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Phil Mickelson: 5 Gründe warum er den Grand Slam packen wird!

Sechs mal schlitterte Phil Mickelson in seiner Karriere haarscharf am großen Karriere Grand Slam vorbei. Schuld daran waren jedes mal die U.S. Open, das einzige Major, das der US-Amerikaner noch nicht gewinnen konnte. Doch in diesem Jahr wird es die Spielerlegende packen. Wir haben 5 Gründe warum!

1999 in Pinehurst, 2002 in Bethpage Black, 2004 in Shinnecock Hills, 2006 in Winged Foot, 2009 erneut in Bethpage Black und 2013 im Merion Golf Club – bei allen sechs US Open wurde Phil Mickelson zweiter. Für den Sieg hat es demnach noch nie gereicht und im Alter von 48 Jahren geht ihm langsam aber sicher die Zeit aus.

Wieder nur zweiter. Phil Mickelson bei der 113. U.S. Open 2013 im Merion Golf Club.

2010, als die U.S. Open das letzte mal in Pebble Beach ausgetragen wurden, wurde Lefty vierter und 1992, Mickelson’s Debutjahr auf der US PGA Tour, spielte er genau hier sein aller erstes Major als Profi.

Grund 1: Mickelson kann siegen in Pebble Beach

Am allerwichtigsten aber: Der US-Amerikaner gewann auf dem Austragungsort der U.S. Open 2019 bereits ein Turnier in diesem Jahr und insgesamt war Mickelson schon fünf Mal erfolgreich in Pebble Beach. Im Februar sicherte er sich bei der AT&T Pebble Beach Pro-Am seinen 44. PGA Tour-Titel. Die Zeichen stehen also gut für einen weiteren Meilenstein in Phil’s Karriere.
„Im Moment gibt es nichts, was ich tun könnte, um meine Karriere neu zu definieren. Das einzige, was ich noch tun kann, ist die US Open zu gewinnen. Gelingt mir das, würde das mein Karriere in ein völlig neues Licht rücken, denn alle Majors zu gewinnen, das ist bisher nur fünf Spielern auf der Welt gelungen.“

 

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Dazu gehören Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und natürlich Tiger Woods. Mickelson wäre also der sechste im Bunde, wenn er sich seine jüngsten Erfolge und vor allen Dingen die Stärken seines Spiels auf dem Pazifik Course in Kalifornien zunutze machen kann.

„Hier in Pebble braucht man nicht allzu oft den Driver und die Grüns haben viele Breaks. Die Art des Puttens liegt mir und nicht jede Bahn mit dem Driver spielen zu müssen, steigert meine Chance, öfters die Bahn zu treffen“, so Mickelson.

Stärken, die er hier im Februar bereits umzusetzten wusste, immerhin gewann der 48-Jährige das Event mit ganzen drei Schlägen Abstand vor Paul Casey und einer abschließenden 65-er Finalunde (-7) – es war Mickelson’s fünfter Pebble Beach Pro-Am Titel. Ein erneuter Titel auf einem der schönsten Platze der Welt könnte im Juni also durchaus dazu kommen, es wäre auch der sechste Majortitel für den 1,91 m großen Mann, der bereits seit 1992 (!) auf der PGA Tour spielt.

Grund 2: Geburtstag am Finaltag

Hier in Pebble Beach zwei Turniere in einem Jahr zu gewinnen, gelang bisher nur zwei Golfgrößen. Jack Nicklaus 1972 und Tiger Woods im Jahr 2000, als er neun PGA Tour Turniere gewann. Kann sich Mickelson hier einreihen, wäre er mit 49 Jahren – sein Geburtstag fällt auf den Tag der diesjährigen U.S. Open-Finalrunde – der älteste Majorsieger aller Zeiten. Und es würde wunderbar in ein Jahr passen, welches spätestens nach Tiger’s Masters-Sieg und der Titelverteidigung von Brooks Koepka bei der PGA Championship schon jetzt als ein kurioses Major-Jahr in die Geschichte des Golfsports eingehen wird.

Grund 3: Er hat bereits alle Niederlagen hinter sich

Phil Mickelson weiß mehr als die meisten Spieler, wie es sich anfühlt einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand zu geben. Er weiß, was es bedeutet, wenn Golf nicht immer die erste Geige spielt und er weiß auch, wie man sich aus diesen Situationen wieder heraus kämpft. Als Phil Mickelson 1999 bei der U.S Open antrat, hatte er einen Pager im Bag. Der Grund: bei seiner Ehefrau Amy könnten jederzeit die Wehen einsetzen und Mickelson hätte seine Runde sofort abgebrochen, für den Fall, dass seine Tochter an diesem Tag auf die Welt kommen würde. Das Szenario trat nicht ein und dennoch verlor Mickelson auf schmerzhafte Weise gegen Payne Stewart, der nur vier Monate später tödlich verunglückte. Ausgerechnet ein Putt aus 1.80m sollte Mickelson zum Verhängnis werden.

