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Ryder Cup 2022 findet in Italien statt

Ryder Cup 2022
Die italienische Hauptstadt Rom wird der Austragungsort des Ryder Cups 2022 – der Kontinentalwettbewerb wird dort zum ersten Mal stattfinden.

Der Marco Simone Golf and Country Club, ist nur 17 Kilometer von R0m entfernt und wird die austragende Anlage des 44. Matchplay zwischen Europa und den Vereinigten Staaten im Herbst 2022. Vier Nationen – Österreich, Deutschland, Italien und Spanien – haben sich für den Ryder Cup in sieben Jahren beworben. Keith Pelley, Chief Executive der European Tour hat mit einem fünfköpfigen Komittee alle vier Länder und deren Anlagen besucht, geprüft und sich gemeinsam für Italien entschieden.

Die deutsche Bewerbung, die mit der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und dem Golfresort A-ROSA Scharmützelsee (Bad Saarow) ins Rennen gegangen war, konnte sich wie Österreich und Spanien nicht durchsetzen.

Marco Kaussler, Leiter der Bewerbung RC Deutschland, sagte: „Natürlich sind wir enttäuscht. Das deutsche Gesamtpaket war aus unserer Sicht sehr stark und konkurrenzfähig. Politik, Wirtschaft und Sport standen geschlossen hinter einem Konzept, das alle Voraussetzungen für einen großartigen Ryder Cup 2022 geschaffen hätte. Die Ryder Cup Europe LLP hat sich dennoch für Italien entschieden. Das akzeptieren wir selbstverständlich. Im Namen der deutschen Bewerbung möchte ich mich bei unserem Bewerbungsteam, den Partnern Allianz und BMW, der gesamten Golf-Familie sowie den vielen Unterstützern in der Politik und den Verbänden bedanken, die sehr engagiert für unser gemeinsames Ziel gekämpft haben. Im Sport kann es aber nur einen Sieger geben. Herzlichen Glückwunsch an Italien.“

Claus M. Kobold, Präsident des Deutschen Golf Verbandes, sagte: „Wir nehmen diese Entscheidung selbstverständlich sportlich und gratulieren unseren Mitbewerbern aus Italien. Ich bin mir sicher, dass es keine Entscheidung gegen Deutschland gewesen sein kann. Unsere Bewerbung war absolut stimmig und hatte viele Stärken. Dennoch: Die Ryder Cup Europe LLP verspricht sich offensichtlich mehr von einem Ryder Cup in Rom. Für den DGV ist dieses Kapitel aber längst nicht abgeschlossen. In der Bewerbungsphase, in die ja auch der Solheim Cup fiel, haben wir in vielen Veranstaltungen und Gesprächen eine Basis gelegt, auf der sich der Golfsport in Deutschland positiv weiterentwickeln kann. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen.“

Ein wesentlicher Teil der deutschen Ryder-Cup-Finanzierung hätte auf finanzieller Unterstützung der DGV-Mitglieder beruht, die insgesamt rund 18 Millionen Euro aufgebracht hätten. Die Mitglieder des DGV hatten sich im April 2015 mit einer großen Mehrheit von über zwei Dritteln der Stimmen auf dem DGV-Verbandstag für diese Finanzierungsumlage entschieden. „Mein Dank gilt den DGV-Mitgliedern, die sich deutlich zur Ryder-Cup-Bewerbung bekannt haben. Schon das war eine außerordentliche Leistung und war im Feld der Kandidaten einmalig. Mehr Geld konnte unter den gegebenen Bedingungen nicht generiert und in den Ryder Cup investiert werden. Wir wollten den Ryder Cup in Deutschland haben – aber nicht um jeden Preis“, führt Kobold fort. Auch die erreichte Steuerbefreiung für die RCE auf die Einnahmen des Events war ein Alleinstellungsmerkmal der deutschen Bewerbung, reichte am Ende aber nicht für den Zuschlag.

Dennoch ist es durch die Bewerbung gelungen, den Golfsport in Deutschland positiv zu präsentieren. Politik und Gesellschaft haben sich intensiv mit dem Thema Golf auseinandergesetzt. Die Bewerbungsgesellschaft wurde unter anderem von Kanzleramtsminister Peter Altmaier im Bundeskanzleramt empfangen und erhielt dort Rückendeckung für das Projekt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte persönlich ihre Unterstützung für die deutsche Ryder-Cup-Bewerbung erklärt.

Auch aus der deutschen Sportfamilie erhielt der DGV Rückendeckung. Die Präsidenten aller im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammengeschlossenen Sportverbände haben sich in jeweils einzelnen Schreiben einstimmig hinter die Bewerbung Deutschlands gestellt. Die durch den DGV erreichte Steuerbefreiung für die Ryder-Cup-Einnahmen gilt als Referenz für potentiell ähnliche Ansinnen anderer Sportverbände. Der DGV hat also Pionierarbeit für den Sport in Deutschland geleistet.