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Die große Masters Vorschau 2017

Geduldig bleiben

Etwa zehn mal pro Runde kommt man an einen Punkt, an dem, wenn man zu aggressiv spielt und es schief geht, im besten Fall mit einem Bogey davon kommt. Sergio ist zu ungeduldig. Rory, Bubba und Dustin Johnson, Phil Mickelson und Patrick Reed ebenso.
Jason Day läuft Gefahr zu aggressiv zu spielen, weil er gerne was riskiert. Aus der Spitzengruppe ist Jordan Spieth der geduldigste. Auch wenn er nicht zu den Longhittern zählt, weiß er, was er kann: scoren.
Und was ist mit Louis Oosthuizen? Naja, er schaltet einfach ab, wenn es nicht so läuft.

Das A und O in Augusta ist es, sich nicht zu sehr auf die Pin-Positionen zu versteifen. So vieles auf diesem Platz ist nicht fair. Es kann sein, dass man einen Schlag auf 2,5 Meter an die Fahne setzt und dann rollt er den Hügel hinab. Auf Dauer kann das für die Spieler zermürbend sein.

Masters Vorschau 2017
(Photo by Jamie Squire/Getty Images)

Besonders beim Masters zählt Erfahrung! Es gibt Caddies, die seit Jahren nach Augusta kommen und ganze Bücher mit Informationen haben. Und dennoch schreiben sie jedes Jahr neues hinzu. Irgendwas ändert sich jedes Jahr und wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Wichtiger noch als Geduld ist, dass man keine Angst hat vor dem Platz. Es gibt pro Runde etwa neun Löcher, auf denen man Birdies spielen kann und neun Löcher, je nach Fahnenposition, auf denen Par ein gutes Ergebnis ist. Diese Gleichung ist nicht all zu flexibel.

Schwierige Entscheidungen

Das Beste an Augusta ist, dass der Platz einen ärgert. Und zwar, indem er einem Wahlmöglichkeiten lässt. Profis können das nicht leiden, weil sie dann eine Entscheidung treffen müssen. Bei den U.S. Open, wenn man rund um das Grün in vier Zentimeter hohem Rough liegt, gibt es nur eine Möglichkeit. Man nimmt das Sandwedge, öffnet das Schlägerblatt und hofft, dass der Ball weich landet. Aber in Augusta kann man einen Bump-and-Run machen, man kann putten, einen Lob-Shot machen oder ein Hybrid oder Fairwayholz nehmen. Das sorgt für Unsicherheiten, weil man immer befürchtet, die falsche Wahl getroffen zu haben. So entstehen Selbstzweifel.
Augusta ist der beste Turnierplatz ohne hohes Rough. Hier ist das kurze Gras das Hindernis. Viele glauben immer, dass enge Fairways und hohes Rough einen schweren Platz ausmachen. Beim Abschlag stimmt das. Aber rund um das Grün, ist die wahre Herausforderung das kurz Gemähte. Und beim Masters wird es brutal eingesetzt. Beispielsweise werden die Fairways immer in Richtung Abschlag gemäht. Das verlangsamt nicht nur den Ball, sondern schiebt er sich dadurch auch leichter unter das Gras. Wenn das passiert, hat man keinen ganz sauberen Ballkontakt mehr. Damit muss man umgehen können, wenn man versucht, den Ball präzise aufs Grün zu schlagen.