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Andrew Johnston „Beef“ gesteht mentale Probleme!

Es gibt kaum ein Spieler im internationalen Profigolf, der in den letzten Jahren schneller bekannt wurde als Andrew Johnston. Der Brite, den viele nur unter dem Namen „Beef“ kennen. Jetzt gestand der bärtige Publikumsliebling aus Finchley, London erstmals, wie ihm alles zu viel wurde und dass er kurz vor einem Burnout stand.

Das schrieb der 30-Jährige jetzt im Player Blog der European Tour. „Das letzte Jahr war turbulent. Die Aufmerksamkeit, die ich bekam war verrückt. Ich wollte einfach nur alle glücklich machen, das kleine Kind, dessen Ball ich unterschrieb. Ich liebe das Publikum, daran wird sich auch nichts ändern, doch der Druck, der sich in mir aufbaute, es allen recht zu machen und auch noch gutes Golf zu spielen, war brutal. Ich bin doch nur ein stinknormaler Typ aus Finchley.“

Und deswegen liebt ihn das Publikum. Wegen seiner Bodenständigkeit und seiner netten und lockeren Art. Weniger wegen seiner Erfolge, Johnston kann gerade mal einen European Tour-Sieg vorweisen, und das war 2018 bei der Hero Indian Open.

Beliebter als Tiger Woods

Nun das Outing des Gute Laune-Bärs, was die wenigsten erwartet hätten, aber in Anbetracht der jüngsten Ereignisse in Johnston’s Leben auch nicht wirklich verwundern. Erst trennte er sich von seiner langjährigen Freundin, lernte dann eine neue kennen, verlobte sich Hals über Kopf und wird nun schon bald Vater.

Hinzu kamen Veränderungen im Job. Beef beendete die Zusammenarbeit mit seinem Trainer und Caddie. Und schließlich wurde auch noch in sein Haus eingebrochen. Bei all den privaten Veränderungen, dem Stress und dem ganzen Hype um seine Person, wurde er auch noch zum beliebtesten Spieler gewählt, noch vor Tiger Woods. Das war alles irgendwann zu viel. Das spürte er wenig später bei der Australian PGA: „Ich erwischte zwei schlechte Schläge und kam damit mental überhaupt nicht zu recht. Ich war wütend und verletzt – ich erkannte mich kaum wieder. Ich weinte und war mir nun sicher, dass irgendetwas mit mir gerade nicht stimmte.“

„Golf ist nur ein geringer Teil meines Lebens“

Doch das war nicht das einzige Event, bei dem Johnston an seine Grenzen stieß. Im November bei der Nedbank Golf Challenge war er emotional so sehr geschwächt, dass er seine Schläger in der Umkleidekabine ließ.

Beef nahm sich Hilfe, sprach mit dem Psychologen Ben Davies. „Ben öffnete mir die Augen. Mir wurde klar, Golf ist nur ein geringer Teil meines Lebens. Das verstehe ich jetzt.“ Auf Rat des Psychologen nahm er sich eine Auszeit und will nun ausgeruht wieder angreifen. „Ich möchte wieder bei den Majors antreten und es mit den besten der Welt aufnehmen. Das wichtigste dabei ist aber, ich möchte die Zeit genießen.“