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LPGA Tour ändert »Sophia Popov-Regel«

Nach der Kontroverse um Sophia Popov im letzten Jahr, werden zukünftig auch Nicht-Mitglieder der LPGA Tour nach einem Major-Sieg die vollen Vorzüge erhalten.

Die LPGA Tour hat auf die Kontroverse um Sophia Popov im Jahr 2020 reagiert, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert. Popov, die kein Mitglied der LPGA Tour war, gewann im August die Women’s British Open in Royal Troon, erhielt daraufhin aber nicht die Vorteile, die ihr nach Meinung vieler zugestanden hätten. Die Deutsche erhielt eine zweijährige Spielberechtigung für die LPGA Tour. Wäre sie zum Zeitpunkt des Sieges ein Mitglied der LPGA Tour gewesen, hätte sie eine fünfjährige Spielberechtigung erhalten. Außerdem wurden Popov keine Punkte für die Saisonwertung der LPGA Tour – das Race to the CME Globe – gutgeschrieben, wodurch sie als amtierende Open-Siegerin weder am Major-Turnier ANA Inspiration noch am Saisonfinale CME Group Tour Championship teilnehmen konnte.

Ein absurder Zustand, der in der Golfwelt für Empörung und Unmutsbekundungen sorgte. So sagte Ryder Cup-Held Ian Poulter nach ihrem Open-Sieg: »Diese Geschichte ist absolut peinlich für die LPGA und ganz offen gesagt peinlich für den Golfsport. Jemand muss aufwachen und das klären. Von der besten Geschichte im Golfsport für eine sehr lange Zeit zur schlimmsten Geschichte in ein paar Tagen.« Poulters Landsmann Tommy Fleetwood befand die Regelung als »gelinde gesagt dumm«.

Sophia Popov selbst äußerte sich nun über ihre Social Media-Kanäle zur Änderung der Regel. »Very bittersweet….aber ich bin froh, dass ich in der Lage war, Einfluss auf die Änderung von Regeln zu nehmen, die es von vornherein nie hätte geben dürfen«, schrieb Popov als Antwort auf einen Bericht der Golfweek zu diesem Thema. »Vielleicht werden sie sogar nach mir benannt«, fuhr sie mit dem Hashtag #PopovRules fort.

Popov war jedoch nicht die einzige Profigolferin, die unter die bisherigen Regelung fiel. Auch US Women’s Open-Siegerin A Lim Kim war zum Zeitpunkt ihres Sieges kein Mitglied der LPGA Tour. Für Popov und Kim bleibt es auch nach der Regeländerung bei einer zweijährigen Spielberechtigung, da die neuen Regeln erst 2021 in Kraft treten.

Mike Whan war bis Ende 2020 verantwortlicher LPGA Tour Commisioner und hatte in der Vergangenheit eine Änderung der unglücklichen Regel nicht ausgeschlossen, doch immer darauf bestanden, dass dieser Schritt nicht während der laufenden Saison vollzogen werden sollte. »Es ist die Regelung, mit der wir die Saison begonnen haben und es ist die, mit der wir die Saison beenden werden«, sagte er. »Vielleicht sollten wir bei Siegen von Nicht-Mitgliedern in Majors anders vorgehen«, so Whan weiter. »Ich werde mir das auf jeden Fall ansehen. Was ich nicht tun werde, ist eine Regelung mitten in der Saison zu ändern. Das ist nicht der richtige Weg, einen Sport zu betreiben, und offen gesagt nicht der fairste Weg, seine Athletinnen zu behandeln.«