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Desaster für Woods: Am Cut gescheitert

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Tiger Woods wollte den nächsten großen Schritt zurück in die Normalität machen, doch für die Nummer eins der Golfwelt wurde das Turnier in Charlotte zu einem sportlichen Fiasko. Der 34-Jährige spielte am zweiten Tag mit einer 79 die zweitschlechteste Runde seiner 14-jährigen Profikarriere und scheiterte mit insgesamt 153 Schlägen sang- und klanglos am Cut. Es war erst das sechste Mal in seiner unvergleichlichen Karriere, dass Woods die Qualifikation für die beiden Schlussrunden verfehlte.

„Es ist, wie es ist. Aber was immer es auch war, es war nicht gut genug“, sagte Woods, der sich auf den zweiten neun Löchern manches Mal wie ein Wochenendspieler präsentierte: Bogeys an der 10, 11 und 12, Doppel-Bogeys an der 14 und 15. Insgesamt 43 Schläge benötigte der Kalifornier für die zweite Rundenhälfte, so viele wie nie zuvor. Auch die 153 Schläge für zwei Runden bedeuten für Woods einen Negativrekord. Nur 2002 bei der vom Wind verwehten British Open in Muirfield hatte er mit einer 81 mehr Schläge für 18 Löcher auf der Scorekarte.

„Er hat ganz sicher andere Dinge im Kopf“

Die katastrophale Vorstellung des Branchenführers kam vor allem deshalb überraschend, weil Woods drei Wochen zuvor bei seinem Comeback beim US Masters mit Platz vier überzeugt hatte. Während in Augusta seine Rückkehr auf den Golfplatz nach fünfmonatiger Pause wegen Ehekrise und Sexskandalen noch dosiert und kontrolliert war, stellte sich Woods in Charlotte erstmals wieder dem „normalen“ Publikum – und wurde freundlich empfangen. Die Fans grüßten ihren Helden und der schrieb artig Autogramme.

Das Scheitern von Woods warf prompt wieder die Frage auf, ob ihm seine private Situation doch mehr im Wege steht als vermutet. „Er hat ganz sicher andere Dinge im Kopf als die auf dem Platz. Man muss lernen, die Balance zwischen Privatleben und Golf zu finden“, sagte British-Open-Sieger Stewart Cink (USA), der das Desaster von Woods als Flightpartner live miterlebte.

Nächste Aufgabe am nächsten Wochenende

Keinen Zweifel an Tiger Woods hegt Billy Mayfair, der in Charlotte nach zwei Runden in Führung lag: „Gib dem Jungen eine Chance, er wird zurückkommen. Das wissen wir alle. Wenn er mal am Cut scheitert, wird ihn das nur stärker machen. Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand wegen Tiger Sorgen macht. Und ich glaube, er selbst macht sich auch keine.“

Woods jedenfalls hatte nach seinem Ausscheiden auch schnell das Lachen wiedergefunden. „Ich habe jetzt das Wochenende frei“, sagte der 14-malige Major-Gewinner. In der kommenden Woche steht dann die mit 9,5 Millionen Dollar dotierte Players Championship in Ponte Vedra/Florida auf dem Programm. „Das ist für mich wieder ein neues Turnier, und das ist großartig“, so Woods, der auch die US Open in Pebble Beach (17. bis 20. Juni) spielen will.

Auch Cejka draußen, Mayfair führt

Wie Woods scheiterte auch der Münchner Alex Cejka am Cut. Dem gebürtigen Tschechen fehlte nach einer 76 am zweiten Tag allerdings nur ein Schlag, um ins Geld zu kommen. Spitzenreiter bei der mit 6,4 Millionen Dollar dotierten Konkurrenz war der Amerikaner Billy Mayfair mit 136 Schlägen vor dem letztjährigen US-Masters-Champion Angel Cabrera aus Argentinien (137). Dahinter folgte unter anderem dessen Nachfolger Phil Mickelson (USA/138).