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Kaymer triumphiert auch in Glasgow

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Mit dem zweiten Turniersieg in Serie hat Golf-Shootingstar Martin Kaymer nicht nur seine sensationelle Form unterstrichen, sondern auch leise Hoffnungen auf den ersten Sieg eines deutschen Profis bei den am Donnerstag beginnenden British Open geweckt. Nur eine Woche nach seinem Triumph bei der Open de France in Paris gewann der 24-Jährige aus Mettmann auch das Europa-Tour-Turnier in Glasgow und kassierte für seinen vierten Turniersieg insgesamt ein Preisgeld über 579.340 Euro.

„Das war unglaublich“, kommentierte Kaymer seinem Sieg, der ihn in der Weltrangliste in die Nähe der Top 10 aufsteigen lassen wird. Ausgerechnet in Glasgow zu gewinnen, hatte für Kaymer einen besonderen Reiz: „Diese Woche werde ich nie vergessen. Es ist etwas ganz besonderes für mich, schließlich ist Schottland die Heimat des Golfsports.“

Martin Kaymer reist also in Topform zu den British Open, dennoch bleibt er bescheiden: „Das ist ein Major und das Feld wird alles übertreffen, was in diesem Jahr bislang irgendwo war. Ich freue mich jedenfalls auf die Open. Es wird schwer werden, aber ich bin ja entspannt.“

69 Schläge auf der Schlussrunde

Kaymer war gleichauf mit dem Südafrikaner Retief Goosen mit zwei Schlägen Rückstand auf den als Spitzenreiter auf die Schlussrunde gegangenen Spanier Gonzalo Fernandez-Castano gestartet. Da der Spanier nach zwei Bogeys und nur einem Birdie auf eine 72 kam und Goosen auf dem Par-71-Kurs sogar zwei Schläge über Par blieb, war Kaymer nach einer 69er Schlussrunde am Ende mit ingesamt 269 Schlägen der umjubelte Sieger vor Fernandez-Castano und dem Franzosen Raphael Jacquelin (beide 271). Goosen (273) beendete das Turnier auf dem geteilten sechsten Rang.

Als Kaymer am 16. Loch und mit drei Schlägen in Führung liegend Nerven zeigte und ein Bogey spielte, drohte der zweite Erfolg in Serie in Gefahr zu geraten. Doch der Youngster behielt trotz des Drucks einen kühlen Kopf und spielte die schwierige Bahn 17 sowie das letzte Loch zu Par.

Zu den British Open in Turnberry wird Kaymer nach den zwei Erfolgen in Serie mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen anreisen. Sein letzter Auftritt bei einem Major-Turnier war alles andere als von Erfolg gekrönt: Bei der US Open im Juni war er in einer regelrechten „Regenschlacht“ knapp am Cut gescheitert.

Kaymer hatte eine Woche zuvor bei der Open de France gewonnen und erstmals in seiner Karriere den Sprung unter die Top 20 der Golf-Weltrangliste geschafft. Der 24-Jährige rückte vom 28. auf den 19. Platz vor. In Paris siegte Kaymer nach einem Stechen gegen den viermaligen Ryder-Cup-Sieger Lee Westwood (England) und kassierte seine bisherige Rekordprämie in Höhe von 666.660 Euro.

Webster gelingt Ass über 193 Yards

Für Aufsehen hatte am Schlusstag in Glasgow neben Kaymer vor allem Steve Webster gesorgt. Dem 34-Jährige aus England gelang auf der fünften Bahn (Par 3) ein Ass über 193 Yards (177 Meter), er ließ diesem Kunststück am folgenden Loch ebenfalls einen Eagle folgen.