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Was wäre wenn…Kaymer hätte die nächsten 35 British Open spielen können

Von Detlef Hennies

Martin Kaymer ist auf dem Weg zum ersten ganz großen, sprich Major-Erfolg, auf derselben unberechenbaren Buckelpiste, die schon viele andere Weltstars durchgeschüttelt hat oder noch tut. Colin Montgomerie zum Beispiel war jahrelang der mit Abstand beste Europäer, hat aber nie beim US-Masters, bei der US oder British Open oder der US PGA Championship gewonnen. Sergio Garcia ist ein weiterer dieser schweren Fälle. Der Spanier, lange und völlig zu Recht als Supertalent gehandelt, macht mit inzwischen 30 Jahren nicht den Eindruck, als sei er irgendwie dicht dran am großen Ding. In St. Andrews zum Beispiel reichte es für Garcia gerade mal wieder nur zum 14. Platz mit 12 Schlägen Rückstand auf den Sieger Oosthuizen. Gerade der 28-jährige Südafrikaner aber hat gezeigt, wie es geht: selbstbewusst, konzentriert und doch so locker, wie man es wohl nur sein kann, wenn einen kaum einer auf dem Zettel hat.
Martin Kaymer haben inzwischen viele auf dem Zettel. Er sich auch, wie er in St. Andrews bekannte: „Von den spielerischen Möglichkeiten hätte ich hier Zweiter werden müssen. Dass es nur der siebte Platz geworden ist, finde ich schon sehr enttäuschend.“
Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr. Damit Sie wissen, was ein Open-Sieg für Kaymer in diesem Jahr bedeutet hätte, hier mal eine kleine Liste:
–    er wäre der erste Deutsche überhaupt, der die Open gewinnt. Bernhard Langer wurde 1981 und 1984 immerhin Zweiter.
–    sein sechster Sieg im 91. European Tour-Turnier.
–    sein erster Major-Sieg im 11. Anlauf. So bleibt der 6. Platz bei der PGA Championship 2009 sein bisher bestes Ergebnis.
–    er wäre nach Langer überhaupt erst der zweite Deutsche, der ein Major gewinnt.
–    er wäre erst der fünfte Kontinental-Europäer, der so groß triumphiert. Bisher waren das der Franzose Arnaud Massy (British Open 1907), Seve Ballesteros (3x British Open, 2x US Masters zwischen 1979 und 1988), Bernhard Langer (US Masters 1985 und 1993) sowie Jose Maria Olazabal aus Spanien (US Masters 1994 und 1999).
–    Kaymer hätte auch in diesem Jahr die Preisgeldgrenze von zwei Millionen im Race to Dubai geknackt. Rund die Hälfte hätte es für den Sieg in St. Andrews gegeben.
–    hätte seine Tourkarte bis Ende 2017 sicher gehabt. Und, unter gewissen Umständen, die Startberechtigung für die British Open bis zum 60 Lebensjahr.
Mindestens genauso wichtig: Mit einem Open-Sieg hätte Kaymer seinen Platz im europäischen Ryder Cup-Team, das im Oktober in Wales gegen die USA antritt, sicher gehabt. So muss er noch weiter daran arbeiten. Oder er gewinnt einfach die US PGA Championship im August. Dann stellen wir gern eine neue Liste auf.