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Kaymer möchte Major-Bilanz aufpolieren

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Die Generalprobe ist ihm gründlich missglückt, dennoch will Deutschlands neuer Star Martin Kaymer im Schatten des Comebacks von Tiger Woods beim US-Masters glänzen. „Für mich heißt es, den Cut zu schaffen und dann zu sehen, was möglich ist“, sagte der 25-Jährige vor seinem dritten Auftritt in Augusta dem SID. Um sich erstmals für die beiden Schlussrunden zu qualifizieren, hat Kaymer sein Training „in den letzten Wochen komplett auf Augusta abgestimmt“ und war wohl auch deshalb in der Vorwoche in Houston am Cut gescheitert.

Die Rückkehr von Tiger Woods nach fünfmonatiger Turnierpause findet Kaymer gut. Mehr sagt er dazu nicht. Der Rheinländer will sich ganz auf sich selbst konzentrieren, um seine Major-Bilanz aufzupolieren. Seine bislang beste Platzierung ist Rang sechs bei der US-PGA-Championship 2009. Zu wenig für einen, der den Anspruch hat, ganz nach oben zu kommen.

Langer: „Er wird in den nächsten Jahren mitmischen“

Dass Kaymer alle Möglichkeiten hat, glaubt kein Geringerer als Bernhard Langer. Das deutsche Golf-Idol sagte dazu im Gespräch mit Spox.com: „Er hat einen guten Kopf auf den Schultern, er trifft gute Entscheidungen auf dem Platz. Ich glaube schon, dass Martin in den nächsten Jahren hier (beim US-Masters, d.Red.) mitmischen wird.“

Seine eigenen Chancen auf dem Platz, der sich nach seinen beiden Siegen 1985 und 1993 drastisch verändert hat, schätzt Langer vor seiner 28. Teilnahme realistisch ein: „Ich habe mich in den letzten beiden Jahren damit abgefunden, dass es unheimlich schwer sein wird, dort zu gewinnen. Da müsste ich vier Runden lang sehr, sehr gut putten und keinen Fehler machen.“

Rund 300 Meter länger ist der Platz in den letzten Jahren geworden, zu viel für einen wie Langer, der stets mit der Länge seiner Schläge gehadert hat. Nicht zu lang jedoch für Kaymer. „Martin ist relativ präzise vom Abschlag und hat ein gutes kurzes Spiel. Er schlägt lang genug, schlägt den Ball hoch genug und mit genügend Spin“, erklärt Langer die Vorzüge seines Thronfolgers.

Kaymer träumt von Ryder-Cup-Teilnahme

Fünf Turniersiege stehen bereits auf Kaymers Konto, in der Weltrangliste wird er derzeit auf Rang neun geführt, ein weiteres großes Ziel, der Ryder Cup, folgt im Herbst. Vor zwei Jahren war Kaymer bereits als Ersatzspieler im europäischen Ryder-Cup-Team unter Kapitän Nick Faldo dabei. Ende September in Wales will Kaymer nun als Spieler auf den Platz.

„Der Ryder Cup ist eines meiner Hauptziele, und ich versuche alles, um dieses Jahr dabei zu sein“, sagt der Mann, dessen Name im Notizblock von Teamkapitän Colin Montgomerie sicherlich dick unterstrichen sein dürfte. „Martin ist ein noch größeres Talent als Bernhard Langer“, lautet das gewichtige Urteil des Schotten über den jungen Deutschen.

Am Donnerstag um 15.56 Uhr MESZ steht Martin Kaymer beim ersten Major-Turnier des Jahres am ersten Abschlag, geht im Kampf um das begehrte grüne Sieger-Jackett gemeinsam mit dem Engländer Luke Donald und dem Australier Geoff Ogilvy auf den berühmten Par-72-Kurs an der Magnolia Lane. Eine halbe Stunde früher startet Bernhard Langer mit dem US-Duo Brad Benjamin und Scott Verplank.

Woods bei Buchmachern Favorit

Eng wird es entlang der Fairways ab 18.42 Uhr, wenn Tiger Woods 144 Tage nach seinem bis dato letzten Sieg am 15. November 2009 in Melbourne wieder an einen Turnierabschlag geht. Seine Quoten sind eindeutig: Bei einem Sieg des Wettfavoriten Woods zahlt bwin das Fünffache des Einsatzes zurück. Dahinter folgen Ernie Els (Südafrika) und Phil Mickelson (USA) mit jeweils 12:1.