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Porsche European Open – Paul Casey triumphiert

Paul Casey Porsche European Open

Bernd Ritthammer hat seinen ersten Erfolg auf der European Tour knapp verpasst. Der Sieger der Porsche European Open 2019 heißt Paul Casey – nach einer extrem spannenden Schlussrunde in Green Eagle.

Die Hoffnung war groß und die Chance auf einen historischen deutschen Erfolg zum Greifen nah. Doch am Ende siegt bei der Porsche European Open 2019 in Winsen bei Hamburg wieder einmal ein Engländer – der dritte in Folge nach Jordan Smith und Robert McEvoy in den vergangenen zwei Jahren. Diesmal heißt der gefeierte Triumphator Paul Casey, nach einer faszinierenden Finalrunde, deren Spannung höchstens durch ein Stechen noch hätte gesteigert werden können.

Porsche European Open – Casey statt Bernd Ritthammer

Dabei war die Rolle des Helden an diesem Sonntag eigentlich einem anderen zugedacht. Bernd Ritthammer, 32 Jahre, der gleichauf in Führung liegend mit Robert Macintyre auf die Schlussrunde gestartet war. 24 Jahre nach Bernhard Langers zweitem und letztem Triumph (1985 & 1995) hätte er sich als erster Deutscher den European Open-Titel sichern können. Es wäre natürlich das Karriere-Highlight schlechthin gewesen, sein erster Erfolg auf der European Tour überhaupt. Am Ende fehlte dem in München lebenden Nürnberger nur ein sechstes Birdie, zum Beispiel auf der finalen Bahn 18, um zumindest einen Gleichstand und damit die rettende Verlängerung zu erzwingen.

Porsche European Open Paul Casey
Verpasste den Triumph nur hauchdünn: Bernd Ritthammer, geteilter Zweiter bei der Porsche European Open 2019 (Getty Images)

Ritthammer: „Das werde ich nie vergessen“

Nach 72 gespielten Löchern leuchtet auf dem Leaderboard hinter seinem Namen nun ein Ergebnis von insgesamt -13 Schlägen unter Par (-4 in der Schlussrunde am Sonntag). Damit bleibt ihm ein gleich dreifach geteilter zweiter Rang, zusammen mit dem Österreicher Matthias Schwab und seinem schottischen Flightpartner Macintyre. Mit Bernd Wiesberger (Österreich) und Romain Wattel (Frankreich), die am Sonntag sogar acht Schläge unter dem Platzstandard blieben und damit die beste Runde des Finaltages zelebrierten, kämpften zwei weitere Akteure bis zum Schluss um den Sieg. Für Ritthammer ist der geteilte zweite Platz dennoch das mit Abstand beste Ergebnis seiner Laufbahn. Bis dato war dies ein geteilter siebter Rang beim Nordea Masters 2015. „Das werde ich nie vergessen. Ich werde ein paar Tage brauchen, um das zu verarbeiten. So etwas habe ich noch nie erlebt, auch wenn ich liebend gern gewonnen hätte“, sagte er dem TV-Sender Sky.

Porsche European Open – Casey mit 14. Sieg auf der European Tour

Für Champion Paul Casey (-6 am Sonntag, -14 insgesamt) ist sein Premieren-Sieg bei der European Open gleichzeitig der 14. Titelgewinn auf der europäischen Tour. Und der erste seit der KLM Open 2014. Ihm glückten in seiner Finalrunde sechs Birdies, gleichzeitig musste er kein einziges Bogey hinnehmen. Am Donnerstag war er mit einer starken 66er-Runde in das Turnier gestartet, das zum dritten Mal in Folge auf dem schwierigen und extrem langen Porsche Nord Course von Green Eagle vor den Toren Hamburgs ausgetragen wurde.

Casey: „Für mich schließt sich ein Kreis“

Lediglich am Freitag patzte Casey mit einer 73 und leistete sich damit die einzige Runde mit einem Schlag über Par. Am Samstag kämpfte er sich zurück, spielte eine 69 und erarbeitete sich damit eine ideale Ausgangsposition. „Es ist unglaublich diesen prestigeträchtigen Pokal zu gewinnen. Für mich schließt sich hier ein Kreis. Als Kind war ich als Helfer dabei und heute halte ich die Trophäe in die Höhe“, jubelte Casey. Der Lohn für seinen Erfolg: rund 333.000 Euro Preisgeld.

Paul Casey Porsche European Open
Gefeierter Champion in Winsen: Paul Casey begeisterte die Fans in der Schlussrunde mit sechs Birdies. Er leistete sich kein einziges Bogey am Sonntag. (Getty Images)

Xander Schauffele enttäuscht bei Deutschland-Premiere

Neben Bernd Ritthammer gingen bei der Porsche European Open insgesamt 16 weitere deutsche Golfer an den Start. Zweitbester wurde Dominic Foos, der durch eine -5 in der Schlussrunde auf Rang 13 landete. Enttäuschend: das Abschneiden von Xander Schauffele, der vor Turnierbeginn als Superstar der Veranstaltung gefeiert wurde. Der Weltranglisten-Neunte landete bei seinem ersten Auftritt in Deutschland auf einem geteilten 46. Rang (290 Schläge). Patrick Reed, Masters-Sieger 2018, wurde am Ende 26. und Matt Kuchar aus den USA verpasste den Cut.

Casey Porsche European Open
Siegerehrung nach spannender Schlussrunde: Paul Casey und die vielen Helfer der Porsche European Open 2019. (Getty Images)

39.200 Fans besuchen Porsche European Open

Erstmals wurde die Porsche European Open in diesem Jahr im September und nicht mehr im Juli ausgetragen. „Der Wechsel hat sich als absolut richtig erwiesen. Er eröffnet uns die Möglichkeit, Spieler von der PGA-Tour zu bekommen, die um diese Zeit pausiert. Wir sind damit auch außerhalb der Ferienzeit in Norddeutschland, was für die Zuschauerzahlen wichtig ist“, sagt Championship-Director Richard Atkinson. In der Turnierwoche kamen laut Veranstalter insgesamt 39.200 Besucher auf die Anlage und am Sonntag gab es mit 15.500 Zuschauern einen Rekordbesuch.

Das Endergebnis der Porsche European Open 2019 in der Übersicht.