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Kaymer kann den Sekt schon kaltstellen

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Martin Kaymer kann den Sekt schon kaltstellen, sein erster Triumph im Kampf um Europas Krone ist Deutschlands neuem Golfstar kaum noch zu nehmen. Der im Race to Dubai führende US-PGA-Champion aus Mettmann spielte am zweiten Tag der Dubai World Championship eine 70er Runde und baute als Vierter bei Halbzeit des Saisonfinales den Vorsprung gegenüber seinem Rivalen Graeme McDowell weiter aus. Der Nordire fiel auf dem Par-72-Kurs am Freitag mit einer 73 weiter zurück und hat auf Position 42 bereits acht Schläge Rückstand auf Martin Kaymer.

Um aber überhaupt noch eine Chance zu haben, seinen deutschen Rivalen in der Abschlusswertung der europäischen Geldrangliste zu überholen, müsste Graeme McDowell mindestens geteilter Dritter werden. Dies scheint angesichts eines Rückstandes von zehn Schlägen aber nur noch schwer machbar. Gleichzeitig dürfte Martin Kaymer aber maximal nur auf Rang 52 landen.

Auf Bernhard Langers Spuren

„Ich habe das Grün nicht wirklich oft getroffen“, sagte Kaymer: „Es wäre schön gewesen, wenn ich mit ein bis zwei Schlägen weniger in die nächste Runde gegangen wäre. Aber zwei unter Par ist auch Ok.“ Sein Rivale gab sich ob seiner schwierigen Ausgangslage überraschend zuversichtlich. „Es ist noch nicht vorbei. Zwei 65er Runden sind möglich“, so McDowell, der sich mit einem Entspannungsprogramm auf die beiden Schlussrunden vorbereiten will. „Ich muss mal abschalten, vielleicht mit ein paar Bier am Hotel-Pool.“

Kaymer wäre 26 Jahre nach dem zweiten Triumph des Anhauseners Bernhard Langer (1981 und 1984) der erste Deutsche, der am Saisonende Europas Nummer eins ist. Zum Turnier-Preisgeld würde Kaymer für Platz eins im Race to Dubai zudem mit einer Prämie von 1,13 Millionen Euro aus dem Bonus-Pool belohnt. „Europas Nummer eins zu sein, das ist mein großes Ziel“, hatte der 25-Jährige vor dem ersten Abschlag auf dem Earth Course in Dubai gesagt.

Fisher stellt Westwoods Platzrekord ein

Die Führung im Feld der besten 60 Spieler des Jahres auf der Europa-Tour eroberten am Freitag mit jeweils 135 Schlägen die Engländer Ian Poulter und Ross Fisher, der mit einer 64 zugleich den Platzrekord seines Landsmannes Lee Westwood aus dem Vorjahr einstellte.

Der Weltranglistenerste und Titelverteidiger Westwood folgte mit 136 Schlägen auf Platz drei und hat damit gute Karten, seinen Thron gegen Martin Kaymer erfolgreich zu verteidigen. Kaymer würde nur als Turniersieger die neue Nummer eins, wenn zudem Lee Westwood maximal Dritter würde.

Vier Turniersiege für Kaymer

Nach seiner hervorragenden 67er-Auftaktrunde musste Martin Kaymer am Freitag allerdings hart kämpfen, um sich halbwegs gut aus der Affäre zu ziehen. Der Rheinländer haderte vor allem mit seinen Abschlägen, den ersten beiden Birdies folgte jeweils das Bogey, ehe er sich mit zwei weiteren Schlaggewinnen doch noch in Tuchfühlung mit der Spitze hielt.

Für Martin Kaymer wäre der Triumph die Krönung einer überragenden Saison. Vier Turniersiege stehen für ihn zu Buche, dazu kommt der Triumph mit dem europäischen Ryder-Cup-Team Anfang Oktober in Wales gegen die USA. „Die Saison ist für mich unglaublich gelaufen, besser, als ich es je gedacht hätte“, sagte Kaymer.