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Schäuble erteilt Ryder Cup 2022 die Steuerbefreiung

Erleichterung bei der deutschen Bewerbungskampagne um den Ryder Cup 2022: Der traditionelle Golf-Kontinentalvergleich zwischen Europa und den USA erhält eine Steuerbefreiung, falls Deutschland im November den Zuschlag für die Ausrichtung in sieben Jahren erhält.

Dies teilte das Land Brandenburg am Freitag nach einer Sitzung der Bundesländer mit Vertretern des Bundesfinanzministeriums (BFM) mit.

„Das ist die beste Hilfe, die Deutschland geben kann“, sagte Marco Kaussler, Geschäftsführer der Ryder Cup Deutschland GmbH, dem SID nach Erhalt der frohen Kunde: „Wir freuen uns sehr über den Meilenstein.“ Welchen Rahmen die Steuerbefreiung genau umfasst, war Kaussler aber noch nicht bekannt. Es sollte die gleiche sein wie bei der Fußball-WM 2006 und dem Champions-League-Finale in diesem Jahr in Berlin.

Brandenburg als mögliches gastgebendes Bundesland hatte auch den Antrag auf die Gewährung eines Steuerprivilegs gestellt. Das A-Rosa-Resort am Scharmützelsee in Bad Saarow bewirbt sich um eines der Topereignisse des Weltsports. Mitbewerber sind Österreich, Italien und Spanien. Deutschland war mit seiner Bewerbung um den Ryder Cup 2018 unter anderem an Frankreich gescheitert, weil das Finanzministerium kein Steuerprivileg eingeräumt hatte.

Ohne eine Steuerbefreiung hätte die deutsche Bewerbung wohl kaum Chancen auf die Ausrichtung des Ryder Cups gehabt. Dabei gehört das Duell der jeweils zwölf besten Golfer aus Europa und den USA zu den sportlichen Highlights. Mehr als eine Milliarde Zuschauer verfolgen den Wettstreit weltweit vor den Fernsehern, in Bad Saarow kalkuliert man mit bis zu 55.000 Besuchern pro Tag.

Aussagen aus dem Finanzministerium, die der Spiegel am vergangenen Samstag verbreitet hatte, waren in der vergangenen Woche für den Golfsport in Deutschland noch wie ein Schlag ins Gesicht. So wurde Golf ohne Wenn und Aber als Randsportart bezeichnet, „die lediglich von einer Minderheit betrieben wird“.

Die nackten Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache. Der Deutsche Golf-Verband (DGV) war 2014 mit 637.735 Mitgliedern der zehntgrößte deutsche Sportverband, beispielweise vor Tischtennis (12.), den Schwimmern (13.) und dem Skiverband (14.). In den Top 50 lagen insgesamt 22 olympische Fachverbände hinter dem DGV.

„Die Politik hat offenbar den Stellenwert des Ryder Cups erkannt und auch dessen positive Effekte erkannt“, sagte Marco Kaussler dem SID, der den jüngsten Entscheid auch als „Bestätigung für den Golfsport in Deutschland“ wertet.