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Kaymers Traum vorerst geplatzt – nur Platz 30

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Für Shootingstar Martin Kaymer ist der Golf-Thron noch eine Nummer zu groß. Der 25-Jährige aus Mettmann scheiterte mit Platz 30 bei der World Golf Championship in Shanghai auch bei seinem zweiten Versuch, als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer (1986) die Nummer eins der Weltrangliste zu werden.

Dieses Vorhaben ist für Kaymer mit Shanghai nicht leichter geworden. Denn der Engländer Lee Westwood baute seine in der Vorwoche eroberte Führung im Ranking mit Platz zwei weiter aus. Mit 270 Schlägen nach vier spannenden Runden lag der 37-Jährige bei der mit knapp fünf Millionen Euro dotierten Veranstaltung einen Schlag hinter Start-Ziel-Sieger Francesco Molinari aus Italien.

Wie Martin Kaymer (286 Schläge) scheiterten auch die US-Stars beim Showndown von Shanghai beim Angriff auf den Thron. Der von Westwood gestürzte Tiger Woods verbesserte sich mit einer abschließenden 68 und insgesamt 281 Schlägen immerhin noch auf den sechsten Platz, lag aber elf Schläge hinter Westwood. „Ich habe den Ball gut getroffen, aber ich muss geduldig sein“, sagte Woods. US-Masterssieger Mickelson fiel mit 289 Schlägen auf Rang 41 zurück.

Kaymer unzufrieden

„Ich wollte das Turnier gerne mit einer Runde unter 70 abschließen. So bin ich nicht zufrieden“, sagte der viermalige Saisonsieger Kaymer nach seiner 71er-Runde. Die Weltranglistenführung hatte der Major-Gewinner aus dem Rheinland angesichts seines großen Rückstandes schon vor der Schlussrunde abgeschrieben.

Ohnehin wäre Platz eins nur ein Zubrot gewesen. Kaymers letztes großes Ziel in einer für ihn überwältigenden Saison ist der Sieg im Race to Dubai, der früheren europäischen Geldrangliste. Hier verteidigte Kaymer mit gut 3,2 Millionen Euro seine Spitzenposition vor US-Open-Gewinner Graeme McDowell (knapp 2,7 Millionen). Der Nordire landete nach seinem Erfolg in der Vorwoche in Valderrama nun als 34. hinter Kaymer und konnte damit den Rückstand nicht verkürzen. Mit 2,36 Millionen Euro Jahresverdienst belegt Westwood als letztjährige Nummer eins den dritten Platz.

Westwood behauptet Spitzenrang

In Shanghai zeigte sich Lee Westwood unbeeindruckt. Er spielte am Schlusstag erneut eine starke 67er-Runde. Den mit 860.153 Euro dotierten Turniersieg holte sich jedoch einen Tag vor seinem 28. Geburtstag Ryder-Cup-Gewinner Francesco Molinari. Für den jüngeren der beiden Molinari-Brüder war es der zweite Erfolg auf der Europa-Tour nach seinem Heimsieg 2006 bei der Italian Open.

Während Westwood nach Shanghai eine Pause einlegt, gehen Martin Kaymer und Phil Mickelson ab Donnerstag bei der Singapur Open an den Abschlag. Woods will beim Australian Masters seinen Vorjahressieg wiederholen. In Melbourne hatte der Kalifornier seinen bislang letzten Turniersieg errungen, ehe durch seinen folgenschweren Autounfall in Nachbars Garten Ende November 2009 die Welt über ihm zusammenbrach.