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Woods entdeckt das Twittern für sich

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Der Tiger lernt das Twittern: Golf-Superstar Tiger Woods hat seine Leidenschaft für das Mikroblogging entdeckt und bemüht sich um mehr Nähe zu seinen Fans. Am 17. November hatte der 34-Jährige nach seinem Skandal-Jahr eine Charme-Offensive gestartet. „Was geht ab bei euch? Habe mich entschieden, es mit dem Twittern zu versuchen“, schrieb Woods.

Zunächst aber hielt er sich mit dem neuen Medium noch stark zurück. Auf insgesamt sechs Kurznachrichten in knapp zwei Wochen brachte es der überragende Golfer der Gegenwart. Am Dienstag jedoch legte Tiger Woods mächtig los und verschickte gleich 23 sogenannte Tweets und beantwortete zahlreiche Fragen seiner Fans. Die dankten es ihm. Die Zahl der registrierten Anhänger (Follower) stieg gleich auf 281.946 an.

Was er denn auf einer Runde so alles esse, wurde Woods gefragt. „Erdnüsse, Bananen, Sandwiches und Mandeln.“ Nachdem er auf der Pressekonferenz vor seinem eigenen Turnier ab Donnerstag im kalifornischen Thousand Oaks mit einem Spitzbart aufgetaucht war, wollte ein Fan wissen: „Schaffst du auch einen Vollbart?“ Woods: „Bei mir reicht es nur zu einen Kinnbart.“

Auch von seinen Kollegen wird die neue Tätigkeit von Woods mit Interesse aufgenommen. Der Nordire Rory McIlroy meinte: „Seine Homepage habe ich nicht verfolgt, aber jetzt twittert er wie verrückt. Ich glaube, es lohnt sich, das zu verfolgen.“

Poulter: „Er hat noch viel zu wenig gemacht“

Der Engländer Ian Poulter ist der wohl eifrigste Twitterer unter den Golfern. Zu seinem neuen „Kollegen“ Woods meinte er: „Er hat noch viel zu wenig gemacht. Ich glaube, ich werde ihm mal schreiben, dass da mehr kommen muss.“

Woods‘ Nachfolger als Nummer eins der Golf-Welt, den Engländer Lee Westwood, hat Poulter bereits erfolgreich angestachelt: „Er hat mich schon mehrere Male beleidigt und Scherze gemacht. Das ist großartig. Das Ganze macht richtig Spaß.“

Westwood lernte am Dienstag die Grenzen des Twitterns kennen. Er schickte einen Tweet an Woods, ohne eine Antwort zu bekommen. „Ich habe Tiger eine Nachricht geschickt, und er hat sie einfach gelöscht. Hast du dafür Worte?“, empörte sich Westwood in einem Tweet an Ian Poulter.

Am Wochenende wird sich Tiger Woods wohl wieder vornehmlich seinem Golfspiel widmen. Der Initiator der mit 5,0 Millionen Dollar dotierten World Challenge in Thousand Oaks mit 18 Teilnehmern aus den Top 50 der Weltrangliste könnte mit einem Sieg sogar wieder die Nummer eins werden. Bei seinen letzten beiden Starts hatte er jeweils gewonnen, die vergangenen beiden Jahre aber gefehlt.

Ungeachtet dessen hat Woods das Jahr 2010 für sich als Erfolgsjahr ausgemacht, trotz der Scheidung von Ehefrau Elin und der ausgewachsenen sportlichen Krise. „Als Golfer habe ich in diesem Jahr mehr gelernt als je zuvor und als Mensch sowieso. Auch wenn es sehr schmerzhaft war“, sagte Woods.