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British Open: Dämpfer für Kaymer

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Sandwich (SID) – Die Siegchancen des deutschen Golfstars Martin Kaymer haben am dritten Tag der British Open im englischen Sandwich einen Dämpfer erhalten, der zweite Triumph des Weltranglistendritten bei einem Major-Turnier ist jedoch noch nicht außer Reichweite. Bei extremen äußeren Bedingungen mit zunächst starkem Regen und peitschenden Windböen schienen die Träume auf den Claret Jug, der berühmten Trophäe des ältesten Golfturniers der Welt, bereits vom Winde verweht. Doch als die Sonne auf den zweiten neun Löchern des Royal St. George’s Golf Club hinter der dicken Wolkendecke hervorkam, kehrte auch die Sicherheit beim 26-Jährigen aus Mettmann zurück. Mit insgesamt 210 Schlägen liegt der PGA-Championship-Sieger 2010 fünf Schläge hinter dem in Führung liegenden Nordiren Darren Clarke zurück.

„Spielerisch war es bei mir nicht ganz so gut wie die letzten beiden Tage, aber es war eben auch etwas schwieriger heute“, sagte Kaymer nach seiner Ankunft im Klubhaus, richtete aber gleichzeitig eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Ich glaube, die fünf Schläge Rückstand sind gar nichts. Da kann alles passieren. Fünf Schläge sind wirklich nicht viel – und es ist keiner davongelaufen.“

Als Kaymer um 15.55 Uhr MESZ auf den 18-Loch-Kurs an der Südostküste Englands ging, peitschten Regen und Wind dem deutschen Golfcrack entgegen. Sichtlich verunsichert, spielte Kaymer auf den ersten neun Löchern bereits drei Bogeys. Sein Schwung, der die Bälle an den ersten beiden Tagen meist an die Grüns herangebracht hatte, wollte nicht gelingen. Meist waren seine Abschläge zu kurz, um Chancen auf Birdie-Putts zu erhalten.

Nach und nach besserte sich nicht nur das Wetter, sondern auch das Spiel des Weltranglistendritten. Mit zwei Birdies am 13. und 14. Loch rückte der deutsche Golfcrack auf Schlagdistanz zur Spitze, doch zwei erneute Bogeys verhinderten eine bessere Ausgangslage. So muss Kaymer am Schlusstag auf Schwächen der vor ihm platzierten Konkurrenten hoffen und selbst eine formidable Runde auf den Kurs bringen – und genau das traut er sich auch zu: „Wenn das Wetter so ist wie heute, denke ich, kann eine 67 schon reichen, um ganz vorne zu stehen.“

Der Nordire Clarke erwischte hingegen einen besseren Tag und blieb als bislang einziger Spieler an allen drei Tagen unter Par. Wie schon am Donnerstag und Freitag zeigte der 42-Jährige ein sicheres Spiel und ließ sich von den äußeren Umständen nicht beeindrucken. Er festigte seine Spitzenposition mit 205 Schlägen vor dem US-Amerikaner Dustin Johnson, der einen Schlag mehr auf dem Konto hat. Clarkes Flight-Partner Lucas Glover (USA) musste sich ebenso wie Kaymer mit einer 73er-Runde zufrieden geben.

Ebenfalls auf Schlagdistanz zur Spitze liegen Rickie Fowler (USA/208) und Thomas Björn (Schweden/208). US-Open-Champion Rory McIlroy (Nordirland) beendete die dritte Runde des ältesten Golf-Turniers der Welt indes auf dem geteilten 25. Platz. Dabei gelangen Fowler und Johnson mit jeweils 68 Schlägen die besten Runden des Feldes.

Für den zweiten deutschen Starter Bernhard Langer war das Turnier bereits am Freitag beendet. Nach seiner 75er-Auftaktrunde, bei der dem zweimaligen US-Masterssieger an Loch neun (Par 4) mit acht Schlägen sogar ein Quadruple-Bogey unterlaufen war, kam er am Freitag mit einer 73 ins Klubhaus. Mit insgesamt 148 Schlägen scheiterte der 53-Jährige am Cut.

Auch Kaymers Konkurrenten im Kampf um die Spitze der Weltrangliste schwächelten bei den Open. Der Weltranglistenerste Luke Donald und sein erster Verfolger Lee Westwood (beide England) scheiterten überraschend am Cut.