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Kaymer nach Traumjahr mit breiter Brust

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Nur rund zwei Wochen konnte der 26-Jährige aus Mettmann die Schläger mal in der Tasche lassen, dann hatte er neben privaten Terminen auch wieder Training auf dem Plan. Denn als erstes Highlight der neuen Saison steht ab Donnerstag die Titelverteidigung in Abu Dhabi an.

Die Zeit zum Reflektieren war kurz, doch Kaymer hat sie genutzt. „Ich konnte die Saison sacken zu lassen und starte voll motiviert ins neue Jahr“, sagte der Rheinländer dem SID. Die Ablenkungen rund um den Jahreswechsel hätten ihm gutgetan. Nach seinem ersten Triumph beim „Race to Dubai“ Ende November machte er zunächst den Caddie für seine amerikanische Lebensgefährtin Allison Micheletti, mit seinem Bruder Philip verbrachte er dann die Weihnachtstage im „Big Apple“ New York. Silvester war dann Ruhe angesagt.

Vier Saisonsiege und Erfolg im Ryder Cup

Dank der „vielen Gespräche mit der Familie und Freunden“ habe er das vergangene Jahr realisiert. Erster Major-Triumph, insgesamt vier Saisonsiege und der Erfolg im Ryder Cup mit dem europäischen Team waren die herausragenden Leistungen des Weltranglistendritten. „Dennoch ist es für mich unglaublich, dass ich meine drei größten Ziele alle in einem Jahr erreicht habe und ich bin sehr dankbar dafür“, sagte Martin Kaymer, für den sich die Erfolge auf den Fairways und Grüns auch finanziell immer mehr lohnen. In Abu Dhabi präsentierte er seinen nächsten großen Sponsor.

Wenn Kaymer auf das vergangene Jahr zurückblickt, gibt es vielleicht einen Moment, den er etwas bedauert. „Ich hätte mal gerne einen Abend mit der Fußball-Nationalmannschaft zusammengesessen. Was ‚Jogis Jungs‘ da letzten Sommer geleistet haben, war wirklich großartig“, sagte der Hobby-Kicker und bekennende Fan des 1. FC Köln.

Treffen mit Schweinsteiger, Özil und Co. verpasst

Die Chance zu einem Treffen mit Schweinsteiger, Özil und Co. hätte Martin Kaymer kurz vor Weihnachten bei der Gala zur Sportler-Wahl gehabt, bei der er hinter Sebastian Vettel und Timo Boll Platz drei belegt hatte. Doch er war in den USA und daher unabkömmlich.

Die nächste Möglichkeit könnte sich bei der Sportler-Wahl 2011 bieten. Wenn der akribische Arbeiter seine Vorsätze umsetzt, dürfte Martin Kaymer die Fortsetzung der Erfolgsstory gelingen. „Mir geht es darum, meine Leistung auf lange Sicht zu steigern, viele Jahre ganz oben mitzuspielen und spielerisch noch besser zu werden“, sagte Kaymer, „und natürlich auch um die Nummer 1 mitspielen.“

Zu den Rivalen um die Führungsrolle im Weltgolf gehört für Kaymer auf jeden Fall Tiger Woods: „Wir haben ja bereits Ende letzten Jahres gesehen, dass er wieder ganz der Alte sein kann. Ich wünsche mir, dass er möglichst schnell wieder voll da ist. Er ist ein grandioser Sportler, und ich freue mich auf das erste Aufeinandertreffen.“ Wann dies sein wird, ist noch offen.

Spielen will Martin Kaymer in diesem Jahr „22 bis 25 Turniere“, und diese überwiegend in Europa. „Ich bin auf der European Tour groß geworden und fühle mich hier auch ein stückweit zu Hause““, so Kaymer, den der Weg aber in naher Zukunft wohl auf die US-Tour führen wird. Kaymer: „Darüber können wir Ende nächsten Jahres sprechen…“