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Übermüdeter Kaymer „verschläft“ Auftaktrunde

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Der Jetlag steckte Deutschlands neuem Golfstar noch tief in den Knochen, und so „verschlief“ ein völlig übermüdeter Martin Kaymer auch prompt seine Auftaktrunde bei der 22. BMW International Open in München Eichenried. „Ich habe zwei Nächte schlecht geschlafen. Ich bin sehr müde und ein bisschen erkältet“, sagte der 25-Jährige nach seinem missglückten ersten Arbeitstag, der für den Frühstarter bereits um 8.30 Uhr begann und wie im Vorjahr mit einer 71er-Runde endete.

Kaymer, 2008 erster deutscher Sieger überhaupt in der bayerischen Metropole, muss sich nun am Freitag mächtig strecken, will er nicht wie bei der letzten Austragung als Titelverteidiger vorzeitig am Cut scheitern. Zur zweiten Runde wird Kaymer erst mittags starten, für ihn ein Glück. „Ich will jetzt sofort nach Hause und mich ausruhen. Dann kann ich mal richtig ausschlafen. Und morgen will ich eine 68 oder 69 spielen, das wäre schon ganz gut“, sagte Kaymer.

Kampf um den Platz im Ryder-Cup-Team

Eine gute Platzierung würde dem Rheinländer auch im Kampf um einen Platz im europäischen Ryder-Cup-Team ein gutes Stück weiterbringen, denn für den Kontinentalvergleich Anfang Oktober im walisischen Newport hat Martin Kaymer noch keine Startgarantie. Der europäische Ryder-Cup-Kapitän Colin Montgomerie stellte am Donnerstag auf der Anlage in München klar: „Da bin ich missverstanden worden. Ich habe gesagt, wenn ich heute ein Team nominieren müsste, wäre Martin dabei.“

Nur selten ließ Kaymer, der am vergangenen Sonntag bei der US Open im kalifornischen Pebble Beach gemeinsam mit dem Müncher Alex Cejka Platz acht belegt hatte, auf den ersten 18 Löchern seine Klasse aufblitzen, die ihn im Rekordtempo in die Weltspitze katapultiert hat. So glückte dem Weltranglistenelften nach einem Bogey zum Auftakt am zweiten Loch nach einem 6-m-Putt ein Eagle, gleich darauf schob er seinen Putt aus fünf Metern zum Birdie ein.

Der Kaymer-Express schien ins Rollen zu kommen, doch bei perfekten äußeren Bedingungen geriet das Spiel des derzeit besten deutschen Golfers ins Stocken. Vor allem auf den Grüns hatte Martin Kaymer kein Fortune, so fanden zahlreiche kurze Putts ihr Ziel nicht. „Wenn man diese Chancen nicht nutzt, sieht das Ergebnis entsprechend aus“, so Kaymer.

„Ich musste mich richtig zusammenreißen, um wach zu bleiben“

Mit Bogeys an seinen Löchern 5, 6 und 9 fiel der fünfmalige Europa-Tour-Sieger zunächst weit zurück, ehe er seine Ausgangsposition trotz großer Müdigkeit durch drei Birdies auf den zweiten neun Löchern zumindest wieder ein wenig verbesserte. „Ich musste mich bei vielen Schlägen vorher richtig zusammenreißen, um wach zu bleiben“, sagte Kaymer.

Als er matt und „unzufrieden“ seine Runde beendete, waren viele Konkurrenten wie auch seine deutschen Kollegen Alex Cejka und Bernhard Langer noch nicht oder gerade erst gestartet. An der Spitze lag zu diesem Zeitpunkt der Waliser Bradley Dredge mit einer 64 gefolgt vom Thailänder Chapchai Nirat (65). Wie Martin Kaymer kam auch der Heidelberger Tour-Neuling Stephan Gross jr. mit einer 71 ins Klubhaus.