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Doppelspitze am Schlusstag der US Open

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Von Petra Himmel

Eigentlich schien die US Open 2009 bereits entschieden: Sechs Schläge Vorsprung auf den nächsten Verfolger hatte Ricky Barnes im Verlauf der dritten Runde, die aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse erst am Sonntag beendet wurde. Tiger Woods lag 15 Schläge zurück, Phil Mickelson legte Bogey um Bogey nach Barnes Selbstvertrauen erreichte zwischenzeitlich Höchststände.
Am Abend des gleichen Tages, kurz nachdem der Amerikaner seine vierte Runde begonnen hatte, war das Bild ein gänzlich anderes: Aus der zweistelligen Führung war ein Zwischenstand von sieben unter Par geworden. Die alleinige Spitzenposition ist dahin. Nach einem Bogey am ersten Loch blieb Barnes nur der geteilte erste Rang zusammen mit Glover. Dass er den Drive am zweiten Loch in ziemlich dichtes Gras links vom Fairway donnerte, lässt erahnen, dass es auch am Montag mit dem Score zu Beginn der Runde eher nach unten geht. „Ich muss rausgehen, loslegen und denken „Hey, ich habe am Samstag even Par geschossen, als ich in Führung war. Wenn ich das gleiche noch einmal mache, muss ein anderer eine wirklich niedrige Runde schießen, um mich einzuholen.“
Zum Kreis jener, denen dies gelingen könnte, zählen prominente Namen: Phil Mickelson fand am Sonntag zum Schluss der dritten Runde zu seinem Spiel, verwandelte zwei lange Birdieputts auf den letzten drei Löchern und spielte noch eine 69. Nach zwei weiteren Pars zu Beginn der vierten Runde liegt er fünf Schläge hinter Glover und Barnes. „Mir gefällt die Position, in der ich bin“, befand Mickelson. „Mir fehlt noch eine richtig gute Runde zum Sieg.“
David Duval, der seit acht Jahren kein Turnier mehr gewonnen hat, hält sich bei zwei unter Par nach wie vor unter den Top 5. Der einstige Weltranglistenerste hat noch 16 Löcher zu spielen, ihm mögen die Erfolgserlebnisse der letzten Jahre fehlen. Die Erfahrung, wie man ein Turnier zum Sieg zu Ende bringt, hat er aber allemal.
Lucas Glover und Ricky Barnes an der Spitze des Feldes kämpfen derweil mit dem Druck, der auf allen Spielern ohne Majorsieg ruht. „Das wird ein Tag voller Anspannung“, meinte Glover noch am Sonntag abend. „Aber ich werde ganz gut schlafen wenn nicht, werde ich morgen ziemlich müde sein.“
Das könnte fatale Auswirkungen haben. Endet die Finalrunde der US Open in einem Gleichstand an der Spitze, steht noch ein 18 Löcher-Playoff an, wie es im vergangenen Jahr bereits Tiger Woods und Rocco Mediate bestritten. Es wäre der passende Schlusspunkt für eine US Open, die mit all ihren Verschiebungen und Verspätungen irgendwie endlos scheint.