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Kaymer strebt Sieg bei den BMW International Open an

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Es regnete in Strömen, doch Martin Kaymer ließ sich davon nicht abschrecken. Gemeinsam mit seiner Managerin steuerte der 24 Jahre alte Profi direkt nach seiner Ankunft in München-Eichenried die leere Tribüne beim 18. Loch an und ließ einfach die Atmosphäre noch einmal für ein paar Minuten auf sich wirken.

„Da kamen die Erinnerungen wieder hoch. Das war im letzten Jahr ein Gänsehaut-Erlebnis, als ich den Jubel der Zuschauer gehört habe und das Fairway zum Grün hoch gelaufen bin. Das war etwas ganz Besonderes. Es ist deshalb schön, wieder hier zu sein“, sagte Kaymer am Dienstag, nachdem er im vergangenen Jahr bei den BMW International Open an gleicher Stelle als erster Deutscher überhaupt triumphiert hatte.

Von heute bis Sonntag (25. bis 28. Juni) steht vor den Toren Münchens die 21. Auflage des mit zwei Millionen Euro dotierten Turniers an – und Kaymer will erneut für eine Premiere sorgen. Noch nie ist es einem Spieler in München gelungen, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. 333.330 Euro gäbe es dafür.

Titelverteidiger Kaymer startet als Favorit

„Ich bin nach München gekommen, um zu gewinnen“, sagte Kaymer bei seiner emotionalen Rückkehr selbstbewusst. Der Sieg 2008 sei „zusätzliche Motivation“. Dass er diesmal als Favorit startet, stört den Profi aus Mettmann dabei offenbar wenig: „Ich spüre keinen besonderen Druck.“

Allerdings reiste Kaymer mit einer Enttäuschung im Gepäck an. Bei der US Open am vergangenen Wochenende in Farmingdale war er in einer regelrechten „Regenschlacht“ knapp am Cut gescheitert. Das hatte er auch am Dienstag noch nicht ganz abgehakt.

„Das war relativ enttäuschend. Ich habe die zweite Runde sehr gut gespielt, doch in der ersten Runde hatte ich extremes Pech mit dem Wetter. Wenn so etwas bei einem großen Event passiert, ist das schon bitter“, erzählte er rückblickend, um dann aber schon wieder optimistisch hinzuzufügen: „Es geht wieder aufwärts in dieser Woche.“

Zumal er sich in München rein wettertechnisch wohl nicht groß umstellen muss. Auch in den kommenden Tagen ist in der bayerischen Metropole Regen angekündigt – was Kaymer keineswegs stört: „Ich spiele gerne bei so einem Wetter. Eigentlich hat da keiner so richtig Lust. Aber wenn man konzentriert und geduldig bleibt, hat man gute Chancen. Das kann dann ein Vorteil sein.“

Letztjährige Erfolge erhöhen den Druck

Die Erwartungen an den „Rookie of the Year“ 2007 sind inzwischen deutlich gestiegen, zumal er im vergangenen Jahr außer München auch noch das Turnier in Abu Dhabi gewonnen hat. In diesem Jahr wartet Kaymer noch auf einen Sieg – doch er will sich nicht unter Druck setzen lassen. Auch Vergleiche mit Bernhard Langer wehrt er ab, als Nummer 27 der Weltrangliste sieht er sich noch nicht einmal im Kreis der Weltspitze.

„Dazu gehören für mich Spieler, die konstant über mehrere Jahre bei Turnieren um den Sieg mitgespielt und schon Turniere auf der ganzen Welt gewonnen haben“, sagte Kaymer zuletzt bescheiden. Immerhin lebe er als Golf-Profi aber einen Traum: „Es gibt doch nichts Schöneres.“