet Spot“, wird dies Einfluss auf die Geschwindigkeit haben und die Rollstrecke verkürzen. Häufig denkt man in diesem Zusammenhang nur an die Abweichung zur Spitze bzw. Hacke, aber auch zu weit unten oder oben getroffene Bälle werden sich nicht wie gewünscht verhalten.

Wenn man davon spricht, dass der "Sweet Spot", also der optimale Treffpunkt auf dem Schläger, verfehlt wurde, dann kann das in alle Richtungen (rechts, links, oben und unten) passieren.
Wenn man davon spricht, dass der „Sweet Spot“, also der optimale Treffpunkt auf dem Schläger, verfehlt wurde, dann kann das in alle Richtungen (rechts, links, oben und unten) passieren.

2. Zeigt man dem Ball im Treffmoment zu viel oder zu wenig Loft, wird der Ball entweder zu hoch starten, oder in den Boden gequetscht, so dass er zu springen beginnt. Beides wirkt sich nicht förderlich auf die Distanzkontrolle aus.

Auch der Loft, dem man dem Ball im Treffmoment zeigt, hat große Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Putts.
Auch der Loft, dem man dem Ball im Treffmoment zeigt, hat große Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Putts.

3. Entsteht zwischen der Bewegungsrichtung des Schlägers und der Orientierung der Schlagfläche ein großer Unterschied im Treffmoment, führt diese Differenz ebenfalls zu Geschwindigkeitsverlust. Anders als bei vollen Schwüngen werden keine Hooks oder Slices auf dem Grün zu erkennen sein, jedoch kann der „Smash Factor“ beachtlich leiden.
Ist der Unterschied zwischen Schwungrichtung und Schlagflächstellung zu groß, bleibt der Putt häufig kürzer als gewünscht.

Weicht die Schwungrichtung zu sehr von der gewünschten Linie ab, bleibt der Putt meistens zu kurz
Weicht die Schwungrichtung zu sehr von der gewünschten Linie ab, bleibt der Putt meistens zu kurz.

Wir Trainer helfen Dir gerne dabei die „Speed Killer“ ausfindig zu machen und so bald die nervigen und häufig unnötigen 3-Putts loszuwerden.

Viel Erfolg auf den Grüns und bei den letzten Turnierevents des Jahres.

Bleibt neugierig..

Euer Marco Müntnich*

 

 

 

 

 

weitere Informationen: www.fairwaykids.de

*Seit Januar 2019 bin ich, zusammen mit meinem Kollegen Matthias Boje, im Hamburger GC Falkenstein für den Jungenbereich zuständig. Nach vielen Jahren im Leistungssport in Baden-Württemberg und dem Schwerpunkt im weiblichen Nachwuchsbereich, freue ich mich über die neue verantwortungsvolle Aufgabe im hohen Norden.
Zu den Fairwaykids-Partnerprofessionals darf ich mich seit 2018 zählen und freue mich über diese Plattform meinen Beitrag zu leisten, unser aller Lieblingsspiel weiter wachsen zu lassen.

Hier die Stationen meiner bisherigen Traininerlaufbahn :

Ausbildung im G&LC Schloss Liebenstein 2002 – 2005
Golfprofessional im G&LC Schloss Liebenstein 2005 – 2012
Golfprofessional im GC Hetzenhof 2013 – 2018
Landeskadertrainer der Mädchen im BW Golfverband 2013 – 2017