2004 passierte Mickelson ebenfalls ein Debakel. In Shinnecock Hills, übrigens jenem Austragungsort an dem Mickelson auch 2018 die Nerven über einem Putt verloren hatte, verschob er auf der 17. Bahn einen Putt aus 1.90 Meter. Die Folge: Der Ball rollte zwei Meter hinter das Loch, diesen verschob Mickelson erneut und musste ein Doppelbogey auf der Scorekarte notieren. Am Ende wurde es dann ein zweiter Rang.

2006 kam dann die wohl schmerzlichste Niederlage. Denn Mickelson kam, nach einer unglaublichen Rettungsaktion auf der 17. Bahn auf der er seinen Abschlag in einen Mülleimer gespielt hatte, als Führender auf die 18. Bahn des Winged Foot Golf Club. Zog seinen Driver, obwohl er den gesamten Tag über noch kein Fairways getroffen hatte und schlug ihn in die Bäume. “ Ich bin immer noch geschockt darüber, was ich gerade getan habe. Ich bin solch ein Idiot. Den gesamten Tag konnte ich einfach kein Fairway treffen und habe auf der 18 nur versucht, meinen Lieblingsschlag, einen Baby-Slice, auf die Bahn zu spielen, habe sie aber links verfehlt. Es ist einfach nicht zu fassen, dass ich es nicht geschafft habe, ein Par auf dem letzten Loch zu spielen. Seit ich ein Kind gewesen bin, träume ich davon, dieses Turnier zu gewinnen. Es wird eine ganze Weile dauern, bis ich mich davon erholt haben werde“, sagte Mickelson in der Abschlusspressekonferenz.

Mickelson hat sich mittlerweile davon erholt und wurde auch danach noch einmal zum Major-Sieger gekürt. Dank dieser schmerzhaften Erfahrungen, hat Mickelson gelernt besser mit diesen Situationen umzugehen. Aus diesem Grund steht einem Sieg in Pebble Beach nichts mehr im Wege.

Grund 4: Phils Kreativität

Pebble Beach ist bekannt für seine malerische Schönheit. Es gibt kaum einen Golfplatz in den Vereinigten Staaten, der berühmter und beliebter ist, als Pebble Beach Links. Schon gar nicht, wenn es sich um einen öffentlichen Platz handelt. Zugegebenermaßen ist der Platz, mit Greenfees von nahezu 500$, nichts für Jedermann, aber es finden sich kaum Golfer, die sich nicht wünschen wenigstens ein Mal auf diesem Platz aufzuteen.

Es braucht ein Level an Kreativität um einen Platz auf diese Art und Weise zu schaffen, das nur sehr wenige Menschen erreichen. Genau diese Kreativität ist allerdings auch nötig, um den Platz golferisch bewältigen zu können. Die kleinen ondulierten Grüns, die teils direkt an den Ozean grenzen und damit den Witterungsbedingungen schonungslos ausgesetzt sind, erfordern ein hohes Maß an Genauigkeit. Trifft man sie nicht, ist es unabdingbar die richtigen Spots zu erreichen. Genau da liegt die Stärke von Phil Mickelson der, ebenso wie Bubba Watson, für seine kreative Spielweise und zauberhaften Fähigkeiten im kurzen Spiel bekannt ist. Noch ein Grund, warum es bei der U.S Open in Pebble Beach endlich für den Durchbruch und damit dem Karriere Grand Slam reichen wird.

Phil Mickelson auf dem berühmten Road-Hole in St. Andrews 2015. Er nahm den Namen des Lochs bei einer Übungsrunde besonders genau. (©ADRIAN DENNIS/AFP/Getty Images)

Grund 5: Weil Phil dann endlich seine Karriere beenden kann

Der letzte, aber gleichzeitig beste Grund für einen Sieg von Phil Mickelson bei der U.S Open ist, dass er dann endlich seine Karriere beenden kann. Denn „Lefty“ hat in seiner aktiven Zeit bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. 44 PGA Tour Siege, fünf Major-Siege, den Ryder Cup und ein Match über 10 Millionen Dollar gegen Tiger Woods. Es fehlt: die U.S Open. Phil Mickelson hat es immer und immer wieder versucht, ist durch Höhen und Tiefen gegangen und wird am Finaltag in Pebble Beach 49 Jahre.

Es ist das letzte Jahr, in dem er noch nicht bei den PGA Tour Champions antreten darf und damit endlich Bernhard Langer Konkurrenz machen kann. Die 82 Tour-Siege von Tiger Woods sind in unerreichbarer Ferne, die Major-Titel-Marke von Jack Nicklaus mit 18 Titeln ebenfalls und damit ist es nur folgerichtig, wenn Phil Mickelson als ältester Major-Sieger der Geschichte, seine Karriere beendet und seinen Weg auf der Champions Tour fortsetzt.

In Pebble Beach spricht jedenfalls vieles für Phil Mickelson