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Auf der richtigen Spur – besser Putten

 

– von Paul Dyer

Hier kommt meine Lieblingsübung! Putten im Morgentau auf dem 18. Grün der Seeschlösschen-Golfanlage in Timmendorfer Strand. So kann ich meine Puttlinien studieren und wichtige Erkenntnisse über Linie und Geschwindigkeit sammeln.
Es wird immer gesagt, dass man über drei Fähigkeiten verfügen muss, um gut zu putten. Als erstes das Grünlesen, dann die Längen- und natürlich die Richtungskontrolle. Häufig werde die drei Komponenten sogar getrennt voneinander trainiert, und genau darin liegt das Problem. Es gibt nicht die ideale Linie und die perfekte Geschwindigkeit, sondern immer nur eine Mischung der beiden.

Über Richtungskontrolle gibt es die meisten Informationen. Warum? Weil die Einflussfaktoren der Schlagfläche und Schwungbahn schön geometrisch und einfach zu verstehen und zu verändern sind. Früher galt die Topografie der Grüns, gerade auf fremden Plätzen, vielen als Mysterium. Inzwischen bieten wir Kurse an, um die Grüns richtig analysieren zu können und den Break des Balls ziemlich genau zu planen. Es gibt sogar Technologien wie PuttView, die uns beim Breaklesen unterstützen können.

Nur die Längenkontrolle ist nicht ganz so einfach mit geometrischen Konzepten zu erklären. Deswegen haben sich die Tipps und Informationen darüber im Laufe der Jahre wenig geändert. Um Drei-Putts zu vermeiden, sollten Sie in der Regel nicht die kurzen Putts üben. Da ist es für die meisten von uns relativ schwer, die Erfolgschancen zu erhöhen. Außerhalb von ca. 1,20 Meter sinkt die Wahrscheinlichkeit zu lochen zunehmend. Zum einen ist es bei langen Putts wichtig, die Geschwindigkeit zu trainieren, weil sich auch der Break mit der Geschwindigkeit des Balls ändert. Beobachten Sie das Bild ganz genau! Sie werden sehen, dass alle Bälle den Putterkopf auf derselben Linie verlassen haben. Der Grund, warum die Linien im Tau um über 50 Zentimetert auseinander laufen, ist die unterschiedliche Geschwindigkeit des Balls.

Angenommen, Sie treffen halbwegs mit die Mitte der Schlagfläche, wird die Geschwindigkeit über Rhythmus und Schwunglänge gesteuert. Ich versuche, immer mit dem gleichen Rhythmus zu putten und verändere die Länge der Bewegung, um das Tempo des Schlägerkopfs zu ändern. Allerdings ist es nicht möglich, dafür Formeln aufzustellen. In Wirklichkeit ist das Bestimmen der Aushollänge viel intuitiver. Versuchen Sie es einfach immer wieder, und Sie werden ein gutes Gefühl für die Länge der Aushol-bewegung und des Putts bekommen.

Am besten fangen Sie damit gleich frühmorgens an…

Hier sind meine Top-Tipps, um die Längenkontrolle zu verbessern:

Rhythmus ist König: Trainieren Sie mit der Zahlenfolge 1..2..3 oder summen Sie, damit Sie eine ungestörte, fließende Bewegung entwickeln können.

Überprüfen Sie die Länge des Putters. Wenn der Putter zu kurz ist, ist es schwer, den Rhythmus feinfühlig umzusetzen.

Üben Sie auf unterschiedlichen Oberflächen, um das Gefühl zu verbessern. Also auch vom Vorgrün.

Spielen Sie mehrere Bälle hinter-einander und versuchen Sie, den immergleichen Rhythmus beizubehalten.

Paul Dyer ist der Vertraute von Trainer-Guru David Leadbetter in Deutschland,
führt hier seine Akademien.
Mehr Infos unter leadbetter.de