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Die große Masters Vorschau 2017

Die Spieler

JASON DAY (Bestes Ergebnis: T2, 2011)

Masters Vorschau 2017

Jason Day ist einer der besten Putter auf der Tour und er schlägt seinen Ball hoch und weit. Perfekte Voraussetzungen für Augusta. Es gibt eigentlich keinen Fleck auf dem Platz, an dem er sich unwohl fühlen müsste. Was er nicht gebrauchen kann sind windige Bedingungen, dazu ist sein Ballflug zu hoch.

Noch hat er nicht gelernt, wie man den Platz richtig spielen muss. Man kann hier nicht einfach alles oderv nichts spielen, doch genau das macht er. Es gibt keine Fahnenposition, von der nicht denkt, er könnte sie attackieren. Aber man muss in Augusta disziplinierter sein und es auch mal gut sein lassen. Die daraus resultierenden Fehlschläge sind einfach zu drastisch. Aber er wird es noch lernen und ich denke er wird auch noch ein Masters gewinnen. Dafür muss Jason Day vom Gas zu gehen. Es scheint, als kenne er nur Vollgas. Fest steht: Je länger es dauert, desto schwerer wird es.

RICKIE FOWLER (Bestes Ergebnis: T5, 2015)

Masters Vorschau 2017
(Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Rickie ist der Musterschüler, wenn es um Augusta geht. Wer in Sawgrass gewinnen kann, der kann auch mit dem Ball umgehen. Daher ist er auch für den Masters-Sonntag bereit. Aber er hat das selbe Problem wie so viele der Top Spieler. Das Putten. Auch sein Chippen ist nicht das Wahre. Er wird im Treffmoment etwas wackelig. Grüns, die nicht viel Raum für Fehler lassen, führen bei ihm schnell zu Bogeys. In Augusta muss man auch Chips, bei denen der Ball in Wuchsrichtung gespielt werden muss, beherrschen und sich dabei wohlfühlen. Ich denke nicht, dass das bei Rickie der Fall ist. Wenn man ihm die Option des Bump-and-run nimmt, sieht er schon fast etwas verloren aus.

Außerdem hat er wieder damit angefangen Doppelbogeys zu spielen. Ich dachte wirklich, er wäre darüber hinweg seit er zu Butch gewechselt hat. Er spielt zu den falschen Zeitpunkten zu aggressiv. Bogeys sind nicht weiter schlimm, aber wenn dann auch Doppelbogeys dazu kommen und womöglich weitere Bogeys. Keine gute Kombination.

SERGIO GARCIA (Bestes Ergebnis: T4, 2004)

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(Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Ironischerweise ist er, abgesehen von Bubba, in Sachen Schläge, der für Augusta am besten ausgestattete Spieler. Er kann sowohl einen Draw vom Tee spielen, als auch einen Fade ins Grün. Er spielt Golf nach der alten Schule. Aber er hat sich selbst ausgeredet in Augusta gewinnen zu können. Es ist so offensichtlich, dass er den Platz hasst. Und so gibt er sich geschlagen, bevor er den ersten Schlag gemacht hat. Natürlich ist sein Putten auch ein Problem. Ernie hat 2016 eindrucksvoll bewiesen, wie schnell Puttunsicherheiten bestraft werden können. Das klingt gemein, aber das könnte Sergio auch passieren. Beim Masters sind Ein-Meter-Putts genauso stressig, wie normalerweise drei bis vier Meter Putts. Wenn man das Loch verfehlt, liegt man mit dem nächsten Schlag wieder mindestens genau so weit weg. Und um ihn überhaupt lochen zu können, muss man riskieren, am Ende einen zwei oder drei Meter Rückputt zu haben. Sergio macht sich so viele Sorgen über den nächsten Schlag, dass er den Ersten vermasselt.

Seiner Meinung nach sei der Kurs zu verschachtelt und kein Mensch würde heutzutage mehr so einen Platz bauen. Aber der Platz sollte ihm eigentlich mehr liegen, als es den Anschein hat. Das Schwerste an Augusta ist, dass man vom Abschlag aus eine andere Flugkurve benötigt, als beim Annäherungsschlag. Das liegt Sergio, wenn er nur endlich seinen Kopf ausschalten könnte.

Das Einzige, was den Leuten in den Kopf kommt, wenn sie an Sergios Major-Karriere zurückdenken, ist seine schlechte Laune beim Masters. Das ist sehr schade. Er hat alles, was man braucht. Dabei puttet er momentan auch noch recht gut. Aber seine Einstellung zu Augusta ist schrecklich. Er schafft es einfach nicht, sich von der Vergangenheit zu verabschieden. Vor allem, wenn man ihn daran erinnert, was er 2012 gesagt hat: „Ich bin nicht gut genug, ich habe nicht das, was man für den Sieg hier benötigt und ich muss mich damit abfinden, nur um den zweiten oder dritten Platz mitzuspielen…bei allen Majors“.
Er kann nicht gut mit widrigen Bedingungen umgehen und trotzdem ist er bei der US Open immer gut dabei. Ich glaube er hat einfach keine Lust mehr, sein Bestes zu geben, um dann doch wieder nur zweiter zu werden. Ich glaube schon, dass er ein Major gewinnen wird, aber nicht das Masters. Es gibt Menschen, die wachsen in solchen Situationen über sich hinaus und es diejenigen, die in eine Art Schockstarreverfallen. Sergio gehört zu den letzteren.