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70 Millionen-Projekt Schloss Moyland

Stefan von Stengel
Von Sven Hanfft

Das Ziel ist klar definiert: „Wir wollen diese Anlage in der wunderschönen niederrheinischen Landschaft zu einem der führenden Golfresorts in Europa aufbauen“, sagt Sander van Gelder ohne Umschweife. Und dafür wird der Multimillionär aus den Niederlanden, der den Golf-Park am Schloss Moyland am 14. August diesen Jahres von einer in Konkurs geratenen Betreibergesellschaft übernommen hat, in den nächsten Jahren 70 Millionen Euro investieren. 

Die Umsetzung des ehrgeizigen Plans ist in drei Phasen eingeteilt. 

Phase 1: Renovierungen und Umbauten der Gebäude und des bestehenden 18-Löcher-Platzes. Diese Phase ist abgeschlossen. 
Phase 2: Bau eines neuen Clubhauses, das ca. zehnmal so groß sein soll wie das bisherige. Ausbau des Golfplatzes auf 36 Löcher, so dass die Anlage über zwei 18-Löcher-Championshipplätze verfügt. Mit dem Golfplatzbau wurde der renommierte Architekt David John Krause (u. a. Hardenberg GolfResort, Golf Valley München) beauftragt. So bald alle Genehmigungen vorliegen, wird Krause loslegen. Mit der Fertigstellung wird im Jahr 2011 gerechnet. 
Phase 3: Bau eines Fünf-Sterne-Hotels in ca. vier Jahren.
Bis Mitte diesen Jahres hatte Schloss Moyland knapp über 500 Mitglieder. Nicht alle werden wohl den ehrgeizigen Zukunftsplänen folgen. Um einmal auf einen Return of Investment zu kommen, wird van Gelder den Jahresbeitrag (zuletzt 1.100 Euro) um mindestens 300 Euro anheben. Neumitglieder zahlen künftig eine Eintrittsgebühr von 35.000 Euro. Van Gelder hofft, im März 2010 mit 400 Mitgliedern zu neuen Ufern aufbrechen zu können. Bei 1.600 Mitgliedern, die vornehmlich aus dem niederrheinischen und niederländischen Raum kommen sollen, will van Gelder in einigen Jahren stehen. In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sicherlich kein leichtes Unterfangen. Der Millionär aus den Niederlanden steht am Anfang eines langen und vermutlich auch beschwerlichen Weges.

Wer Sander van Gelder kennt, weiß allerdings, dass er seine Ziele mit Konsequenz und Hartnäckigkeit verfolgt. So ist er in den letzten 30 Jahren zu einer internationalen Größe im Golf- und Resortgeschäft aufgestiegen. Nach dem Verkauf seiner Kette von 17 Juweliergeschäften in seiner Heimat wurde er bei der Suche nach einem Ferienhaus Mitte der siebziger Jahre auf das 1962 gegründete Urlaubs-Resort Vale do Lobo an der Algarve aufmerksam. 1977 erwarb er die Anlage und baute sie zum größten Luxusresort Europas aus. 30 Jahre lang führte er als Vorstandsvorsitzender und CEO dieses Resort mit zwei vorzüglichen Golfplätzen, das mit 450 Hektar drei Mal so groß ist wie das Fürstentum Monaco. 2007 vor der Wirtschaftskrise verkaufte van Gelder Vale do Lobo an ein portugiesisches Bankenkonsortium für über 500 Millionen Euro.